Keine Nachricht von Roland Schockemöhle (Regionalforstamt Hochstift)

Roland Schockemöhle muss meinen Brief bekommen haben. Laut Sendungsverfolgung der Deutschen Post wurde mein Einschreiben am 7.2.2024 zugestellt. Aber der Leiter des Regionalforstamts Hochstift hat auch nach 2 Monaten nicht geantwortet. Ganz überraschend ist das freilich nicht. Ich hatte bereits Anfang November letzten Jahres, als der Kahlschlag im FFH-Gebiet begann, versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Ich ging damals noch davon aus, dass sein Regionalforstamt zuständig wäre. Mehrmals rief ich an und landete immer bei seiner Sekretärin. Die mich immer abwimmelte: “nicht im Haus”, “in einer Besprechung”, “ruft zurück”. Mit Herrn Büscher vom Forstbetriebsbezirk Porta Westfalica genau dieselbe Erfahrung. Telefonisch nicht erreichbar. E-Mails werden nicht beantwortet.

Die Behauptung, die Bürgermeisterin Frau Anke Grotjohann über Schockemöhle und sein Forstamt macht, steht im Raum: Es hat zugestimmt. Oder was soll “Handlungsbedarf bestätigt” anderes bedeuten? Weiterlesen

Was tun mit abgestorbenen Fichten im Wald?

Die riesigen Flächen mit abgestorbenen Fichten am Plackweg im Sauerland wurden vollständig geräumt. Entstanden sind quadratkilometergroße Freiflächen.

Screenshot Waldrodung am Lörmecke Turm Warstein.

Hoheitlich zuständig sind zwar die Förster des Landesbetriebs Wald-und-Holz NRW. Aber dem Landesbetrieb gehören die Flächen nicht; Eigentümer sind Privatleute, Städte, Gemeinden und auch Kirchen. Und der Eigentümer entscheidet, was passiert. Die Förster können lediglich Vorschläge machen und beratend zur Seite stehen. Weiterlesen

Besuch in der Naturwaldzelle Kluß

Mitte Oktober habe ich die Naturwaldzelle Kluß in der Nähe von Paderborn besucht. Ich habe dort die “Waldstruktur und Bodenvegetation” nicht “aufgenommen”. Auch “Stichprobenflächen”  und “Dauerbeobachtungsflächen” haben mich nicht interessiert. Ich habe keine Ahnung, ob dort “besondere Fragestellungen oder Aspekte untersucht werden” sollten. Es macht vermutlich keinen Sinn, “das Monitoring auf diesen Flächen intensiver” fortzuführen. Eine “Buchen-Fichten-Konkurrenz” wie in Hunau gibt es dort jedenfalls nicht. Der “Aspekt” Fichten hat sich auf der Paderborner Hochfläche erledigt. (Sämtliche Zitate aus Schützen – Forschen – Lernen, Konzept für die Naturwaldzellen in Nordrhein-Westfalen, S. 36 f.)

Der Landesbetrieb Wald-und-Holz-NRW hat die Naturwaldzelle Kluß nicht “für die Öffentlichkeitsarbeit ausgewählt”. Denn sie wird nicht “von vielen Erholungssuchenden genutzt” und ist auch nicht “durch Wanderwege erschlossen oder gut einsehbar”. Es macht hier keinen Sinn, “Erholungssuchende zu informieren und zur Schonung der Naturwaldzelle zu lenken”.

Wenn Sie zu der kleinen Minderheit gehören, die sich trotzdem für die Naturwaldzelle Kluß interessieren und ausgerechnet dort Erholung suchen, dann finden Sie hier meinen Artikel: Kluß bei Paderborn.

Kahlschlag im FFH-Gebiet – Tagebuch 10.11.2023

Freitag, den 10.11.2023

Um 13 Uhr rufe ich Herrn Schockemöhle an. Nein, der sei nicht im Hause. Der Termin dauere länger. Um was gehe es denn? Ich klage ihr mein Leid und sie hört mir zu: offenbar sei eine Verkehrssicherung völlig aus dem Ruder gelaufen. FFH-Gebiet! Kahlschlag! Die Bäume seien gesund. Da stimme etwas nicht! Sie notiert sich meine Nummer. Herr Schockemöhle rufe zurück. Er ruft nicht zurück. In meinem Hinterkopf höre ich eine böse Stimme: Natürlich ruft er nicht zurück! Was hast du Idiot denn erwartet?

