Förster Christian Bröker und der Stadtwald Schmallenberg

Wenn alle Förster so wären wie Christian Bröker, dann bräuchte ich keine verzweifelten Videos über sie machen. Bröker ist zugewandt und freundlich. Emails beantwortet er umgehend und auch ein Gesprächstermin ist ganz schnell und unkompliziert vereinbart. Vor Ort im Wald antwortet er geduldig auf Fragen und erklärt. Und es gibt für den Laien viel zu erklären: Wie funktioniert das LoBo-Pflanzverfahren? Was ist die diwima®-App? Und was steht in den neuen Pachtverträgen? Dabei ist Bröker nicht eitel. Er ist kein selbstverliebter Selbstdarsteller. In den Zeitungen finden sich nur ganz wenige Berichte über ihn und den Stadtwald. Ihm reicht es, so meint er am Ende unserer Exkursion, wenn in 50 Jahren die Leute einmal über ihn sagen, dass er gute Arbeit im Stadtwald geleistet hat.

eine mit dem LoBo-Verfahren gepflanzte Douglasie (roter Pfeil)

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Stadtförster Christian Bröker über Wiederbewaldung und Jagd.

Vergrasung auf dem Niekopf im Sauerland

Der Niekopf ist ein Berg im Sauerland südlich von Warstein. Von der B55 kann man den großen Sanitärhieb dort gut sehen und von weitem sieht es gar nicht so schlimm aus, denn im Sauerland ist man so einiges gewohnt:

Auch ich bin nach mehreren Wanderungen im Sauerland abgestumpft und frustrationstolerant. Aber aus der Nähe hat mich der Niekopf dann doch ein ganz kleines bisschen aus der Fassung gebracht. Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Reise ans Ende der Nacht.

Zu viel Wild im Tänntal?

Gibt es zu viel Wild im Tänntal? In meinem Artikel Zeigt die Fingerhutblüte im Tänntal zu hohe Wilddichten an? konnte ich diese Frage nicht klären. Aber dann bekam ich unverhofft Hilfe von jemandem, der es wissen muss: Cornelius Meyer-Stork. Er besitzt einen großen Wald im Tänntal und er kennt sich mit der Jagd aus. Wenn jemand das Kunststück fertig bringt, in seinem Wald Weißtannen ohne Zaun und ohne Schutzhüllen zu verjüngen, dann muss er Ahnung von Jagd haben. Denn Weißtannen sind extrem verbissempfindlich:

“Die Etablierung der Weißtanne und dauerhaft hohe Bestände von Rot-, Dam- oder Muffelwild als Standwild schließen sich aus. Auf eine intensive Rehwildbejagung ist gleichsam zu achten.”1Positionspapier der ANW zur Weißtanne

Weißtannnen – Naturverjüngung im Wald von Cornelius Meyer-Stork

Herr Meyer-Stork hat es mir genau erklärt: Waldbesitzer Meyer-Stork zur Wilddichte im Tänntal

Zeigt die Fingerhutblüte im Tänntal zu hohe Wildbestände an?

Bei meinem Besuch des Stadtwalds Warstein hatte ich mich über die Weidenröschenblüte gefreut. Ein rosarotes Wunder aber gibt es auch im Tänntal im Harz; nur dass es dort nicht nur ein Wunder gibt, sondern gleich zwei kurz hintereinander. Erst blüht der Fingerhut, dann das Weidenröschen. Das aber ist ein Widerspruch: Ersterer zeigt normalerweise hohe, letzteres niedrige Wildbestände an.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Zeigt die Fingerhutblüte im Tänntal zu hohe Wilddichten an?

Das rosarote Wunder im Warsteiner Stadtwald

Die Tourismusindustrie ist verzaubert vom lila Wunder der Heideblüte in der Lüneburger Heide. Ich dagegen bin verzaubert vom rosaroten Wunder der Weidenröschenblüte im Warsteiner Stadtwald.

