Wildnis in Schonnebeck

An der Matthias-Erzberger- und Bonifacius-Straße in Essen-Schonebeck liegt ein kleines, nur 1 ha großes Waldstück. Dort sollten 2013 Bäume gefällt werden. Die Fläche ist auf der Karte des Wirtschaftsplan 2013 für den Stadtbezirk 6 schwarz markiert (unten rechts).

Karte_Erzberger

 

Zum Glück ist das Wäldchen bislang verschont geblieben: Jahrzehntelang wurde dort kein Baum gefällt, sodass eine winzige urwaldähnliche Wildnis entstanden ist.

Erzberger

Die Bäume des Wäldchens sind bunt gemischt: alte, majestätisch große Linden wechseln mit Bergahorn, Vogelkirsche und Esche ab. Am Rand stehen 3 mächtige uralte Platanen, die Gott-sei-Dank noch nicht der “Verkehrssicherheit” zum Opfer gefallen sind:

Platanen

Im Innern des Wäldchens wuchern Holundersträucher. Efeu rankt an Baumstämmen zum Licht. Der Boden ist bedeckt mit kleinen Eschen- und Ahornbäumchen. Es liegt viel Totholz herum.

 

Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, wie Grün-und-Gruga hier Bäume fällen würde. Allein die Anlage einer 4 m breiten Rückgasse mitten durch das nur 50 m breite Wäldchen würde mehr als 10% der Fläche zerstören. (Man rechnet zu den 4 Metern links und rechts der Rückegasse je 1 m hinzu, wo die Wurzeln von Bäumen durch die tonnenschweren Fahrzeuge zerdrückt und abgerissen werden und die Bäume durch die Bodenverdichtung absterben.) Wie verrückt nach Holz muss man sein, dass man dieses nur 1 ha kleine Wäldchen nicht in Ruhe lassen kann?