Der Höllenstieg zum Brocken

Auf dem Glashüttenweg zur Brockenstraße

Der Höllenstieg endet auf dem Glashüttenweg. Man biegt rechts ab und wandert auf einem Forstweg bequem weiter zur nahen Brockenstraße. Die führt dann in knapp 4 km zum Brocken.

Die Fotos, die vom Glashüttenweg aus gemacht wurden, zeigen den Südhang des Renneckenbergs (933 m ü. NHN).

Es ist eine richtige „grüne Hölle“ – und zwar nicht nur aus jungen Fichten, sondern auch aus jungen Ebereschen.

Und das in einer Höhe von über 900 Hm!

Das widerspricht ganz offen der Stichprobeninventur, die vor 10 Jahren gemacht wurde. Die Inventur beschreibt die Hochlagen noch so:

„Beide Standortstypen sind fast ausschließlich mit Fichte bestockt. Die Baumartenzusammensetzung entspricht der potentiell natürlichen Vegetation und ist daher als „sehr naturnah“ einzustufen.“1S. 38

Die Fotos belegen, dass es alles andere als naturnah ist, wenn hier früher nur Fichten wuchsen.

Der Begriff der „potentiell natürlichen Vegetation“ führt in die Irre. Er suggeriert, man könne wissen, was hier ohne menschlichen Eingriff von Natur aus wachsen würde. Und weil man in den Hochlagen keine Bäume gefällt hat und hier oben bis vor kurzem nur Fichten wuchsen, sei das eben die „potentiell natürliche Vegetation“ bzw. „sehr naturnah“. Das aber ist ein Denkfehler.

Denn der Mensch hat auch ohne Säge immer schon in den Hochlagen eingegriffen; der wichtigste Eingriff war die Ausrottung des Wolfs.2Die Ausrottung der Wölfe im Lande Braunschweig

„Für den Westharz meldete der zuständige Wildmeister 1745, die Wildbahn sei von Wölfen „ziemlich rain“. Der letzte Wolf dieser Gegend wurde 1796 im Revier Oker erlegt; der letzte Wolf im Oberharz starb 1798.“

Nun hatten das Wild freie Bahn und dem Verbiss war Tür und Tor geöffnet.3siehe Vom Versagen der Jagd im NLP Harz Es stimmt nicht, dass die Hochlagen „sehr naturnah“ waren. Denn ein künstlich überhöhter Wildbestand hat „einen erheblichen Einfluss auf die Artenzusammensetzung und Struktur von Wäldern“.4siehe Eberhard Leicht, Die Erweiterung des Nationalparks Kellerwald-Edersee: Eine Betrachtung aus forstlicher Sicht, Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 21/2022, Abb. 1  

Vielleicht schließt sich das Tor zum Verbiss jetzt: ein Wolfsrudel ist seit 2024 im NLP dokumentiert.5siehe Stelldichein der Beutegreifer 

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