Einleitung
Ich kann mich noch gut an das Seminar “Naturerbe Buchenwälder – Waldschutzgebiete für Mensch und Natur” am 13. September 2014 in Ebrach erinnern. ((siehe Podiumsdiskussion zum Nationalpark Steigerwald)) Der Bund für Naturschutz in Bayern veranstaltete das Seminar zu Gunsten eines neu zu errichtenden Nationalparks im Steigerwald. Gäste waren u. a. Heinz Wolf, der ehemalige Bürgermeister von Neuschönau im Bayerischen Wald, und Bernhard Bischof, der Bürgermeister von Hörselberg-Hainich. Wolf lobte den Nationalpark Bayerischer Wald und Bischof den Nationalpark Hainich wegen der positiven Auswirkungen auf den Tourismus. ((siehe den Vortrag von Bürgermeister Bischof Meine Erfahrungen mit dem Nationalpark Hainich)) Bei mir schrillten damals nicht die Alarmsirenen. Ich kannte beide Nationalparks und die Gefahr von Massentourismus wäre mir nie in den Sinn gekommen. In beiden Nationalparks konnte man stundenlang wandern, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Manchmal fand ich die Einsamkeit richtig beängstigend, so ruhig war es und so allein war ich auf manchen Touren.
Franz Rasp, der Bürgermeister von Berchtesgaden, war damals nicht auf dem Podium. Hätte er Fotos von den Touristenmassen am Königssee im Nationalpark Berchtesgaden gezeigt, wären einige Zuhörer vermutlich nachdenklich geworden. Vielleicht hätte sich der kürzlich pensionierte Landrat Denzler erschrocken vorgestellt, wie täglich 2.000 Touristen durch das von ihm eingerichtete Schutzgebiet Der Hohe Buchene Wald stiefeln würden. Und Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider hätte sich vermutlich Sorgen gemacht, was seine Bürger wohl zu den 100 Chinesen sagen würden, die in Zukunft täglich die Klosterkirche fotografieren würden.
Chinesen beim Fotografieren der Dorfkirche von RamsauDer Bürgermeister von Berchtesgaden war damals nicht anwesend. Es gab keinen Vortrag über den Massentourismus in Berchtesgaden und die Besuchermassen im Nationalpark. Und so traf mich der Zirkus am Königssee völlig unvorbereitet.
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