Wunderschön – Höllenstieg im Nationalpark Harz

Sehr geehrte Frau Keune,
[…]
Ich war die letzte Woche auf dem Höllenstieg wandern. Und ich war begeistert! Restlos! Ohne Ironie! (Wenn Pusch das als Leiter noch erlebt hätte, dass der Adrian das über den NLP sagt …) Für solche herrlichen Waldbilder bin ich früher extra 800 km zum Rachel/Lusen in den NLP Bayerwald gefahren …
Insbesondere der aktuelle Zustand des Hochlagenwalds am Renneckenberg ist sensationell! Toll! Wunderschön! (Aber das muss ich Ihnen vermutlich nicht erzählen und ich trage Eulen nach Athen.) Die Ergebnisse der Stichprobeninventur 2015-17 sind ja nun wohl Geschichte.

Meine 4 Fragen:

  1. Gibt es aktuelle Forschungsberichte zum Hochlagenwald *nach* der Kalamität? Waldökologisches Monitoring?
  2. Wie beurteilt man die Verjüngung? (Gesicherte Verjüngung der Vogelbeeren – Jesus! Mehr als im NLP Bayerwald! Oder halluziniere ich?)
  3. Wie steht es mit dem aktuellen Wildverbiss? Monitoring? Terminaltriebverbiss im dortigen Revier? Schälschadeninventur?
  4. Wie geht es dem Wolfsrudel? (Ich hoffe inständig, dass es ihm gut geht! Inständig! Möge es wachsen und gedeihen. Auf dass es ihm nicht so geht wie Bruno.)

[…]
Danke für Ihre Arbeit!
Mfg
gezeichnet
Franz-Josef Adrian

Lesen Sie hier meinen neuen umfangreichen Artikel mit nicht weniger als 56 Fotos von einem Naturparadies: Der Höllenstieg zum Brocken.

Nationalpark Harz – Fehlende Tätigkeitsberichte 2023 und 2024

Die beste Ehefrau von allen meint, ich sei der Einzige, der die Tätigkeitsberichte des NLP Harz liest. Also nicht, dass sie immer recht hätte, das nicht. Aber manchmal drängt sich schon der Eindruck auf, dass niemand sonst die liest.

Und so fällt auch niemandem auf, dass die Tätigkeitsberichte der letzten beiden Jahre fehlen. Da es auch keine Pressemitteilung gibt, die das erklärt, um Verständnis bittet oder sich dafür entschuldigt, habe ich beim NLP nachgefragt:

An: Poststelle@npharz.de

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich vermisse die Tätigkeitsberichte der letzten beiden Jahre. Zumindest der für 2023 sollte doch nun so langsam fertig sein!
Ich bin beunruhigt. Fehlt es nun auch schon im NLP an geeignetem Fachpersonal? Das kann doch nicht sein! Krankheitsstand? Überlastung? Kapazitätsengpässe bei so einer wichtigen Veröffentlichung?
Wann ist mit dem Erscheinen zu rechnen?
Mit freundlichen Grüßen
gez. Franz-Josef Adrian

Frau Keune von der Nationalparkverwaltung hat umgehend geantwortet: Weiterlesen

Brockenbahn und Auerhuhn

In meiner letzten E-Mail an Frau Dr. Röntgen vom Nationalparkamt stelle ich folgende Frage: „Warum verbieten Sie nicht die Harzer Schmalspurbahn (HSB)?“ Natürlich könnte eine Antwort lauten, dass die Nationalparkleitung das gar nicht darf und dass es dafür keine gesetzliche Grundlage gibt. Andererseits aber ist die Führung des Nationalparks Harz ein Akteur auf der politischen Bühne mit nicht unerheblichem Einfluss. Und die Harzer Schmalspurbahn ist alles andere als unumstritten. Denn sie macht keinen Gewinn, sondern Verluste und ist auf Fördermittel der Länder und Kommunen angewiesen. Ein Fahrgast, der für Hin- und Rückfahrt zum Brocken 57 € zahlt, zahlt also nicht nur den absurd hohen Fahrpreis. Er finanziert die Brockenbahn zusätzlich durch die Steuern, die er entrichtet.

