Roland Schockemöhle muss meinen Brief bekommen haben. Laut Sendungsverfolgung der Deutschen Post wurde mein Einschreiben am 7.2.2024 zugestellt. Aber der Leiter des Regionalforstamts Hochstift hat auch nach 2 Monaten nicht geantwortet. Ganz überraschend ist das freilich nicht. Ich hatte bereits Anfang November letzten Jahres, als der Kahlschlag im FFH-Gebiet begann, versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Ich ging damals noch davon aus, dass sein Regionalforstamt zuständig wäre. Mehrmals rief ich an und landete immer bei seiner Sekretärin. Die mich immer abwimmelte: “nicht im Haus”, “in einer Besprechung”, “ruft zurück”. Mit Herrn Büscher vom Forstbetriebsbezirk Porta Westfalica genau dieselbe Erfahrung. Telefonisch nicht erreichbar. E-Mails werden nicht beantwortet.
Die Behauptung, die Bürgermeisterin Frau Anke Grotjohann über Schockemöhle und sein Forstamt macht, steht im Raum: Es hat zugestimmt. Oder was soll “Handlungsbedarf bestätigt” anderes bedeuten?
Ein Zyniker würde das Ganze vielleicht so kommentieren:
“Franz-Josef, Du siehst das falsch! Ärgere Dich nicht! Sieh’ es doch mal so: Porta Westfalica hat nun bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal! Es ist die einzige Stadt in Deutschland, in dem in einem FFH-Gebiet ein Buchenwald kahlgeschlagen wurde. Wohlgemerkt: kein Fichtenwald! Keine Borkenkäferkalamität. Nein, ein Buchenwald! Und nicht nur einzelne Buchen – nein, ein ganzer Hektar! Das ist doch etwas ganz Besonderes!”
Ein professioneller Fotograf würde vielleicht ergänzen:
“Du hast echt Glück! Für solche Fotos muss ich sonst stundenlang fahren! So etwas gibt es nicht so häufig! Abgestorbene Fichten, ja, das ist einfach! Die kann man ja überall fotografieren! Aber abgesägte Buchen? Und dann so viele auf einmal! Und dieses ganze Chaos mit den abgesägten Baumstämmen drumherum. Fantastisch! Das ist doch sowas von fotogen! Und dann noch im FFH-Gebiet! Tolle Story eigentlich – aber zurzeit läuft das Thema Wald nicht so gut. Wenn die Grotejohann jetzt von der AFD wäre oder der Schockemöhle ein Agent von Putin …”
