Die Verdopplung der Borkenkäferschutzzone 1997

Einleitung

Das folgende Zitat stammt von Jean-Claude Juncker, dem Präsidenten der EU-Kommission:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“  ((zit. n.: http://www.tt.com/home/8573752-91/zitate-von-jean-claude-juncker.csp. Das Zitat verdanke ich ursprünglich dem Buch von Udo Ulfkotte, Gekaufte Journalisten – Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken, Rottenburg 22014, S. 31))

Das Zitat könnte auch von Ministerialrat Wolfgang Sailer vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stammen. In der Abteilung F (Wald und Forstwirtschaft, Forstverwaltung) war er zuständig für den Nationalpark Bayerischer Wald. Er war der Hauptverantwortliche für die Verdopplung der Borkenkäferschutzzone am 11. August 1997. Dieser Beschluss bildete den Auftakt für all die kommenden Beschlüsse, die in den nächsten Jahren folgen sollten und die am Ende zu 2.000 ha Kahlschlägen ((siehe meine vier Dokumentationen über Riesenkahlschlage im Falkenstein-Rachel-Gebiet: Ultraviolence)) führten.

Über diesen Beschluss, dessen Hintergründe und dessen Folgen erfahren Sie auf der Webseite des Nationalparks nichts. Deshalb danke ich Hans Bibelriether, dem ehemaligen Leiter des Nationalparks, dass er mir eine ausführliche Chronologie der damaligen Ereignisse zur Verfügung gestellt hat. Außerdem überließ er mir Originaldokumente und historische Fotos aus der Borkenkäferkampfzone.

Das Ganze ist ein Politkrimi: Die Dokumente belegen, wie Bibelriether bereits ein halbes Jahr vor seiner Pensionierung am 1. April 1998 schrittweise entmachtet wurde und das Forstministerium in Person von Ministerialrat Sailer die Macht im Nationalpark übernahm.

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