Was tun gegen Baumfällungen?

Diese Webseite gibt es seit 2013. Und gleich im allerersten Artikel kritisierte ich Baumfällungen: Schirmschlag in Mülheimer Buchenwäldern. Andere Städte kamen hinzu: Baumfällungen in Bottrop, Essen, Bückeburg. Dann entdeckte ich die großen Kahlschläge in den Nationalparks: Eifel, Harz, Bayerischer Wald. Von Anfang an beschäftigte mich die Frage: Was tun? Denn man muss doch etwas tun! Photographieren und Kritisieren reicht doch nicht! 10 Jahre gibt es diese Webseite. Zeit zurückzublicken.

In meine Bilanz fließen auch meine Erfahrungen mit den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen ein. Was Proteste gegen Baumfällungen und gegen Corona-Maßnahmen gemeinsam haben? Nun – in Minden nahmen vielleicht 50 Leute an den Montagsspaziergängen teil. Wenn wir damals in Bottrop oder Essen einen Spaziergang gegen Baumfällungen organisiert hätten, wären es nicht mehr gewesen. Und zwischen uns und den Förstern war der Graben genauso garstig breit wie zwischen Geimpften und Ungeimpften.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Was tun gegen Baumfällungen?

Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie es in den Kommentaren!

Verkümmern der Eichen auf der Wiederaufforstungsfläche in Essen

Günter Kirsten, Vorsitzender der Heisinger Bürgerschaft, hatte „Tränen in den Augen“, ((Spatenstich für neues Grün im Schellenberger Wald vollzogen, WAZ vom 13. März 2016)) als er im Juni 2014 die Windwürfe im Schellenberger Wald nach dem Sturm “Ela” sah. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich im Juli 2017 die neu gepflanzten Eichen im Schellenberger Wald nach der Entfernung des Unkrauts sah:

Hier geht es zu meinem Artikel: Verkümmern der Eichen auf der Wiederaufforstungsfläche im Schellenberger Wald.

Das Unkraut entwickelt sich prächtig!

Tobias Hartung ist Förster bei Grün und Gruga Essen. Drei Jahre nach dem Pfingststurm Ela verkündet er freudestrahlend in der WAZ bei der Bestandsaufnahme im Schellenberger Wald: “Der Wald entwickelt sich prächtig!” Zwei Wochen später möchte ich mich selbst davon überzeugen, “dass sich der Wald fantastisch verjüngt”, und fahre nach Essen-Heisingen, wo Grün und Gruga aufgeforstet hat. “Beim Ahorn haben wir einen Zuwachs von einem Meter pro Jahr.” Nicht nur beim Ahorn, sondern auch bei Adlerfarn, Brombeere, Brennnessel, Hohlzahn, Klette, Weidenröschen und Fingerhut. Die künstlich gepflanzten jungen Traubeneichen, Winterlinden und Weiß-Tannen ertrinken in einem Meer von Unkraut.

Weiß-Tanne (Pfeil) inmitten von Gemeinem Hohlzahn

Hier geht es zu meinem Bericht mit vielen Hintergrundinformationen zum Thema Unkraut aus forstwirtschaftlicher Sicht: Unkraut auf der Wiederaufforstungsfläche im Schellenberger Wald.

Forstwirtschaft zur Wiederaufforstung im Schellenberger Wald

Liest man forstwirtschaftliche Originalliteratur zum Thema Aufforstung, stellt man überrascht fest, dass das Forstamt von Grün und Gruga im Schellenberger Wald zahlreiche problematische Entscheidungen gefällt hat: So ist z. B. die gepflanzte Traubeneiche sehr empfindlich gegen Spätfröste und bedürfte des Schutzes eines Vorwalds aus robusten Pionierbaumarten. Außerdem benötigt man für die Bepflanzung eines einzigen Hektars mindestens 6.000 Eichen; gepflanzt wurden insgesamt aber nur 4.000 Traubeneichen und Winterlinden.

Informationsschild im Schellenberger Wald

Hier geht es zu meinem Artikel: Forstwirtschaft zur Wiederaufforstung.

