“Jetzt sind sie halt weg!”

Ich habe heute den Artikel Naturgemäße Forstwirtschaft und Jagd – Lucas von Fürstenberg abgeschlossen. Im Schlusskapitel zeige ich nicht Bilder vom Revier in Brabecke sondern von meiner Rückfahrt durch das Sauerland. Fürstenberg hatte mir die L776 von Nuttlar nach Rüthen empfohlen: der Anblick sei “sensationell”.

Die L776 ist kein Insidertipp. Fürstenberg verrät mir kein Geheimnis. Praktisch das ganze Sauerland ist eine einzige Kalamitätsfläche. Trotzdem möchte man fast meinen, die Regierung in NRW sei irgendwie stolz darauf. Sie hat nämlich für die riesigen Kahlschläge eine eigene Webseite eingerichtet: Waldinfo.NRW. Niemand bricht fassungslos in Tränen aus. Niemand hat ein schlechtes Gewissen. “Jetzt sind sie halt weg!” Man hat immer alles richtig gemacht. Und wenn man es falsch gemacht hat, dann konnte man es vorher nicht wissen. Schuld am Fichtensterben im Sauerland ist der Klimawandel. Punkt! Wer anderes behauptet, ist ein Staatsfeind und gesichert rechtsextremistisch.
L776 Nuttlar – Rüthen, Waldinfo.NRW – Waldschäden und Gefahrenabwehr – Kalamitätskarte Nadelwald

Naturgemäße Forstwirtschaft und Jagd

Wie angekündigt erscheint heute der erste Teil meines Exkursionsberichts in ein Beispielrevier des BioWild-Projekts im Sauerland. Im Forstbetrieb Fürstenberg-Brabecke stimmt die Jagd – und dort gelingt natürliche Verjüngung von Eichen und Weißtannen ohne Zaun und ohne Schutzhüllen: Naturgemäße Forstwirtschaft und Jagd – Lucas von Fürstenberg.

Hinweis: Der Artikel wird in den nächsten Tagen noch um weitere Kapitel ergänzt.

Muffelwild in Naturwaldzelle

Am Montag wanderte ich den Buchen-Wildnis-Pfad rund um die Naturwaldzelle Rosenberg. Kurze Zeit, nachdem ich das folgende Video gedreht hatte, begegnete ich einem Mann, der mit seinem Hund dort Gassi ging. Wir kamen ins Gespräch und ich fragte ihn, ob er den Wildverbiss direkt neben uns bemerken würde. “Ja natürlich! Aber das ist ja eine Naturwaldzelle. So steht es da drüben auf dem Schild. Und ich denke mir, Rehe1Es sind nicht Rehe, sondern Mufflons, die hier ihren Schabernack treiben. gehören eben auch zur Natur!” Darauf ich: “Wölfe und Bären auch!”

Rommersberg

Wenn Sie mich fragen würden, welchen Wald in NRW Sie sich unbedingt ansehen sollten, dann würde ich Ihnen einen Wald nennen: Rommersberg.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Rommersberg – das Musterrevier des Ökologischen Jagdverbands.

Hinweis: Ein weiteres Interview, ein Video und mehr Fotos folgen in Kürze.

Antwort der Unteren Jagdbehörde im Harz

Anfang August hatte ich einen Offenen Brief an die Untere Jagdbehörde im Harz geschrieben. Es ging um die Jagd an der eingezäunten und mit rd. 20.000 € Spendengeldern finanzierten Aufforstung an der Plessenburg. Hier die Antwort:

Betreff:  Offener Brief an die Untere Jagdbehörde zur Jagd an der Plessenburg im Harz
Datum: Tue, 26 Sep 2023
Von:      Pressestelle
An:        Franz-Josef Adrian

Sehr geehrter Herr Adrian,
wie in Ihrem Gespräch mit dem Fachamt abgestimmt, nachstehend die
gewünschten Auskünfte:

  1. Das angefragte Jagdrevier hat eine Größe von 324 ha.
  2. Es gibt keine Jagdgenossenschaft in diesem Revier. Es ist ein Eigenjagdbezirk der Stadt Ilsenburg.
  3. Die Anschrift des Eigenjagdbesitzers lautet: Stadt Ilsenburg (Harz), Bürgermeister Denis Loeffke, Harzburger Str. 24, 38871 Ilsenburg (Harz)
  4. Die Abschusspläne in den letzten fünf Jahren sowie im aktuellen Jagdjahr lauten jeweils pro Jahr 22 Stücken Rotwild und 5 Rehe.
  5. Die Abschusspläne werden jeweils mit der Strecke verglichen.
  6. Die Streckenergebnisse der vergangenen Jagdjahre lauteten:

2018/19 Rehe: 0, Rotwild: 21, 2019/20 Rehe: 1 Rotwild: 17, 2020/21 Rehe:
1, Rotwild: 21, 2021/22 Rehe: 3, Rotwild: 21, 2022/23 Rehe: 5 Rotwild: 20

Das Fachamt steht Ihnen für weitere Fragen gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen

Annekathrin Degen
——————————————
Landkreis Harz
Dezernat/ Hauptverwaltung
Stabstelle Kommunikation
Friedrich-Ebert-Straße 42
38820 Halberstadt
Telefon 03941/59 70 63 12
Mobil: 0151/67 03 43 72
Fax 03941/59 70 67 83
E-Mail: pressestelle@kreis-hz.de
Internet: www.kreis-hz.de

Baustelle Natur?

Der vor einem Jahr verstorbene Georg Meister hat diese Methode geliebt: Fotos von einem Wald machen und dann nach ein paar Jahren wiederkommen und von genau derselben Stelle wieder Fotos machen. Und dann vergleichen: vorher – nachher.

2018 habe ich den Großkahlschlag an der Plessenburg zum ersten Mal fotografiert. Und nun – 5 Jahre später – wieder. Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Der Großkahlschlag an der Plessenburg – 5 Jahre danach.

Hinweis: Ein Artikel mit Fotos vom Wildverbiss in diesem Birkenwald folgt in nächsten Tagen. Georg Meister hätte sich sehr für diese Fotos interessiert.1siehe Georg Meister über Wildschäden