Ursachen des Buchensterbens

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abgestorbene bzw. absterbende Buchen am Südrand des Harrl

 

Im Telefonat vom 18. Juni 2013 führte Förster Alfred Matthaei 2 Ursachen für das Absterben der alten Buchen am Harrl an:

  1. die neuartigen Waldschäden und
  2. den Sonnenbrand.

1. Neuartige Waldschäden

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen beziffert in Kapitel 6 “Umweltgerechte Waldnutzung seines Umweltgutachtens aus dem Jahr 2012 den Flächenanteil der Buche mit deutlichen Blattverlusten auf 58%.

Kronenverlichtung

Als Hauptursache für Waldschäden gelten Luftschadstoffe (Ozon, Stickstoffverbindungen, Schwefelverbindungen) aber auch der Klimawandel (Umweltgutachten, S. 222).

Diese Erklärung ist bequem. Denn sie entlastet die Förster von ihrer eigenen Verantwortung durch falsche Waldbewirtschaftung. Es ist wie bei einem Lehrer, der sämtliche Verantwortung für die schwachen Leistungen seiner Klasse weit von sich weist und sich mit dem schlechten sozialen Umfeld, der unzureichenden Ausstattung der Schule, der mangelhafter Erziehung durch die Eltern und dem verhängnisvollen Einfluss von Computerspielen herausredet. Da mag dann etwas dran sein, erklärt aber nicht, warum andere Lehrer durchaus Erfolg in der Klasse haben. Genauso im Harrl in Bückeburg: Der dortige Ruheforst, in dem kein Schirmschlag stattgefunden hat, ist denselben Luftschadstoffen und demselben Klima ausgesetzt. Doch hier sind die Altbuchen vital und zeigen keine verlichteten und schon gar keine absterbenden Kronen.

2. Sonnenbrand

Als zweite Ursache für das Buchensterben nannte Förster Matthaei den Sonnenbrand.

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In der Tat: Buchen, deren Nachbarbäume gefällt werden, sind nun mit ihrer ganzen Krone und ihrem ganzen Stamm der prallen Sonne ausgesetzt. Und das vertragen die schattenliebenden Buchen nicht. Schon auf der Fensterbank kann man beobachten, dass viele Zimmerpflanzen auf der Südseite eingehen, während sie auf der Nordseite prächtig gedeihen.

In seiner Betrachtung der „Grundsätze für die Bewirtschaftung von
Buchen- und Buchenmischbeständen im Bayerischen
Staatswald“ aus dem Jahr 2012 schreibtt Lutz Fähser, ehemaliger Leiter des für seine ökologische Bewirtschaftung berühmten Lübecker Stadtwalds (Hervorhebungen von F.-J. A.):

“Bei der Schattenbaumart Buche ist die Photosynthese
einer Baumkrone im vollen Licht nur reduziert wirksam. Sie ist aber optimal an der Basis
der Krone bzw. im Halbschatten. … Die Lichtwuchshiebe und Schirmhiebe des früheren Buchenwaldbaus stellten große freie Kronen zur Wuchsbeschleunigung und schnellen Verjüngung her mit katastrophalen Auswirkungen auf Gesundheit und
Leistungsfähigkeit der Wälder.”

Was ist von einer Forstwirtschaft zu halten, die wissentlich Sonnenbrand bei Altbuchen hervorruft?

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