Offener Brief an die Landesforstchefin NRW, Claudia Bönnighausen

Wer Claudia Bönnighausen ist, das erklärt Ihnen Michael Blaschke, Pressesprecher von Wald und Holz NRW:

Heute habe ich den folgenden Brief an sie geschrieben:

Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW
Abteilung III Naturschutz1siehe Organisationsplan des MULNV
Claudia Bönnighausen
Landesforstchefin
40190 Düsseldorf

2 Fragen zum mangelhaften Monitoring in der Naturwaldzelle Nammer Berg

Sehr geehrte Frau Bönnighausen!
Ich wende mich aus zwei Gründen an Sie: Zum einen sind Sie als Landesforstchefin und Leiterin der Abteilung Naturschutz offiziell und von Amts wegen zuständig für die Naturwaldzellen. Zum anderen sind für Sie die Naturwaldzellen eine Herzensangelegenheit, wie Michael Blaschke auf der Tagung “50 Jahre Naturwaldzellen” so treffend feststellte. Sie seien ein “Kind des Buchenwaldes”, sagte er, und “dem Naturschutz im Wald ganz besonders verbunden”. Gerade deshalb wende ich mich mit meinen zwei Fragen vertrauensvoll an Sie. Denn es geht um eine der naturschutzfachlich wertvollsten Naturwaldzellen in NRW; es geht und den Nammer Berg, ein Juwel ganz im Osten von NRW bei Porta Westfalca – ein traumhaft schöner, fast 200 Jahre alter Buchenwald. Meiner Meinung nach ist das Monitoring dieser Naturwaldzelle mangelhaft und dazu habe ich zwei Fragen:

1. Pilze
Ich habe in dieser Naturwaldzelle den “Ästigen Stachelbart” entdeckt – einen sehr seltenen Pilz und eine Urwaldzeigerart, der, als er jüngst im Nationalpark Eifel entdeckt wurde, für ziemlichen Presserummel sorgte. Dass er auch in am Nammer Berg vorkommt, war Herrn Striepen bislang nicht bekannt gewesen – ich sprach mit ihm darüber kürzlich am Telefon. Der begründete Verdacht besteht, dass es dort noch viel mehr seltene Pilzarten gibt. Meine Frage: Warum werden die Pilze am Nammer Berg nicht untersucht?

2. Käfer
Auf der o. g. Tagung war auch viel von Mikrohabitaten die Rede. Der Nammer Berg ist eine wahre Fundgrube von Mikrohabitäten. Sie kommen dort in einer geradezu unglaublichen, ja atemberaubenden Häufigkeit vor. Folglich müsste es dort auch sehr viele Totholzkäfer geben – wonöglich Urwaldreliktarten und Rote-Listen-Arten. Aber auch die sind dort  – laut Herrn Striepen – noch nie untersucht worden. Meine Frage: Warum werden die Totholzkäfer am Nammer Berg nicht untersucht?

Ich schreibe diesen Brief als einen Offenen Brief, den ich auf meiner Webseite veroffentliche – genauso wie Ihre Antwort. Denn die Naturwaldzellen sind ein Thema, für das es eine “breite, interessierte Öffentlichkeit” gibt (siehe Schützen – Forschen – Lernen, Konzept für die Naturwaldzellen in Nordrhein-Westfalen, Kap. 9 Kommunikationskonzept). Außerdem erinnere ich an das Informationsfreiheitsgesetz.

Ich erhoffe Ihre Antwort bis Ende Mai. Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
gez. Franz-Josef Adrian

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