Der Göttinger Stadtwald

Einleitung

Der 1.600 ha große Stadtwald Göttingens ist ein Vorbild für ökologische Forstwirtschaft. Stadtforstmeister Martin Levin greift so wenig wie möglich in den Wald ein und wenn, dann so schonend wie möglich.

BachBach am westlichen Waldrand an der Straße Hollandsgrund

Interessant ist der Göttinger Stadtwald für Waldliebhaber aus 2 Gründen:

  • Der Göttinger Stadtwald ist von Greenpeace genau untersucht worden und die Ergebnisse sind für jedermann zugänglich (siehe unten “Geschichte“). Dies hat mir ganz erheblich bei meinen Wanderungen durch den Göttinger Stadtwald geholfen. Denn: “Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht” (J. W. v. Goethe in einem Brief an Friedrich von Müller).
  • Direkter Nachbar des Stadtwalds sind die Niedersächsischen Landesforsten (NLF). An der Borheckstraße z. B. liegt auf der einen Seite der Stadtwald, auf der anderen Seite der Wald der NLF. Der Unterschied zwischen dem ökologischem Waldbau Göttingens und dem Raubbau der NLF ist deutlich sichtbar.

Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

Lage und Anfahrt

Der 1.580 ha große Stadtwald liegt östlich von Göttingen:


Größere Kartenansicht

KarteKarte des Stadtwalds auf einer Informationstafel

Ausgangspunkte für Wanderungen können die Dörfer Herberhausen, Roringen, Waake und Mackenrode sein. Konkrete Wandervorschläge mit gpx-Daten mache ich Ihnen auf den Webseiten über die 3 Naturwälder.

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Schutzgebiete

Fast der ganze Göttinger Stadtwald gehört zum 1193 ha großen Naturschutzgebiet “Göttinger Stadtwald und Kerstlingeröder Feld” (Kennzeichen: NSG BR 125). Der Wald ist Teil des ha großen 4878 ha großen FFH-Gebiets “Göttinger Wald” (Kennzeichen: 4325 – 301). Ein kleiner Teil des östlichen Stadtwalds gehört zum EU-Vogelschutzgebiet “Unteres Eichsfeld” (Kennzeichen 4426-401). Schwarz– und Mittelspecht, Neuntöter, Wanderfalke, Schwarz- und Rotmilan und Wespenbussard kommen dort vor.

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Geschichte

Der Stadtwald ist “eines der ältesten Beispiele naturnaher Waldpflege” (Gesche Jürgens, Martin Kaiser, Martin Levin, Der Stadtwald Göttingen: Ein Modell mit Zukunft“, Hamburg 2013, S. 10). Stadtoberförster Wilhelm Früchtenicht legte 1920-1925 u. a. die folgenden Regeln fest:

  • “keine Kahlschläge …
  • Minimierung der forstlichen Eingriffe …
  • Strikte Schonung von Boden, Waldbodenvegetation und Waldbinnenklima
  • Beschränkung auf die Buche und die natürlichen Mischbaumarten des  Kalkbuchenwaldes
  • Einzelstammweise Holzernte nur der stärksten Stämme” (ebd.)

Seit dem 9. August 1995 arbeitet Göttingen nach einem Konzept, das von Greenpeace, BUND, Robin Wood und dem Naturland-Verband entwickelt und bereits seit 1994 im Lübecker Stadtwald angewandt wurde. Lutz Fähser, ehemaliger Leiter des Lübecker Stadtwalds, fasst das Konzept in einer Powerpoint-Präsentation zusammen: Konzepte zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung.

2012 hat Greenpeace im Stadtwald eine Sonderinventur gemacht. Der Abschlussberichts “Der Stadtwald Göttingen: Ein Modell mit Zukunft(im folgenden abgekürzt mit “Stadtwald”) verleiht die Note “1”.

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