Dieser Beitrag ist gegliedert in folgende Kapitel:

Ich habe Grok gefragt: Wie viel Gewinn macht die Harzer Schmalspurbahn GmbH?
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Busverbindung zum Brocken

Am 12. Mai 2025 hatte ich einen offenen Brief an die Nationalparkverwaltung geschrieben und gefragt:

„Warum sorgt die NLP-Verwaltung nicht für eine kostengünstige Busverbindung zwischen Schierke und Brocken?“

Genau einen  Monat später, am 12. Juni 2025, antwortet Frau Dr. Röntgen, Leiterin des Fachbereichs IV (Fachbereich Informations- und Bildungsarbeit, Nationalparkwacht):

Sehr geehrter Herr Adrian,

danke für ihre freundliche Anfrage. Der Nationalpark Harz setzt sich seit vielen Jahren erfolgreich für die Verbesserung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) in der Harzregion ein, so zum Beispiel bei der Schaffung des Tickets „Hatix“ und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden der anliegenden Städte, Gemeinden, sowie dem Harzer Tourismusverband und den Landkreisen Goslar, Göttingen und Harz. Erst jüngst hat unser Förderverein, die Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks (GFN), die Bewerbung der Buslinien im Bereich Bad Harzburg und Goslar durch die aufwändige Beklebung eines Busses unterstützt, dazu wurden Spendengelder eingesetzt. Weiterlesen

Video: Eckerlochstieg – Wandern im Borkenkäferland

Der Eckerlochstieg von Schierke zum Brocken ist der kürzeste und am häufigsten gegangene Weg zum Brocken. Er führt fast nur durch riesige abgestorbene Fichtenwälder – Fichten, die der Borkenkäfer gefressen hat. Wer das zum ersten Mal sieht – tote Fichten so weit das Auge reicht, live und in Farbe und nicht im Fernsehen -, ist vermutlich ziemlich schockiert.

Ich bin den schwierigen, im oberen Teil auch sehr anstrengenden Steig im Mai 2025 gegangen. Ein Schüler – der Weg gehört bei Schulklassen offenbar zum Standardprogramm – rief oben angelangt seinen Mitschülern zu: „Ich bin oben! Gleich habt ihr die Sch… auch geschafft.“ So weit entfernt von meiner Verärgerung, meinen Verwünschungen und Flüchen war das nicht … Sportler haben natürlich keine Probleme mit dem Steig: Es wimmelt von durchtrainierten jungen Menschen, die da fast hochjoggen. Nur die Mountainbiker fehlen – für die ist der Steig definitiv nicht geeignet.

Im Film mache ich mir Gedanken, wie man den Wald am besten nennt: Wildnis? Urwald? Baustelle Natur? Naturnaher Berg-Fichtenwald? – Das Nationalparkamt ist da sehr erfinderisch … – Am besten gefallen hat mir am Ende Borkenkäferland. Es ist das Land des Borkenkäfers. Es ist sein Land.

Siehe auch meine drei dazu passenden Artikel:

Wie gut sichtbar ist der Schneelochweg?

In früheren Artikeln zum Schneelochweg hatte ich vor den großen Gefahren des Schneelochwegs gewarnt, z. B. hier: 10 Sicherheitshinweise für den Schneelochweg. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob die Gefahr, sich zu verirren und von Granitblöcken zu stürzen oder im Moor zu versinken, wirklich so groß ist. Denn offensichtlich ist der Weg irgendwann in den letzten Jahren freigeschnitten und mit roten Punkten markiert worden.

Sie können sich selbst ein Bild davon machen. Schauen Sie sich die Fotos an und überprüfen Sie, ob Sie den Weg erkennen: Wie gut sichtbar ist der Schneelochweg?

  

Der Brockenurwald im Nationalpark Harz – April 2025

Von einem gewissen Jens wurden mir Filmaufnahmen vom Schneelochweg zugespielt. Einige Aufnahmen zeigen den sog. Brockenurwald im oberen Teil des Wegs, der verboten und gesperrt ist. Wie natürlich dieser Urwald tatsächlich ist, kann niemand sagen – vermutlich nicht einmal Insider in der Nationalparkverwaltung. Denn was die Hirsche vom Urwald übrig lassen, weiß niemand. Auffällig ist, dass hier oben keine Vogelbeeren, keine Birken, kein Bergahorn, keine Weiden und auch sonst keine Pionierbäume wachsen. Vielleicht ist das natürlich, vielleicht nicht.