Und in Deutschland ist die Blüte des Weidenröschens auf ganzer Fläche wirklich fast schon ein Wunder; für gewöhnlich blüht es nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen. Grund: Wildverbiss. Dafür dominiert dann der verbissresistente Fingerhut wie im Tänntal. Aber im Warsteiner Stadtwald nimmt Forstamtsleiterin Lena Arens die Jagd offenbar wirklich ernst: sie bestimmt, nicht das Wild.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Die Weidenröschenblüte im Warsteiner Stadtwald.

Das Hauptproblem im Tänntal – Entmischung durch selektiven Verbiss

Nichts im Tänntal ist natürlich. Alles ist ein Kunstprodukt. Früher wuchsen hier Fichtenwälder. Die waren von Menschen gemacht.1siehe Bergbau im Harz Heute wachsen hier Birkenwälder. Und auch die sind menschengemacht.

Nicht, dass die Birken künstlich angepflanzt worden wären. Das müssen sie gar nicht. Es reicht, dass die Menschen in der Vergangenheit Wölfe und Bären ausgerottet haben und in der Gegenwart nicht genügend jagen. Das Ergebnis sind viel zu viele Hirsche und viel zu viele Rehe. Und die beißen alles kaputt bis auf die Birken.

In meinen neuen Kapitel vergleiche ich den Verbiss durch Schalenwild im Tänntal mit dem Verbiss durch Schnecken im heimischen Garten. Der Verbiss durch Schalenwild ist dem Laien eher fremd und unbekannt, aber der Verbiss durch Schnecken ist jedem Gartenbesitzer vertraut und bekannt. Lesen Sie hier mein neues Kapitel: Das Hauptproblem – Entmischung durch selektiven Verbiss 

Zur Fingerhutblüte in den Harz

Im Artikel Was kostet die Wiederaufforstung in Ilsenburg im Harz? hatte ich ironisch die Vermutung aufgestellt, die neue Touristenattraktion der Stadt Ilsenburg werde in Zukunft vielleicht die Fingerhutblüte sein. Mit einem Wald könne sie schließlich nicht mehr werben. Nun – die Stadt hat die Fingerhutblüte noch nicht für sich entdeckt, aber ich bin schon einmal wegen ihr in den Harz gefahren – genauer gesagt ins Tänntal etwas südlich von Ilsenburg.

Heute veröffentliche ich einen ersten Teil meines neuen Artikels zum Tänntal. Weitere Teile werden folgen: Der Gemeindewald im Tänntal

Adventskalender – 24. Dezember

Eine schöne Bescherung!

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz des Landes Sachsen-Anhalt hat mir geantwortet. Anfang Dezember hatte ich mich bei ihm über den Bürgermeister von Ilsenburg beschwert, weil dieser nicht auf meinen zweiten offenen Brief geantwortet hatte.1siehe Der Bürgermeister von Ilsenburg antwortet nicht

Meine beiden offenen Briefe2siehe Offener Brief an den Bürgermeister von Ilsenburg und Zweiter offener Brief an den Bürgermeister von Ilsenburg an den Ilsenburger Bürgermeister hängen direkt mit dem Thema dieses Adventskalenders zusammen: Auch in Ilsenburg geht es um das Fichtensterben. Kein Wunder, denn Ilsenburg liegt im Landkreis Harz. Und dieser hält einen traurigen Rekord: mit 19.620 ha ist er von 2018 bis 2020 derjenige Landkreis Deutschlands mit dem höchsten Verlust an Nadelwäldern.3Thonfeld, F.; Gessner, U.; Holzwarth, S.; Kriese, J.; da Ponte, E.; Huth, J.; Kuenzer, C. A First Assessment of Canopy Cover Loss in Germany’s Forests after the 2018–2020 Drought Years. Remote Sens. 2022, 14, 562. https://doi.org/10.3390/rs14030562, CC BY 4.0 Deed Auch Sachsen-Anhalt nimmt einen unrühmlichen Spitzenplatz ein: 2018-2020 hat es 17 % seiner Nadelwälder verloren. Damit liegt es auf Platz 3 der Bundesländer – hinter NRW (26 %) und Hessen (20 %).4Adventskalender – 23. Dezember

Hier nun die Antwort des Landesbeauftragten: Weiterlesen