Bei meinen Recherchen zum Forstbetrieb Oberharz stolperte ich über einen interessanten Zeitungsartikel: Ein Oberharzer nimmt Abschied. Leiter des FB Oberharz war von 2006 – 2015 Joachim Bauling. Er ist verheiratet mit Simone Bauling. Diese ist die stellvertretende Leiterin des NLPs und Leiterin des Fachbereichs 3 Waldbehandlung, Wildbestandsregulierung, Flächenmanagement.
Eine solche enge personelle Verflechtung ist gleich aus drei Gründen möglicherweise problematisch:
1. Bekämpfung des Borkenkäfers
Einmal angenommen, in den Jahren 2006-2015 wäre der Borkenkäfer aus dem NLP in den benachbarten FB Oberharz ausgebrochen, weil die Bekämpfung im 500m-Borkenkäfer-Sicherheitsstreifen ungenügend war.1Der Borkenkäfer war nicht erst ab 2018 ein Problem im Oberharz. Schon 2007 – da war Joachim Bauling gerade einmal ein Jahr Betriebsleiter – vermeldet die Mitteldeutsche Zeitung: Oberharz – Im Wald der Borkenkäfer Einmal weiter angenommen, der Borkenkäfer hätte dann Schäden im FB Oberharz angerichtet. Hätte dann Joachim seine Ehefrau Simone auf Schadensersatz verklagt?
2. Bekämpfung des Rothirsches
Die Ehe zwischen FD Bauling und NLP-Vize-Chefin Bauling wäre vielleicht auch bei der Bekämpfung des Rothirsches problematisch: Einmal angenommen, in den Jahren 2006-2015 wären Rothirschrudel aus dem NLP in den FB Oberharz eingedrungen. Einmal weiter angenommen, sie hätten dort Fichten geschält. Wieder die Frage: Hätte Joachim dann seine Ehefrau Simone auf Schadensersatz verklagt?
3. Buchenpflanzungen des NLPs
Der NLP pflanzt seit seiner Gründung vor fast 30 Jahren künstlich Buchen an. Diese aber werden von Hirschen kaputt gebissen. Oder sie erfrieren. Oder vertrocknen. Nirgendwo im NLP kann man erfolgreich gepflanzte, junge Buchenwälder besichtigen. Ein professioneller Förster sieht einen solchen Misserfolg natürlich. Auch FD Joachim Bauling könnte das sehen. Frage: Würde Joachim seine Ehefrau Simone öffentlich kritisieren?
Wie oben gesagt: Die personelle Verflechtung könnte problematisch sein – möglicherweise. Schwaben würden vielleicht sagen: “Das hat ein Geschmäckle.” Eine intelligente Personalpolitik vermeidet solche möglichen Interessenkonflikte.