Wie auch immer: Meiner Meinung nach kommt man nirgendwo im Park so nahe an den Urwald heran wie auf diesem Schneelochweg. Zumindest suggerieren das die Filmaufnahmen. Aber natürlich muss man lebensmüde und todesmutig wie dieser Jens sein, um sich in unmittelbare Nähe der toten Fichten zu wagen. Denn diese können jederzeit und ohne Vorwarnung umfallen.1siehe auch Soll man abgestorbene Fichten stehen lassen? Auf dem nicht einmal 100 m langen sog. Urwaldstieg des Nationalparks kann das selbstverständlich nicht passieren; dieser ist absolut verkehrssicher. So sagt man.

Der Eckerlochstieg im Nationalpark Harz nach dem Fichtensterben

Der Schneelochstieg im Nationalpark Harz ist verboten. Aber es gibt ja noch andere Stiege am Brocken, die nicht verboten sind; z. B. den Eckerlochstieg. 2015 bin ich ihn im Winter gegangen und damals standen die Fichten noch, zumindest die meisten. Siehe meinen damaligen Artikel: Eckerlochstieg zum Brocken. Niemand hat damals auch nur geahnt, was drei Jahre später passieren würde.

Ich veröffentliche heute den ersten Teil eines Artikels über den Eckerlochstieg im Jahr 2025: Auf der Suche nach einem Untertitel

Nationalpark Harz – Offener Brief an die Verwaltung

Nationalpark Harz – Preiswerte Busverbindung zum Brocken

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe eine Frage zum Öffentlichen Nahverkehr im NLP Harz. Ich bin 62 Jahre alt und 50 % schwerbehindert. In der vergangenen Woche bin ich den Eckerlochstieg zum Brocken hochgewandert.

teilweise steil“

Ich war – wie Sie sich vielleicht vorstellen können – sehr stolz auf mich, dass ich diesen „teilweise steilen und stein- und wurzelreichen Weg“ und die „500 Höhenmeter“ geschafft habe.

„stein- und wurzelreich“

Sie räumen selbst ein, dass „gute Kondition“ dafür erforderlich ist (Zitate aus Ihrer Broschüre „Durch das Eckerloch zum Brocken“ 8. Auflage 2018).

Liebend gern hätte ich mir den Rückweg gespart und wäre mit einem Bus wieder nach Schierke zurückgefahren. Weiterlesen

Der Schneelochweg im Nationalpark Harz – über das überflüssige Verbot eines unzumutbaren Wegs

Der Schneelochweg ist ein historischer Wanderweg im Nationalpark Harz, der u. a. von Heinrich Heine gegangen wurde. Die Verwaltung des Nationalparks Harz hat ihn verboten. Wer ihn geht, riskiert ein dreistelliges Bußgeld. Ich halte das Verbot aus mehreren Gründen für völlig überflüssig:

  • Der Weg ist nur noch sehr wenigen Menschen bekannt. Auf den Karten ist er nicht mehr eingezeichnet und ausgeschildert ist er natürlich auch nicht.
  • Wer durch Einheimische auf den Weg aufmerksam geworden ist und ihn versuchsweise geht, merkt spätestens nach dem alten Holzlagerplatz, auf welchen Höllentrip er sich eingelassen hat. Viele werden dann vernünftig und geben auf. Wer weitergeht und nicht so erfahren wie Jens1Jens ist der – vermutlich – Einheimische, der mir anonym aktuelle Fotos und Videos vom Schneelochweg geschickt hat. ist, begibt sich in Lebensgefahr.
  • Der Schneelochweg war einmal ein steiler Weg durch den Fichtenwald hinauf auf den Brocken. Früher war er gepflegt und sogar Steinstufen waren angelegt worden. Nichtsdestotrotz war er auch früher schon sehr anstrengend; Heinrich Heine ist ihn bezeichnenderweise hinuntergegangen und nicht hinauf. Heute gibt es Alternativen, die zwar immer noch anspruchsvoll, aber nicht gefährlich sind.

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