Im zweiten Teil meiner Serie “Rettet Brennholz das Klima?” beschäftige ich mit dem Anteil von Brennholz an der Stromerzeugung.
2014 wurden in Deutschland insgesamt 614 Mrd. kWh Strom erzeugt. ((siehe Tabelle 12: Bruttostromerzeugung in Deutschland 1990 bis 2014 nach Energieträgern, in: AG Energiebilanzen (Hg.), Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2014, S. 30)) Mit Hilfe von erneuerbaren Energien wurden 160,6 Mrd kWh produziert. Ihr Anteil lag bei rund 26 %.
Nur ein sehr kleiner Anteil des grünen Stroms stammt allerdings aus der Verfeuerung von Holz: Es sind nur 11,9 Mrd kWh. ((= TWh, 1 Mrd kWh = 1·109 • 1.000 Wh = 1.012 Wh = 1 TWh, Zahlenangabe siehe Tabelle 14: Erneuerbare Energien in Deutschland 2013 und 2014 nach Verwendung und Energiequellen, Zeile “Biogene Festbrennstoffe und Klärschlamm”, in: a. a. O.)) Das entspricht einem Anteil von nur 7,4 % am grünen Strom. ((11,9 von 130,9)) Peinlich gering ist der Anteil an der gesamten Stromerzeugung: gerade einmal 1,9 %. ((11,9 von 614))
Der Anteil der Windenergie am grünen Strom ist fünfmal, der der Sonnenenergie ist dreimal so hoch. Und das ist auch gut so!
Nicht gut ist, dass in den Hochglanzbroschüren, die z. B. das Bundeswirtschaftsministerium herausgibt, der immer noch viel zu niedrige Anteil an Wind und Sonne durch bunte Grafiken verschleiert wird: ((27,8 beträgt der Anteil der Erneuerbaren übrigens nur dann, wenn man statt von der Bruttostromerzeugung vom Bruttostromverbrauch ausgeht. Zum Unterschied siehe Energieverbrauch, S. 30))
In der oberen Grafik ist zwar der Anstieg beeindruckend: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat sich seit 1990 verachtfacht. Trotzdem wurde damit gerade einmal die Braunkohle eingeholt.
Und die Holzverstromung profitiert zwar vom guten Ruf der erneuerbaren Energien. Ihr Anteil an der Stromerzeugung ist aber vernachlässigbar: Mit Kohle wird 22-mal ((264,8 ÷ 11,9)) mehr Strom erzeugt als mit Holz. Wollte man ernsthaft versuchen, Kohle durch Holz zu ersetzen, stünde in Deutschland kein Wald mehr.