Ich lese mir noch einmal den Zeitungsartikel durch: Die machen morgen weiter! Und da steht “wie die Stadtverwaltung mitteilt”. Also suche ich die Nummer des Umweltamts in Porta Westfalica heraus. Aber natürlich ist niemand mehr zu erreichen. Erst jetzt fällt mir auf: Wieso ist überhaupt die Stadtverwaltung zuständig? Es ist doch gar kein Stadtwald! Warum hat Schockemöhle nicht zurückgerufen? Gut, es ist Freitag-Nachmittag, aber es geht um ein FFH-Gebiet und um einen Kahlschlag. Da sollte man doch wenigstens kurz mal durchklingeln! Ich werde misstrauisch. Was, wenn er sich zweimal hat verleugnen lassen?

Abends rufe ich noch einmal die Webseite des Mindener Tageblatts auf. Vielleicht habe ich etwas überlesen. Vielleicht gibt es irgendwo noch einen klitzekleinen Hinweis!  Und da entdecke ich – hinter der Paywall – einen ganz neuen Artikel von heute. Ich bezahle 1,90 € für ein Probe-Abo und lese den ganzen Artikel – es ist ein Alptraum: Großflächiger Pilzbefall: Mehr Bäume als geplant an der B482 in Porta gefällt.

35 ha Prozessschutz – die Naturwaldzelle Rosenberg im Eggegebirge

Nach meinem Offenen Brief folgt nun der ausführliche Artikel zur Naturwaldzelle Nr. 70 – inklusive den ersten jemals veröffentlichten Bestandesbeschreibungen: Rosenberg im Eggegebirge.

Hinweis: Mein nächster Artikel erscheint am Freitiag, den 27.10. zum Thema: Naturgemäße Forstwirtschaft und Jagd – Exkursion mit Lucas von Fürstenberg durch den Forstbetrieb Brabecke.

Offener Brief an Herrn Striepen (Naturwaldzellen NRW)

Sehr geehrter Herr Striepen!

In Ihrer letzten E-Mail baten Sie mich, Fragen zur Naturwaldzelle Rosenberg (i. F. abgek. NWZ) direkt an Sie zu stellen und nicht etwa an Revierbeamte des Regionalforstamts Hochstift. Ich komme dieser Bitte gerne nach! Allerdings schreibe ich diese E-Mail dieses Mal als Offenen Brief, weil ich der Ansicht bin, dass der Inhalt Ihrer Antwort zum einen für eine breitere Öffentlichkeit interessant sein könnte und zum anderen sicherlich keinen Geheimhaltungsvorschriften unterliegt.

Vorab eine kleine Anekdote: Ich war gestern zu Besuch bei Lukas von Fürstenberg, der mich gut eine Stunde in seinem Revier im Sauerland herumfuhr. Ich war geradezu sprachlos, wie viel er über seinen Wald wusste: hier hatte sein Großvater dies gemacht, hier sein Vater jenes und er habe hier vor kurzem usw. etc. pp. Er wusste genau, wo was wächst, was wann warum gepflanzt worden war, wie hier der Boden, dort das Licht und da drüben die Temperatur am Boden Anfang April sei. Warum erzähle ich Ihnen das? Nun – Sie müssen mir nicht gleich die Temperatur am Boden der Steinbeke Anfang April mitteilen, aber die eine oder andere Information über die Naturwaldzelle Rosenberg wäre schon interessant. Zumal diese explizit zu den NWZ für “Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung” gehört.

Quelle: Wildnis in Nordrhein-Westfalen

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Offener Brief an die Landesforstchefin NRW, Claudia Bönnighausen

Wer Claudia Bönnighausen ist, das erklärt Ihnen Michael Blaschke, Pressesprecher von Wald und Holz NRW:

Heute habe ich den folgenden Brief an sie geschrieben:

Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW
Abteilung III Naturschutz1siehe Organisationsplan des MULNV
Claudia Bönnighausen
Landesforstchefin
40190 Düsseldorf

2 Fragen zum mangelhaften Monitoring in der Naturwaldzelle Nammer Berg

Sehr geehrte Frau Bönnighausen!
Ich wende mich aus zwei Gründen an Sie: Zum einen sind Sie als Landesforstchefin und Leiterin der Abteilung Naturschutz offiziell und von Amts wegen zuständig für die Naturwaldzellen. Weiterlesen