Der Urwald vor den Toren der Stadt Porta Westfalica

Einleitung

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal bei Porta Westfalica kennen sehr viele.

Gut, vielleicht nicht bei Nebel, aber grundsätzlich kennen es sehr viele. Und in Ostwestfalen kennen es alle. Zumal es für 16 Mio. € saniert wurde.1siehe Kaiser-Wilhelm-Denkmal wird saniert, WELT vom 28.2.2018 Aber fast niemand kennt den Wolfsschluchtweg, der direkt am Denkmal beginnt. Auch die Ostwestfalen kennen diesen Weg nicht, der durch den schroffen Südhang des Wittekindsbergs (281 m) führt. Der Wald dort an den steilen Hängen mit seinen bizarren Felsen war in der Vergangenheit nur sehr schwer zu bewirtschaften. Deshalb sind die Bäume hier sehr sehr alt – viele Buchen 180 Jahre; sie keimten also um das Jahr 1840. Da war Kaiser Wilhelm I. gerade einmal 40 Jahre alt und das Deutsche Kaiserreich noch nicht einmal gegründet. Einige der uralten und altersschwachen Bäume beginnen jetzt abzusterben. Mit den vielen umgestürzten Baumriesen, die teilweise quer über dem Weg liegen, wirkt der Wald wild und urwaldartig. Der Wolfsschluchtweg ist deshalb durchaus vergleichbar mit dem Urwaldsteig im Nationalpark Bayerischer Wald oder dem Wilden Netzbachpfad im Stadtwald von Saarbrücken. Für letzteren wird geworben als ein “Urwald vor den Toren der Stadt”. Auch der Wald am Wolfsschluchtweg ist ein solcher Urwald – ein Urwald vor den Toren der Stadt Porta Westfalica.

Der Wolfsschluchtweg ist nicht markiert und es gibt auch keine Hinweisschilder, die zu ihm hin führen. Im ersten Kapitel beschreibe ich deshalb ausführlich, wie Sie ihn überhaupt finden. Dann erkläre ich, unter welchem gesetzlichen Schutz der wilde Wald in der Wolfsschlucht steht. Im dritten Kapitel zeige ich zahlreiche Fotos vom Wolfsschluchtweg – und zwar sowohl vom Frühling als auch vom Herbst. Ich kann mich nicht entscheiden, welche Fotos schöner sind – im Moment tendiere ich zu den Herbstfotos.

Ganz in der Nähe der Wolfsschlucht gibt es eine pittoreske Felsformation, die Habichtswand genannt wird. Dort wächst der bedeutsamste durchgewachsene Niederwald in NRW. Wie Sie dorthin kommen und was dort zu sehen ist, zeige ich im vierten Kapitel.

Im vorletzten Kapitel schlage ich vor, in Porta Westfalica zu übernachten und sich am nächsten Tag einen weiteren sensationellen Wald anzuschauen, der ein zweiter “Urwald vor den Toren der Stadt” Porta Westfalica ist. Und nein – ich werde nicht vom Touristikzentrum Westliches Weserbergland finanziert.

Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

  1. Anfahrt und Wanderweg
  2. Schutzgebiete am Wolfsschluchtweg
    1. Das Wildnisgebiet
    2. Das FFH-Gebiet
  3. Der Urwald am Wolfsschluchtweg
    1. Frühling
    2. Herbst
  4. Der durchgewachsene Niederwald an der Habichtswand
    1. Frühling
    2. Herbst
  5. Liste der Sehenswürdigkeiten am Weg
  6. Ein zweiter Urwald vor den Toren der Stadt Porta Westfalica
    1. Der Ästige Stachelbart
    2. Wanderweg
    3. Habitatbäume auf den Nammer Klippen
  7. Liste der Sehenswürdigkeiten am Weg
  8. Übernachten in Porta Westfalica
  9. Schluss

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