Fake Forest Facts von Grün und Gruga Essen

Am 6. Juni 2017 sendete der WDR in der Lokalzeit Ruhr den Beitrag “Drei Jahre nach Ela – Zerstörung immer noch sichtbar”. Darin kommt ausführlich Förster Tobias Hartung von Grün und Gruga Essen zu Wort. Ich halte seine Äußerungen für Fake Forest Facts. Hier geht es zum zweiten Teil meiner Kritik an der Wiederaufforstung im Schellenberger Wald in Essen: Beitrag der Lokalzeit Ruhr vom 6. Juni 2017.

Monty-Python-Truppe im Schellenberger Wald

Vor kurzem habe ich den Schellenberger Wald in Essen wieder besucht, den ich 2014 das letzte Mal gesehen hatte. Damals hatte ich mehrere Artikel über den Pfingststurm Ela und seine Auswirkungen auf die Essener Wälder geschrieben. ((z. B. Pfingststurm Ela im Schellenberger Wald)) Ich hatte mich in der neu gegründeten Bürgerinitiative “Waldschutz Essen” engagiert und wir hatten uns dafür eingesetzt, die vom Wind umgestürzten Bäume im Wald liegen zu lassen und eine Naturverjüngung zuzulassen. ((siehe WAZ: Initiative will umgekippte Bäume in Essener Wäldern lassen))

Es ist alles anders gekommen. Das Forstamt hat die Windwurfflächen leergeräumt und künstlich kleine Bäumchen gepflanzt, die im Jahr 2017 von meterhohem Unkraut bedrängt und überwuchert werden. Beginnen möchte ich den Artikel über diese bizarre Wiederaufforstung mit der kritischen Analyse eines ebenso bizarren Fernsehbeitrags in der Lokalzeit Ruhr des WDR aus dem Jahr 2016: Wiederaufforstung im Schellenberger Wald.

Oberstaatsanwalt Schmidtmann antwortet nicht

Am 18. Dezember 2014 hatte ich im Lokalkompass einen offenen Brief an Oberstaatsanwalt Schmidtmann von der Staatsanwaltschaft Essen geschrieben. Darin übte ich Kritik an der Einstellung des Verfahrens wegen der skandalösen Baumfällungen im Lührmannwald durch Grün-und-Gruga Essen. Die Anwohnerin Roswitha Krause hatte Anzeige erstattet.

Schmidtmann hat mir nie geantwortet. Offenbar glaubt er, Frau Krause und mir keine Rechenschaft pflichtig zu sein. Dazu schreibt Norbert Blüm:

“Die Jurisdiktion scheint niemandem rechenschaftspflichtig zu sein außer sich selbst, und so schmort sie im eigenen Saft vor sich hin. […] ich beklage die Selbstgefälligkeit, mit der sie jedwede Kritik als Angriff auf ihre Unabhängigkeit abschmettert. Richter und Rechtsanwälte sind die letzten Berufe, die für sich eine Art Berührungstabu beanspruchen. … In der demokratischen Gesellschaft gibt es keine Geheimkammern und keine Berufe, die rechtfertigungsfrei sind. Deshalb darf es auch keine Diskussionsverstecke geben.” ((Norbert Blüm, Einspruch! – Wider die Willkür an deutschen Gerichten, Frankfurt am Main 32014, S. 20 und 119))

Forstdirektor Haering antwortet nicht

Ich lese gerade mit viel Gewinn das Buch “Einspruch!” von Norbert Blüm. Gleich im Vorwort stolperte ich über die folgenden Sätze:

“Dies ist ein Buch über die Verlotterung der dritten Gewalt in unserem Land, und ich lasse Schonungslosigkeit walten. Auch auf die Gefahr hin, dass sich einige ihrer Vertreter auf den Schlips getreten fühlen. Mögen sie ihn sich abreißen und mit mir in eine Diskussion auf Augenhöhe einsteigen. Ich stelle ihnen gerne eine Leiter an ihr hohes Ross, damit der Abstieg komfortabel ist.” ((Norbert Blüm, Einspruch! – Wider die Willkür an deutschen Gerichten, Frankfurt am Main 32014, S. 7))

Prompt fiel mir Forstdirektor Haering ein, der Leiter von Grün-und-Gruga Essen. Er hat mir auf meinen offenen Brief vom 15. November 2014 nie geantwortet