Zeigt die Fingerhutblüte im Tänntal zu hohe Wildbestände an?

Bei meinem Besuch des Stadtwalds Warstein hatte ich mich über die Weidenröschenblüte gefreut. Ein rosarotes Wunder aber gibt es auch im Tänntal im Harz; nur dass es dort nicht nur ein Wunder gibt, sondern gleich zwei kurz hintereinander. Erst blüht der Fingerhut, dann das Weidenröschen. Das aber ist ein Widerspruch: Ersterer zeigt normalerweise hohe, letzteres niedrige Wildbestände an.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Zeigt die Fingerhutblüte im Tänntal zu hohe Wilddichten an?

Das Hauptproblem im Tänntal – Entmischung durch selektiven Verbiss

Nichts im Tänntal ist natürlich. Alles ist ein Kunstprodukt. Früher wuchsen hier Fichtenwälder. Die waren von Menschen gemacht.1siehe Bergbau im Harz Heute wachsen hier Birkenwälder. Und auch die sind menschengemacht.

Nicht, dass die Birken künstlich angepflanzt worden wären. Das müssen sie gar nicht. Es reicht, dass die Menschen in der Vergangenheit Wölfe und Bären ausgerottet haben und in der Gegenwart nicht genügend jagen. Das Ergebnis sind viel zu viele Hirsche und viel zu viele Rehe. Und die beißen alles kaputt bis auf die Birken.

In meinen neuen Kapitel vergleiche ich den Verbiss durch Schalenwild im Tänntal mit dem Verbiss durch Schnecken im heimischen Garten. Der Verbiss durch Schalenwild ist dem Laien eher fremd und unbekannt, aber der Verbiss durch Schnecken ist jedem Gartenbesitzer vertraut und bekannt. Lesen Sie hier mein neues Kapitel: Das Hauptproblem – Entmischung durch selektiven Verbiss 

Zur Fingerhutblüte in den Harz

Im Artikel Was kostet die Wiederaufforstung in Ilsenburg im Harz? hatte ich ironisch die Vermutung aufgestellt, die neue Touristenattraktion der Stadt Ilsenburg werde in Zukunft vielleicht die Fingerhutblüte sein. Mit einem Wald könne sie schließlich nicht mehr werben. Nun – die Stadt hat die Fingerhutblüte noch nicht für sich entdeckt, aber ich bin schon einmal wegen ihr in den Harz gefahren – genauer gesagt ins Tänntal etwas südlich von Ilsenburg.

Heute veröffentliche ich einen ersten Teil meines neuen Artikels zum Tänntal. Weitere Teile werden folgen: Der Gemeindewald im Tänntal

Der verstummte Stadtwald von Ilsenburg

Peter Hille

Waldstimme

Wie deine grüngoldenen Augen funkeln,
Wald, du moosiger Träumer,
Wie so versonnen deine Gedanken dunkeln,
Saftstrotzender Tagesversäumer,
Einsiedel, schwer von Leben!

Über der Wipfel Hin- und Wiederschweben:
Wie′s Atem holt
und näher kommt
und braust,

Und weiter zieht
und stille wird
und saust!

Über der Wipfel Hin- und Wiederschweben,
Hochoben steht ein ernster Ton,

Dem lauschten tausend Jahre schon
Und werden tausend Jahre lauschen.
Und immer dieses starke, donnerdunkle Rauschen.

An der Moosklippe im Stadtwald von Ilsenburg ist der Wald verstummt: kein Funkeln, kein Träumen, kein Rauschen. Als Ergänzung zum gestern veröffentlichten Artikel über den Riesenkahlschlag an der Moosklippe können sich Abonnenten 50 Fotos in 4K ansehen.

Der Riesenkahlschlag im Stadtwald Ilsenburg

Es gibt auf YouTube unzählige Videos über Wanderungen und MTB-Touren rund um Ilsenburg. Ich habe nicht ein einziges Video gefunden, das die riesigen Kahlschläge dort zum Thema macht. Nicht ein einziges. Die Kahlschläge spielen einfach überhaupt keine Rolle. Es ist völlig normal. Es ist so, wie es ist. Das macht man so. Borkenkäfer. Klimawandel. Schulterzucken. Gleichgültigkeit.

Etiam si omnes, ego non.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Der Riesenkahlschlag rund um die Moosklippe.

