“Der Niederrheiner ist überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären.”
Hans-Dieter Hüsch ((siehe Hans-Dieter Hüsch – Gesammelte Wahrheiten))
Noch Anfang September 2018 hatte ich der Bundesbürgerinitiative Waldschutz (BBIWS) vorgeschlagen, sich mit möglichst vielen Mitgliedern an den Protestaktionen im Hambacher Forst zu beteiligen. Am 6.10.2018 habe ich dann ganz bewusst nicht an der Großdemonstration teilgenommen. In nur vier Wochen hatte ich mich von einem Befürworter des Protests zu einem Gegner gewandelt. Denn am Hambacher Forst passierten sehr merkwürdige Dinge:
- Hohe Funktionäre der SPD und der GRÜNEN, die noch im Jahr 2016 als Mitglieder der rot-grünen Koalition der Abholzung des Hambacher Forsts zugestimmt hatten ((6. Juli 2016 – Kabinett beschließt neuen Landesentwicklungsplan und Garzweiler-Leitentscheidung)), solidarisieren sich nur zwei Jahre später mit dem bunten Treiben von Baumbesetzern.
- Das neoliberale Kampfblatt SPIEGEL ((siehe die beinahe tägliche Kritik am SPIEGEL auf den NachDenkSeiten)) sympathisierte offen mit einer Baumhausbesetzerin und ihren antikapitalistischen und anarchistischen Ansichten. ((siehe Sie denken, sie haben gewonnen, DER SPIEGEL 39 / 22.9.2018))
- Das Verständnis der Mainstream-Medien für die Baumbesetzer war geradezu auffällig; nicht einmal das Bewerfen von Polizisten mit Kot und Urin änderte daran etwas. ((siehe Mit Fäkalien beworfen: Polizisten brechen Einsatz ab, NRZ vom 21.9.2018)) Nur TAGESSPIEGEL und CICERO äußerten Kritik: Die Aufgabe der Medien ist Information, nicht Erziehung und Hambacher Forst und Chemnitz – Linke Gute und rechte Böse.
- Der BUND hatte in den Jahren 2015 bis 2017 für den Erhalt eines Waldschutzgebietes in Ebrach im Steigerwald geklagt und zwei krachende Niederlagen erlitten – sowohl vor dem Verwaltungsgerichtshof als auch vor dem Bundesverwaltungsgericht. ((siehe Geschichte des Waldschutzgebietes bei Ebrach)) Jetzt gewann er eine Klage gegen einen DAX-Konzern. ((siehe Rodung im Hambacher Forst gestoppt))
- Der DAX-Konzern RWE mit einem Jahresumsatz von 44,59 Mrd. €, einem Jahresgewinn von 1,9 Mrd. € und 59.333 Mitarbeitern ((Zahlen von 2017)) betrieb eine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die amateurhaft und dilettantisch zu nennen noch eine Untertreibung war. Über die Rekultivierung des Tagebaus und Umsiedlungsprogramme z. B. für die Bechsteinfledermaus erfuhr ich erst zufällig durch eine Internetrecherche.
- Die Demonstranten forderten den Ausstieg aus der Kohle und lobten die Erfolge der Energiewende. Aber die Energiewende war komplett gescheitert. ((siehe Die gescheiterte Energiewende))
Ich habe zu den Protesten im Hambacher Forst die folgenden fünf Artikel geschrieben: