Umweltministerium zum Wolfsschluchtweg

Am 16.4.2020 macht das Mindener Tageblatt etwas, was es sonst nur sehr selten macht: Es macht guten Journalismus.1siehe dazu Uwe Krüger, Mainstream: Warum wir den Medien nicht mehr trauen Ohne Schaum vor dem Mund lässt es das Umweltministerium ausführlich zu Worte kommen. Die Institution, die für die Sperrung des Wolfsschluchtwegs verantwortlich ist, darf sich selbst dazu äußern. Und das Mindener Tageblatt macht sogar noch etwas: Es fragt beim Regionalforstamt nach, was ein Megagefahrenbaum ist.

Dieser Artikel wird eine Ausnahme bleiben. Einen Monat später wird man wieder Stimmung gegen die Sperrung machen. Lesen Sie hier mein neues Kapitel: 16.4.2020 – der fünfte Artikel des MT zur Sperrung.

Zeitungsleser verzweifelt gesucht

Gestern war ich an der Wittekindsburg und sprach mit einem Ehepaar. “Wolfsschluchtweg? Nein, den kennen wir nicht! Wo ist der denn? Was ist der? Gesperrt? Aha! Warum denn? Ach so!” Die Sperrung des Wolfsschluchtwegs ist für Touristen überhaupt kein Thema. Dass es für die Einheimischen ein Thema sei, wie die Gegner der Sperrung behaupten, ist zweifelhaft. Eine Onlinepetition für die Öffnung hat es in einem Monat auf 213 Unterstützer gebracht. Porta Westfalica hat 37.000 Einwohner.

Nicht zweifelhaft dagegen ist, dass die Sperrung des Wolfsschluchtwegs ein Thema für das Mindener Tageblatt ist. Verzweifelt sucht man nach sensationellen Neuigkeiten. So auch am 15.4., als die Schlagzeile lautete: Streit um den Wolfsschluchtweg – Landespolitiker schalten sich ein. Soviel sei verraten: es waren zwei Landespolitikerinnen und sie “schalteten sich ein”, indem sie Briefe an das Umweltministerium schrieben. Lesen Sie hier meine Analyse: 15.4.2020 – der vierte Artikel des MT zur Sperrung.

Verschwörungstheorien zum gesperrten Wolfsschluchtweg

Politiker aus Porta Westfalica sind sich noch nicht ganz einig, wer genau sich gegen den Wolfsschluchtweg verschworen hat: Waren es “einzelne Personen”, wie es ein ehemaliger CDU-Bürgermeister vermutet, oder waren es “die Landesforsten”, denen der Weg “schon immer ein Dorn im Auge” war. Das zumindest behauptet der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion.

Lesen Sie hier das nächste Kapitel meines Artikels zur Sperrung des Wolfsschluchtwegs: 6.4.2020 – der dritte Artikel des MT zur Sperrung

Der WDR, die Wildnis und die Förster – oder: Wie man einen Fernsehauftritt vergeigt

Vielleicht hat sich Forstamtsleiter Raguse gedacht:

“Das wird einfach! Das mit der Wegsperrung, das erklär’ ich denen schon! Natur Natur sein lassen! Das ist modern! Das wollen die Leute hören! Ich mach’ einfach mal ein bisschen auf Peter Wohlleben! Alte Buchen und so!”

Es wurde nicht einfach. Im Gegenteil: Der Auftritt in der WDR-Lokalzeit OWL wurde ein Fiasko. Viele Menschen in Ostwestfalen wurden danach so richtig sauer. Lesen Sie hier das vierte Kapitel meines Artikels zur Sperrung des Wolfsschluchtwegs: 1.4.2020 – der Film der WDR-Lokalzeit OWL über die Sperrung

Mission Impossible: Förster Raguse gegen das Mindener Tageblatt

Im zweiten Teil meines Aufsatzes über die Sperrung des Wolfsschluchtwegs widme ich mich Forstamtsleiter Raguse und wie er im Mindener Tageblatt die Sperrung verteidigt. Raguse macht eine etwas unglückliche Figur – gute PR geht anders. Andererseits steht Raguse auf verlorenem Posten – die Absicht des MT steht von vornherein fest.

Hier geht es zum zweiten Teil meines Artikels: Der Streit um den Wolfsschluchtweg – eine Provinzposse aus Ostwestfalen.

Der Streit um die Sperrung des Wolfsschluchtwegs

Der Wolfsschluchtweg in Porta Westfalica war mir im letzten Jahr zwei lange und reich bebilderte Artikel wert: Der Urwald vor den Toren der Stadt Porta Westfalica und Der FSC und die Verkehrssicherung am Wolfsschluchtweg. Hinzu kamen drei Aufsätze, in denen es um das FFH-Gebiet und den Wildniswald ging, durch die der Weg führt: Korrektur von Vorurteilen gegenüber Umweltbehörden, Das LANUV – Über Effizienz und begrenzte Ressourcen und Der Fehlerzähler und das LANUV. Ich hatte viel recherchiert und mit Verantwortlichen mehrere lange Telefonate geführt.

Ende März 2020 wurde der Weg nun gesperrt. Die Sperrung löste eine Lawine von Protesten aus. Das Mindener Tageblatt widmete dem Streit in schneller Folge nicht weniger als sieben Artikel. Eine geplante öffentliche Informationsveranstaltung des Umweltministeriums musste wegen Corona verschoben werden.

Ich beschreibe und analysiere in den nächsten Wochen ausführlich die Argumente der streitenden Personen und Institutionen: Der Streit um den Wolfsschluchtweg – eine Provinzposse aus Ostwestfalen.

Die drohende Zerstörung des Wildniswalds von Porta Westfalica

Ein Damoklesschwert hängt über dem Wildniswald von Porta Westfalica: die Verkehrssicherungspflicht des Landesbetriebs Wald und Holz NRW. Ein Gutachten spricht von 34 Megagefahrenbäumen. Und Megagefahrenbäume müssen gefällt werden. Dabei befindet sich der ganze Wald in der Zerfallsphase. Und wie soll man einen Wald voll schräger, morscher und absterbender Bäume verkehrssicher machen?1siehe meinen Artikel Der Urwald vor den Toren der Stadt Porta Westfalica Das ist unmöglich und alle Beteiligten scheinen das auch zu wissen. Trotzdem fordert der FSC “Maßnahmen”. Und verwickelt sich in heillose Widersprüche – genauso wie Wald und Holz. Und nein – das ist kein Aprilscherz!

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel – u. a. mit einer Stellungnahme von Wald und Holz NRW und einem halbstündigen Interview mit der GFA, zuständig für die Audits des FSC: Der FSC und die Verkehrssicherung am Wolfsschluchtweg.

Video zum Brinkmannswald im Jahr 2019

Was wir in der Waldschutzszene viel zu wenig haben, sind Vergleiche vorher – nachher.

  • Was waren die Ziele eines Einschlags? Welche davon wurden erreicht?
  • Was hat der Förster damals versprochen? Was wurde eingehalten?
  • Wie sah es kurz vor und nach dem Einschlag aus? Wie jetzt?

Ich hatte im Brinkmannswald kurz nach dem Fällen der 250 alten Buchen im Jahr 2014 ein paar Videos gedreht. 2019 habe ich das wiederholt. Den Vergleich können Sie sich jetzt anschauen – zusammen mit Interviews von Anwohnern, die der WDR damals gemacht hat. Und vorweg gibt eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse damals.

Hinweis:
Mein nächster Artikel erscheint am 1. November zum Thema: Naturnähe im Wirtschaftswald – Dietrich Mehl und die Oberförsterei Reiersdorf in Brandenburg.

Der Brinkmannswald im Jahr 2019

Dieses Foto hat es zu einiger Berühmtheit gebracht:

Es ist das Titelbild des Videos zur Online-Petition “Wälder sind keine Holzfabriken!” der Bundesbürgerinitiative Waldschutz (BBIWS). Fotografiert habe ich es 2014 im Brinkmannswald in meiner damaligen Heimatstadt Bottrop. Jeden Tag konnte man damals live dabei sein, wie der 160jährige Buchenwald Schritt für Schritt abgeholzt wurde. Das Ereignis habe ich damals ausführlich dokumentiert: Zerstörung des Brinkmannswaldes. 2015 bin ich umgezogen. Jetzt bin ich wieder in Bottrop gewesen. Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Der Brinkmannswald im Jahr 2019.

Auch diesen Artikel können Sie sich wieder als Podcast anhören und herunterladen: Der Brinkmannswald im Jahr 2019.mp3 – 18 MB – 19:58 min.

Das Biotopbaumgeheimnis wird gelüftet

In meiner Heimatstadt Porta Westfalica geschehen merkwürdige Dinge: Zuerst vermehren sich wie durch ein Wunder die markierten Biotopbäume (siehe Fotos der wundersamen Vermehrung von Biotopbäumen), dann macht der Landesbetrieb Wald und Holz NRW aus der Anzahl der Biotopbäume ein Geheimnis (siehe Das Biotopbaumgeheimnis). Erst nach erneuter Intervention des Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit wurde nun das Geheimnis gelüftet.

ehemaliger Biotopbaum im FFH-Gebiet “Wälder von Porta Westfalica”

Lesen Sie hier die Fortsetzung meines Artikels: Wundersame Biotopbaumvermehrung in Porta Westfalica.