“Es ist eine Liebesaffäre!”
Förster auf die Frage nach seinem Verhältnis zu Hirschen1
Einleitung
Am 11. September 2015 berichtete die Neue Westfälische darüber, dass NRW-Umweltminister Remmel den Streit um Wildschäden in Lichtenau beilegen wolle.2 Leider ist in dem Bericht nur die Rede von den “Schäden auf Feldern und Wiesen”, die die viel zu hohen Rothirschbestände anrichten. Über Wildschäden im Wald schweigt die Autorin Carolin Nieder-Entgelmeier. Deshalb bin ich nach Lichtenau gefahren und habe mir einmal den Wald dort angeschaut. Um es vorwegzunehmen: Ich war erschüttert. Derart katastrophale Schälschäden hatte ich bislang nur in dem Film “Bemerkungen über den Rothirsch” von Horst Stern aus dem Jahr 1971 gesehen.
Ich habe auf meiner Wanderung an zwölf Stationen3 pausiert und Fotos gemacht. Deshalb gliedere ich meine Reportage in folgende Abschnitte:
- Anfahrt und Wanderweg
- Station A – Äcker mit Elektrozaun
- Station B – Kahlschlag mit Grassteppe
- Station C – Kaputtgebissene Laubbaumpflanzungen
- Station D – Geschälte Fichtenforste
- Station E – Künstliche Verjüngung hinter Zaun
- Station F – Chemischer Verbissschutz
- Station G – Waldbau ohne Ziel
- Station H – Grenze zwischen Privat- und Staatswald
- Station I – Hochsitz inmitten von Wildschäden
- Station J – Wiederverfichtung eines Kyrill-Windwurfs
- Station K – Schälschäden im Staatswald
- Station L – Großkahlschlag hinter Zaun
- Schluss
Anfahrt und Wanderweg
Ausgangspunkt für meine 5 km lange Rundwanderung war ein kleiner Parkplatz am Hardtweg. Der Hardtweg zweigt von der K 24 ab, die die Dörfer Kleinenberg und Holtheim verbindet. Der Parkplatz liegt direkt am Waldrand. Auf dem Luftbild weiter unten ist er mit dem Buchstaben A gekennzeichnet.
Auf meiner Wanderung sind mir vor allem 12 Orte aufgefallen. Ich habe sie auf dem folgenden Luftbild mit den Buchstaben A-L gekennzeichnet. Diese 12 Stationen stelle ich Ihnen auf den folgenden 12 Seiten mit vielen hochauflösenden Fotos genauer vor und kommentiere die Fotos ausführlich.
Quelle: TIM-online4
Hinweis:
In vielen Veröffentlichungen sind die Fotos von Wildschäden leider nur sehr klein, sodass man kaum etwas erkennen kann.5 Deshalb habe ich mich für große Fotos mit sehr hoher Auflösung entschieden: 2.160 x 1.440 Pixel. Da die Dateigröße 1,5 – 2 MB beträgt, kann das Laden der Bilder je nach Internetgeschwindigkeit etwas dauern.
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- Aldo Leopold, Deer and Dauerwald in Germany II. Ecology und policy, in: Journal of Forestry 1936, 34. Jg., H. 5, S. 460-466, hier S. 463, eigene Übersetzung. Der Aufsatz zählt zu den Klassikern über das Hirschproblem in Deutschland und ist in jeder Bücherei über Fernleihe zu beziehen. [↩]
- siehe Rothirschzucht im Eggegebirge [↩]
- siehe Karte unten [↩]
- Links unten im Menu-Feld “Dienste des NRW-Atlas” anklicken, dann “Orthophotos” auswählen und auf “Karte aktualisieren” klicken [↩]
- siehe z. B. das Foto geschälter Fichten im Stadtwald von Lichtenau unter dem Artikel Zu viele Hirsche in der Egge von Frank-Christian Heute im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben vom 2. Juli 2015 [↩]