Soll man abgestorbene Fichten stehen lassen?

„Man hört so oft: Fichte stehen lassen! Fichte stehen lassen!“
Roland Wirtz

Einleitung

Förster Roland Wirtz leitet das Prozessschutzrevier Quierschied und das Ausbildungsrevier Eppelborn nahe Saarbrücken. Sein Revier besteht also aus zwei Teilen:

  • Der Süden („Quierschied“) mit rd. 1.000 ha wird auf Basis der „prozessschutzorientierten Forstwirtschaft“ bewirtschaftet,
  • der Norden („Eppelborn“) mit rd. 750 ha auf Basis des „SFL-Modells“.1SFL= SaarForst Landesbetrieb, zum Modell siehe Handlungsleitfaden: Biodiversität im Wirtschaftswald

Mittlerweile sind in das SFL-Modell auch Ideen der prozessschutzorientierten Wirtschaft eingeflossen und umgekehrt.

Der Exkursionspunkt, der in diesem Artikel beschrieben wird, liegt im Norden, also in Eppelborn. Daher macht es streng genommen keinen Sinn zu sagen, er sei „prozessschutzorientiert bewirtschaftet“. Nichtsdestotrotz war Wirtz davon beeinflusst, als er sich zu dem Experiment entschieden hat, das im Folgenden beschrieben wird.

Nimmt man Prozessschutz ganz ernst, dann gilt „Natur Natur sein lassen!“2Das Motto stammt von Hans Bibelriether.. Und dann müsste man abgestorbene Fichten stehen lassen und allein auf Naturverjüngung setzen wie z. B. am Lusen oder Rachel im Nationalpark Bayerischer Wald. Wirtz hat das ausprobiert. Aber er hat so schlechte Erfahrungen damit gemacht, dass er das Experiment nicht wiederholen würde.

Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

  1. Anfahrt und Wanderweg
  2. „Ich hatte eine scheinbar geniale Idee …“
  3. „… aber heute würde ich es nicht mehr so machen.“
  4. „Man wirft uns vor, Geld verdienen zu wollen!“
  5. Exkurs: „Und dann kam der Hase.“
  6. „Das ist kein Modell für alle Fälle.“
  7. „Prozessschutz stur nach Lehrbuch mache ich nicht.“
  8. Fotos in 4K

Anfahrt und Wanderweg

Die Fläche, die mir Roland Wirtz und sein Kollege Urban Backes zeigen, liegt im Revier Eppelborn, Abteilung 406 („Griesborner Schlag“). Vom Dirminger Waldparkplatz „Schöne Aussicht“ nimmt man den Waldweg ca. 300 m Richtung Hierscheid. An der ersten Kreuzung wendet man sich nach links.

Openstreetmap Eppelborn – Griesborner Schlag

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