Antwort der Unteren Jagdbehörde im Harz

Anfang August hatte ich einen Offenen Brief an die Untere Jagdbehörde im Harz geschrieben. Es ging um die Jagd an der eingezäunten und mit rd. 20.000 € Spendengeldern finanzierten Aufforstung an der Plessenburg. Hier die Antwort:

Betreff:  Offener Brief an die Untere Jagdbehörde zur Jagd an der Plessenburg im Harz
Datum: Tue, 26 Sep 2023
Von:      Pressestelle
An:        Franz-Josef Adrian

Sehr geehrter Herr Adrian,
wie in Ihrem Gespräch mit dem Fachamt abgestimmt, nachstehend die
gewünschten Auskünfte:

  1. Das angefragte Jagdrevier hat eine Größe von 324 ha.
  2. Es gibt keine Jagdgenossenschaft in diesem Revier. Es ist ein Eigenjagdbezirk der Stadt Ilsenburg.
  3. Die Anschrift des Eigenjagdbesitzers lautet: Stadt Ilsenburg (Harz), Bürgermeister Denis Loeffke, Harzburger Str. 24, 38871 Ilsenburg (Harz)
  4. Die Abschusspläne in den letzten fünf Jahren sowie im aktuellen Jagdjahr lauten jeweils pro Jahr 22 Stücken Rotwild und 5 Rehe.
  5. Die Abschusspläne werden jeweils mit der Strecke verglichen.
  6. Die Streckenergebnisse der vergangenen Jagdjahre lauteten:

2018/19 Rehe: 0, Rotwild: 21, 2019/20 Rehe: 1 Rotwild: 17, 2020/21 Rehe:
1, Rotwild: 21, 2021/22 Rehe: 3, Rotwild: 21, 2022/23 Rehe: 5 Rotwild: 20

Das Fachamt steht Ihnen für weitere Fragen gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen

Annekathrin Degen
——————————————
Landkreis Harz
Dezernat/ Hauptverwaltung
Stabstelle Kommunikation
Friedrich-Ebert-Straße 42
38820 Halberstadt
Telefon 03941/59 70 63 12
Mobil: 0151/67 03 43 72
Fax 03941/59 70 67 83
E-Mail: pressestelle@kreis-hz.de
Internet: www.kreis-hz.de

Fotos aus dem Forstbetrieb Oberharz

In diesem Beitrag folgen weitere Fotos aus dem Forstbetrieb Oberharz. Sie entstanden auf der Wanderung von Ilsenburg zum Ilsestein. Ich kontrastiere die Fotos mit Regeln für eine moderne Forstwirtschaft. Wer der Verfasser der Regeln ist, verrate ich am Ende des Beitrags. Und nein, der Verfasser ist weder Greenpeace noch der BUND noch der NABU:

“Die Forstwirtschaft muss ohne Kahlschläge auskommen. Kahlschläge führen unter anderem zu Windbruch, beeinflussen das örtliche Mikroklima negativ (Erhitzung von Freiflächen) und sind das Gegenteil von mehrstufigen, klimastabilen Dauerwäldern.”

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Nationalpark Hirsch

Ort: Wanderweg 22A (, x) 50 m vor Paternosterklippe
500 m-Sicherungsstreifen Außengrenze Nationalpark

Irgendwann nach dem Orkan Friederike hat die Nationalparkverwaltung vor dem Borkenkäfer kapituliert und den Borkenkäfer nicht einmal mehr im Sicherungsstreifen konsequent bekämpft. Hätte sie, stünde hier keine einzige Fichte mehr. Die Verwaltung hat recht: “Keiner räumt auf, niemand erntet das Holz.”1Baustelle Natur! Hier baut die Natur die neue Wildnis. Weiterlesen

Baustelle Natur?

Der vor einem Jahr verstorbene Georg Meister hat diese Methode geliebt: Fotos von einem Wald machen und dann nach ein paar Jahren wiederkommen und von genau derselben Stelle wieder Fotos machen. Und dann vergleichen: vorher – nachher.

2018 habe ich den Großkahlschlag an der Plessenburg zum ersten Mal fotografiert. Und nun – 5 Jahre später – wieder. Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Der Großkahlschlag an der Plessenburg – 5 Jahre danach.

Hinweis: Ein Artikel mit Fotos vom Wildverbiss in diesem Birkenwald folgt in nächsten Tagen. Georg Meister hätte sich sehr für diese Fotos interessiert.1siehe Georg Meister über Wildschäden