Südlich der Großenbaumer Straße in der Nähe des Broicher Waldwegs wurden im Frühjahr 2013 auf einer fußballfeldgroßen Fläche von 0,5 ha 21 Altbuchen gefällt. Mit Ausnahme einiger Sträucher und einer einzigen Altbuche wurde die Fläche fast kahlgeschlagen.
Die Grafik zeigt die mit einem GPS-Gerät vermessene Position der 21 gefällten Altbuchen. Links der weiße Strich ist die Großenbaumer Strasse, die blaue punktierte Linie daneben ist der Fahrradweg:
FSC und Naturland verbieten den Kahlschlag, wenn die kahlgeschlagene Fläche größer als 0,3 ha ist. In diesem Fall handelte es sich aber um todkranke oder bereits abgestorbene Buchen. Seit 5 Jahren litten sie unter der sogenannten “Buchenkomplexkrankheit” (zur Krankheit siehe die Veröffentlichungen von Eisenbarth und Bressem).
Eine der sterbenden Altbuchen wurde zwar zur Fällung mit einem grünen Punkt markiert, aber übersehen. Ich habe sie zusätzlich mit einem kleinen roten K unter dem Baum kenntlich gemacht. Deutlich ist zu erkennen, dass die Krone bis auf einige ganz wenige Äste, die noch neue Blätter tragen, abgestorben ist. Die Rinde an den abgestorbenen Ästen blättert ab. Die Fotos sind mit 1600 x 1200 Pixeln sehr hoch auflösend, sodass man die Details bei hoher Vergrößerung begutachten kann:
Bei einem Ortstermin Ende April erklärte mir Oberförster Pfaff, dass auf dieser Fläche vor ca. 20 Jahren einige Altbuchen gefällt worden waren, um eine natürliche Verjüngung einzuleiten. Auch die aus dieser Verjüngung hervorgegangenen Buchen sind abgestorben, ebenso wie Buchen aus der Baumschule, die 1988 in direkter Nachbarschaft gepflanzt wurden:
Die Ursache der tödlichen Erkrankung ist unklar: Die Wurzelbildung der Jungbuchen war gut. Zwar konnte der Buchenprachtkäfer, deren Larven die Rinde schädigen, festgestellt werden, aber er kann nicht die alleinige Ursache sein. Das Erbgut scheint eine wichtige Rolle zu spielen, denn in direkter Nachbarschaft stehen alte und junge Buchen, die kerngesund sind. Im Mai 2014 wird die Sache von einem Fachmann untersucht.
Die Stämme der abgestorbenen Jungbuchen haben einen ganz eigenen morbiden Reiz: