Heerener Holz bei Kamen

Einleitung

Die Naturwaldzelle Heerener Holz liegt im östlichen Ruhrgebiet in der Nähe von Kamen und des gleichnamigen Autobahnkreuzes, das wegen der häufigen Staus bekannt ist. Von der Autobahn A1 kann man die Naturwaldzelle sehen. In dem 31,4 ha großen Wald wachsen bis zu 160 Jahre alten Buchen und Eichen. Das größte Problem dieser Naturwaldzelle ist der extreme Wildverbiss: Der Wald stirbt von unten. Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

Anfahrt und Wanderwege

Die Naturwaldzelle liegt südöstlich von Kamen beim Dorf Heeren-Werve:

Karte_HeerenAusschnitt aus der Lageskizze der Naturwaldzelle Heerener Holz

 

Ein guter Parkplatz ist eine kleine Seitenstraße der Heerener Straße nördlich der Naturwaldzelle. Schräg gegenüber dem Parkplatz befindet sich die Haltestelle “Rollmannsbrunnen” des Stadtbusses C 23 von Kamen nach Heeren:


Größere Kartenansicht

Es gibt zahlreiche Spazierwege durch das Heerener Holz. Am Waldeingang klärt ein Schild auf:

Schild

Um illegale Trampelpfade ist 2013 ein Streit entbrannt:

Dank der Webseite “Sesekegeflüster” liegt auch der Landschaftsplan für das Heerener Holz zum Download bereit.

Das Heerener Holz wird seit 13 Jahren von Revierförster Matthias Müller vom Forstbetriebsbezirk Unna betreut.

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Biologie

Seit 1992 werden die 31,4 ha der Naturwaldzelle forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt. Ich frage mich, warum man nicht das gesamte Naturschutzgebiet Heerener Holz mit seinen 65 ha zum Totalreservat erklärt hat, sondern nur die westliche Hälfte.

Im Süden des Naturwalds befindet sich ein geschlossener Buchenwald mit bis zu 160 Jahre alten Buchen. Es gibt eine spektakuläre Windwurffläche. Förster Müller erklärt in dem WAZ-Artikel “Der Urwald vor der Haustür” vom 20.7.2012, dass die Wurzeln der umgeworfenen Buchen im dauerfeuchten Boden abgefault waren.

 

Im Norden sind dem dichten geschlossenen Buchenwald an manchen Stellen Eichen oder Linden beigemischt:

 

 

Es gibt einige mächtige Buchen und Eichen mit imposanten ausladenden Kronen. Die Eichen sind unbehelligt vom um sich greifenden Eichensterben sehr vital. “Alt” sind die Bäume mit 160 Jahren im strengen Wortsinne noch nicht. Buchen können bis zu 400, Eichen sogar bis zu 800 Jahre alt werden:

 

Durch den Nordwesten der Naturwaldzelle schlängelt sich ein kleiner Bach, der später in die Seseke mündet:

Bach

 

Knapp außerhalb der Naturwaldzelle an ihrer südöstlichen Grenze wachsen 70 Jahre alte, 30 m hohe Bastard-Schwarz-Pappeln:

Pappeln

 

Diese sollen laut Förster Müller “behutsam ausgelichtet” (WAZ vom 20.7.2012) werden. Um Argumente zum Baumfällen sind Förster nie verlegen: Erst werden diese speziellen Züchtungen “wegen ihres raschen Wachstums und den vorteilhaften Holzeigenschaften” (Wikipedia) überall künstlich angepflanzt. Dann – 70 Jahre später – entdeckt man plötzlich, dass die Hybridpappeln hier “nicht hingehören”. Dann muss “steuernd eingegriffen” und mit “scheinbar (sic!) schwerem Gerät” durchforstet werden. Dabei “bemüht” man sich im Rahmen seiner Möglichkeiten “grundsätzlich” um eine “schonende Bewirtschaftung” (Sesekegeflüster vom 17.3.2013).

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