Wildverbiss im Nationalpark Bayerischer Wald

Kahlschläge gibt es selbstverständlich nicht nur am Süntel in Niedersachsen. Auch Wildverbiss auf Kahlschlägen ist keine lokale Besonderheit des Süntels. Im Gegenteil: Es gibt vermutlich keinen einzigen Kahlschlag in Deutschland, wo die neu wachsenden kleinen Bäumchen nicht von Rehen oder Hirschen gefressen werden.

kurz und klein gebissene Vogelbeere am Ruckowitzberg

Das gilt auch für die Nationalparks – obwohl der wohlmeinende Bürger vielleicht zunächst einmal denken würde, dass wenigstens dort alles in Ordnung ist und auf den einstmals kahlen Flächen wieder neue junge Wälder in Hülle und Fülle spriessen. Dem ist nicht so. Und zwar nicht nur im NLP Eifel oder Harz, sondern auch im NLP Bayerischer Wald. Lange Zeit hatte ich geglaubt, dass dort gegen Rehe und Hirsche genauso konsequent vorgegangen würde wie gegen den Borkenkäfer. Dem ist nicht so.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel mit zahlreichen Fotos, die den Verbiss dokumentieren: Wildverbiss am Ruckowitzberg.

Außerdem gibt es ein Video vom Kahlschlag, in dem Sie die 62 % Vogelbeeren sehen können, die laut wissenschaftlicher Studie nicht verbissen sind. Und ich präsentiere Ihnen ein wissenschaftliches Forschungsprojekt am Ruckowitzberg, das Fragen über Fragen aufwirft.

“Alles ver-rückt!” – Leibl und Müller zu Corona

“Die Maske ist ein Instrument der Freiheit.”
Markus Söder
„Ich bin nicht zufrieden: die Ergebnisse sind nicht hart genug, dass wir Unheil abwehren.”
Angela Merkel

Einleitung

Bei der Recherche für meinen letzten Artikel zum Nationalpark (NLP) Bayerischer Wald stolpere ich über den Blog-Eintrag vom 16. September 2020: Alles ver-rückt – 50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald: Interview mit Dr. Franz Leibl und Prof. Jörg Müller. Ich gebe dem Blogger völlig recht: Es ist tatsächlich alles verrückt – auch dieses Interview. Es ist sogar völlig verrückt.

Selbstverständlich ist auch meine Kritik an Leibl und Müller völlig verrückt. Denn die Gesellschaft ist über das Coronavirus tief gespalten: Leibl und Müller glauben an die Verhältnismäßigkeit der Anti-Corona-Maßnahmen und die Gefährlichkeit des Virus. Ich nicht. Zwischen uns herrscht ein unüberbrückbarer Graben. Weiterlesen

Diskussion über den Film “Der halbwilde Wald”

Gestern Abend lief im BR die Dokumentation “Der halbwilde Wald -50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald” von Jürgen Eichinger. In der BR-Mediathek kann man sich ihn anschauen. Da ich selbst einen einminütigen Auftritt in dem Film habe, bin ich befangen und möchte den Film nicht kommentieren. Aber hiermit eröffne ich die Diskussion über den Film: Was ist Ihre Meinung?

Die Versteppung eines Waldnationalparks

Das Schlusskapitel meines gestern veröffentlichen Artikels dreht sich um die Kritik des Grünen-MDL Toni Schuberl an der Borkenkäferbekämpfung im NLP Bayerischer Wald:

„Das ist mehr Steppe, als Wald“, schimpft Schuberl. „Ich appelliere an alle Verantwortlichen, diesen Wahnsinn endlich zu beenden!“1Nach Auskunft des Ministers: Schuberl fordert Ende der Borkenkäferbekämpfung

Schuberl veranschaulicht seinen Vorwurf am Beispiel des Hirschgesprengs. Vielleicht werden nun einige denken: Das Hirschgespreng ist doch sicherlich eine Ausnahme! Schuberl übertreibt! Leider trifft der Vorwurf der Versteppung auch noch auf viele andere Gebiete des Falkenstein-Rachel-Gebiets zu. Die folgenden zwei hochauflösenden Fotos, die mir Herbert Pöhnl freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, zeigen das Gebiet südlich des Schachtenhauses:2siehe auch meinen Blog-Eintrag Gfällei – vorprogrammierter Kahlschlag

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2019 – Streit um die Borkenkäferbekämpfung im Nationalpark Bayerischer Wald

Vor einem Jahr sorgte Forstwirt Peter Langhammer für Schlagzeilen: Er forderte öffentlich ein Ende der sinnlosen Borkenkäferbekämpfung im NLP Bayerischer Wald und wandte sich an Bürgermeister, Landräte, den NLP-Chef und den bayerischen Umweltminister.1Forstwirt Peter Langhammer fordert Ende der „sinnlosen Borkenkäferbekämpfung“, da Hog’n vom 21.10.2019

Langhammer mahnte zu einem Umdenken:

“Das ursprüngliche Ziel der Käferbekämpfung im Erweiterungsgebiet des Nationalparks, der Wunsch, hier grüne Nadelwälder auf nennenswerten Flächen zu erhalten, ist inzwischen völlig illusorisch. Es gibt keinen einzigen fachlichen Grund mehr für eine Käferbekämpfung im Innern des Nationalparks.”2Hervorhebungen von F.-J. A.

Unterstützung bekam Langhammer von Jens Schlüter, Chef der Grünen Niederbayerns.3“Käferbekämpfung ist schädlich”, Passauer Neue Presse vom 1.8.2019 Ergebnis der Proteste war die Erweiterung der Naturzone um fast 900 ha.4Nationalpark: Naturzone wächst auf fast 73 Prozent, Passauer Neue Presse vom 22.10.2019

Ein Bericht darüber von NLP-Pressesprecher Gregor Wolf lies bei mir mehrere Fragen offen. Ich rief ihn an. Das Telefonat entwickelte sich zu einem fruchtbaren Dialog über den Sinn der Borkenkäferbekämpfung im NLP. Lesen Sie hier meinen Bericht: Pressesprecher Gregor Wolf erklärt mir die Naturzonenerweiterung 2019.

Wildnis am Steinfleckberg im NLP Bayerischer Wald

Der NLP Harz betreibt zur Zeit eine große Imagekampagne: “Baustelle Natur! Hier baut die Natur eine neue Wildnis.” Der NLP betreibt Etikettenschwindel: abgestorbene Fichtenwälder sind keine Wildnis. Wenn Sie wirklich Wildnis sehen wollen, sollten Sie zum Steinfleckberg im NLP Bayerischer Wald fahren. Im Sommer 2019 habe ich dort meine zweite große Wanderung gemacht – auf Wanderwegen, die zwar nicht verboten, aber nicht markiert, nicht ausgeschildert und ziemlich abenteuerlich sind.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel mit zwei Videos und vielen hochauflösenden Fotos: Vom Lusen über den Steinfleckberg zur Reschbachklause.

Einfach mal im Nationalpark anrufen!

Nationalpark Bayerischer Wald. Ich wandere vom Zwieslerwaldhaus zum Falkenstein. Nach 1 km komme ich durch einen Wald, wo alle Fichten vom Borkenkäfer gefressen worden sind. Alle tot, aber sie stehen noch. Nach 2 km komme ich durch einen Wald, wo alle Fichten gefällt worden sind. Die einen werden gefällt, die anderen bleiben stehen – und das in direkter Nachbarschaft. Warum?

Ich habe mit der Försterin Frau Pflug telefoniert. Sie hat es mir erklärt. Lesen Sie hier meinen neuen Artikel mit vielen Fotos und einem Video: Borkenkäferbekämpfung auf dem Weg zum Falkenstein.

Der Minderwertigkeitskomplex des Nationalparks Bayerischer Wald

Über die DDR schreibt Stefan Wolle:

“Ein Geburtstrauma und permanenter Liebesentzug hatten zu einem schweren Minderwertigkeitskomplex geführt […]. […] Streben nach Anerkennung und Zuwendung […] waren die Folgen der traumatischen Deformation.”1Die heile Welt der Diktatur, München 1999, S. 28

Ein “Geburtstrauma” hat es bei der Gründung des NLP Bayerischer Wald 1970 zwar nicht gegeben. Aber was dann in den 80er und 90er Jahren passierte, das muss auf die Verwaltung traumatisch gewirkt haben:

Collage aus Zeitungsartikel der Jahre 1983-1999 im Hans-Eisenmann-Haus

Als ich das Zitat oben las, erinnerte ich mich an einen Text, den ich 2016 zwar schon geschrieben, aber nicht veröffentlicht hatte. Dies hole ich nun nach: Stiefkind und Minderwertigkeitskomplex.

Jubiläums-PR

Eigentlich wollte ich nur noch einen Artikel pro Monat schreiben. Aber dann kam der BR und strahlte gleich zu Beginn des neuen Jahres den folgenden Beitrag zum 50jährigen Jubiläum des Nationalparks (NLPs) Bayerischer Wald aus:1Zwischen Spessart und Karwendel, 4.1.2020

Ich hätte mir das auch gar nicht angeschaut, wenn die beste Ehefrau von allen mich nicht gerufen hätte: “Komm mal schnell! Da ist etwas über den Nationalpark!” Und so stand ich dann etwas unschlüssig vor der Flimmerkiste und war drauf und dran wieder wegzugehen. Aber dann habe ich den Beitrag doch bis zu Ende geschaut. Es war wie bei einem Verkehrsunfall: Schrecklich, aber man muss immer wieder hinsehen! Im Film sagte einer:

“Und dann hat mich der Zorn gepackt!”

Mich auch! Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Public Relation zum 50jährigen Jubiläum des NLPs.

Den Artikel können Sie auch als Podcast anhören und herunterladen: Public_Relation_50_Jahre_NLP.mp3 – 18 MB –  19 min.