Fällen von Biotopbäumen

Einleitung

Die folgende Seite gliedere ich in die folgenden Abschnitte:

Biotopholzstrukturen und Biotopbäume

Der Buchenwald zwischen Schrülkampweg und Eisenbahnlinie zeichnet sich durch eine unglaubliche Fülle an alten Bäumen mit Biotopholzstrukturen auf engstem Raum aus. Ein Beispiel für eine Biotopholzstruktur ist ein Zwiesel: Das ist ein Baum mit 2 Gipfeltrieben. Bricht ein Zwiesel ab, spricht man von einem Zwieselabbruch – eine weitere Biotopbaumstruktur. Weitere Beispiele sind Kronenabbrüche, Risse, Spalten, Höhlen und Krebsbildungen.

Die Webseite der TU-Berlin zum Projekt “Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parkanlagen” hat einen großartigen Leitfaden Biotopholz veröffentlicht. Dort finden Sie beispielsweise eine reich bebilderte Übersicht über alle Biotopholzstrukturen. Biotopholzstrukturen sind ökologisch besonders wertvoll, weil sie Lebensräume für seltene und vom Aussterben bedrohte Biotopholzbewohner bieten. Dazu gehören:

Ökologen nennen solche Bäume deshalb auch Habitat- oder Biotopbäume (Habitat und Biotop = Lebensraum). Förster dagegen sprechen nicht von Biotopholzstrukturen, sondern von Baumfehlern. Fehlerhafte Bäume produzieren minderwertiges Holz und werden bei Durchforstungen als erste gefällt. Förster wollen lange gradschaftige Bäume mit kurzen Kronen. Die Bäume sollen buchstäblich “astrein” sind, d. h. einen Stamm mit möglichst wenig Ästen haben. “Auch Fäulen sind beim Nutzholz verständlicherweise unerwünscht.” ((Ökologischer Wert von Totholz und alten Bäumen)) Eine Durchforstung hat in diesem Waldstück nie stattgefunden. Ökonomisch gesehen eignet sich das Holz deshalb nur als Brennholz: Die Biotopbäume werden mitsamt Moosen, Pilzen und Käferlarven verbrannt werden.

Hiebe wie im Brinkmannsfeld sind der Grund dafür, warum in NRW praktisch jeder zweite Totholzkäfer auf der Roten Liste steht (462 der 995 in NRW bekannten Totholzkäfer). (( siehe Frank Köhler, Untersuchungen zur Totholzkäferfauna in Naturwaldzellen Nordrhein-Westfalens 1989 bis 2011, in: Landesbetrieb Wald-und-Holz-NRW [Hg.], 40 Jahre Naturwaldforschung in Nordrhein-Westfalen, Münster 2013, S. 100))

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