Protestbrief an die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH

Am 16. Oktober 2017 habe ich an die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH den folgenden Protestbrief geschrieben. Er wurde nie beantwortet.

Frau Stangassinger
Geschäftsführerin, Marketingleiterin
Berchtesgadener Land Tourismus GmbH
Maximilianstraße 9
83471 Berchtesgaden

Fragen und Kritik nach einem Aufenthalt in Berchtesgaden

Sehr geehrte Frau Stangassinger!

Zusammen mit meiner Frau habe ich Anfang Oktober zwei Wochen Urlaub in Berchtesgaden gemacht. Leider haben uns einige Dinge nicht gefallen und so recht erholt und entspannt haben wir uns in Berchtesgaden nicht. Ich habe einen Blog im Internet und werde dort auch über die Dinge, die mir nicht gefallen haben, schreiben. Ich habe einige Fragen an Sie und möchte Sie um eine Stellungnahme bitten. Es geht vor allem um die folgenden drei Dinge:

  1. Massentourismus in Berchtesgaden
  2. Mangelhaftes Busangebot
  3. Feinstaub- und Stickoxidbelastung am Omnibusbahnhof

zu 1. Massentourismus in Berchtesgaden
Massentourismus ist ein böses Wort und dabei denkt man für gewöhnlich vielleicht an Mallorca oder Venedig. Dass wir aber in Berchtesgaden auf eine Flut von Touristen treffen würden, das hat uns völlig überrascht und unvorbereitet getroffen. Und dies betraf nicht nur die Hauptattraktionen wie Königssee oder Obersalzberg. Auch Hütten und Almen waren voll und auf den Wanderwegen herrschte ein hektischer Betrieb. An der überfüllten Archenkanzel mussten wir regelrecht Schlange stehen, um einen Blick auf den Königssee zu erhaschen.
Ich möchte Sie bitten, mir einmal die offiziellen jährlichen Übernachtungszahlen der letzten Jahre zu schicken. Schön wäre es, wenn Sie Vergleichszahlen aus den 50er und 60er Jahren oder gerne auch noch ältere Zahlen hätten.
Sicherlich haben Sie auch Zahlen zu den Touristen aus Japan. Im Bus zum Königssee und auf dem Schiff waren meine Frau und ich fast die einzigen Deutschen.

zu 2: Mangelhaftes Busangebot
Wir logierten in Ramsau, waren ohne Auto angereist und benutzten deshalb häufig die Busse. Diese waren mit der Gästekarte zwar kostenlos, dafür aber stets sehr voll – häufig so sehr, dass wir stehen mussten. Das Busangebot reicht offenbar für die Touristenmassen nicht aus. Die Busse fahren zu selten: Nach einer Wanderung durch die Großbaustelle am Jenner mussten wir beispielsweise an der Haltestelle Hinterbrand fast zwei Stunden auf den Bus warten, weil er so selten fährt. Während der Warterei fuhr ein tonnenschweres Baustellenfahrzeug nach dem anderen an uns vorbei und hüllte den Platz in Staubwolken ein; Urlaub stelle ich mir anders vor.

zu 3. Feinstaub- und Stickoxidbelastung am Omnibusbahnhof
Der Omnibusbahnhof am Hauptbahnhof liegt direkt an einem sehr stark befahrenen Kreisverkehr. Für gewöhnlich bildeten sich dort lange Staus. Und genau dort mussten wir oft längere Zeit auf den Bus warten.
Ich möchte Sie fragen, ob für den Omnibusbahnhof aktuelle Messwerte zur Feinstaub- und Stickoxidbelastung vorliegen und wenn ja, wie hoch die Werte sind? Können Sie mir versichern, dass diese Werte nicht gesundheitsschädlich sind?

Für Antworten noch in diesem Jahr wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Franz-Josef Adrian