Märzenbecher plattgemacht

Der Streit um die Rückegassen im Naturschutzgebiet Schweineberg im Januar 2018

Einleitung

“Gehörig aus dem Ruder gelaufen” – so titelte die Deister- und Weserzeitung (DEWEZET) groß in ihrer Wochenendausgabe vom 13. Januar 2018. In ihrer Online-Ausgabe hatte sie es einen Tag zuvor noch drastischer ausgedrückt: “Märzenbecher plattgemacht”. Am Schweineberg, der mit seiner Märzenbecherblüte jährlich “Hunderte Touristen und Spaziergänger” anlocke, sei ein “schweres Malheur” passiert:

“Forstarbeiter sind für Rückearbeiten mit schwerem Gerät im Märzenbechergebiet vorgegangen und haben ‘erhebliche Schäden’ angerichtet – zu einem Teil auch an den geschützten Märzenbechern. […] Tiefe Fahrspuren im Waldboden und teilweise offen liegende Märzenbecherzwiebeln – die Schäden, die ein Forstunternehmen am Schweineberg angerichtet hat, sind aus Sicht der Stadt ‘beträchtlich’.” ((Hervorhebungen von F.-J. A.))

Der Vorfall ist typisch für den Ablauf von Umweltskandalen: Am Anfang sind alle ganz fürchterlich empört und rufen laut “Skandal! Skandal!”. Am Ende legt sich die ganze Aufregung wieder und man wendet sich der nächsten Sau zu, die durchs Dorf getrieben wird.

Ich dokumentiere den Streit um die Rückegassen und die Sitzung des städtischen Umweltausschuss im Jahr 2018. Außerdem beleuchte ich die sonderbare Rolle des BUND in Hameln und erzähle von meinen irrwitzigen Versuch, auf den vermeintlichen Skandal mit Hilfe von Karl Weber und Facebook Einfluss zu nehmen. Am Ende zeige mit vielen Fotos, wie sich der Märzenbecher in den Rückegassen ein Jahr nach der Aufregung entwickelt hat. Ich war sehr überrascht: Dem Märzenbecher geht es viel besser, als ich erwartet hatte.

Die Seite ist gegliedert in folgende Abschnitte:

  1. Der Streit um die Rückegassen im Januar 2018
  2. Exkurs: Facebook und der Streit um die Rückegassen
  3. Die Sitzung des Umweltausschusses der Stadt Hameln am 30.1.2018
  4. Exkurs: Das Desinteresse der BUND-Kreisgruppe Hameln-Pyrmont am Wald
  5. Märzenbecherblüte in den Rückegassen im März 2019
  6. Gespräch mit Forstamtsleiter Heise
  7. Schluss – 5 Lehren

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