Der verstummte Stadtwald von Ilsenburg

Peter Hille

Waldstimme

Wie deine grüngoldenen Augen funkeln,
Wald, du moosiger Träumer,
Wie so versonnen deine Gedanken dunkeln,
Saftstrotzender Tagesversäumer,
Einsiedel, schwer von Leben!

Über der Wipfel Hin- und Wiederschweben:
Wie′s Atem holt
und näher kommt
und braust,

Und weiter zieht
und stille wird
und saust!

Über der Wipfel Hin- und Wiederschweben,
Hochoben steht ein ernster Ton,

Dem lauschten tausend Jahre schon
Und werden tausend Jahre lauschen.
Und immer dieses starke, donnerdunkle Rauschen.

An der Moosklippe im Stadtwald von Ilsenburg ist der Wald verstummt: kein Funkeln, kein Träumen, kein Rauschen. Als Ergänzung zum gestern veröffentlichten Artikel über den Riesenkahlschlag an der Moosklippe können sich Abonnenten 50 Fotos in 4K ansehen.

Der Riesenkahlschlag im Stadtwald Ilsenburg

Es gibt auf YouTube unzählige Videos über Wanderungen und MTB-Touren rund um Ilsenburg. Ich habe nicht ein einziges Video gefunden, das die riesigen Kahlschläge dort zum Thema macht. Nicht ein einziges. Die Kahlschläge spielen einfach überhaupt keine Rolle. Es ist völlig normal. Es ist so, wie es ist. Das macht man so. Borkenkäfer. Klimawandel. Schulterzucken. Gleichgültigkeit.

Etiam si omnes, ego non.

Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Der Riesenkahlschlag rund um die Moosklippe.

Antwort der Unteren Jagdbehörde im Harz

Anfang August hatte ich einen Offenen Brief an die Untere Jagdbehörde im Harz geschrieben. Es ging um die Jagd an der eingezäunten und mit rd. 20.000 € Spendengeldern finanzierten Aufforstung an der Plessenburg. Hier die Antwort:

Betreff:  Offener Brief an die Untere Jagdbehörde zur Jagd an der Plessenburg im Harz
Datum: Tue, 26 Sep 2023
Von:      Pressestelle
An:        Franz-Josef Adrian

Sehr geehrter Herr Adrian,
wie in Ihrem Gespräch mit dem Fachamt abgestimmt, nachstehend die
gewünschten Auskünfte:

  1. Das angefragte Jagdrevier hat eine Größe von 324 ha.
  2. Es gibt keine Jagdgenossenschaft in diesem Revier. Es ist ein Eigenjagdbezirk der Stadt Ilsenburg.
  3. Die Anschrift des Eigenjagdbesitzers lautet: Stadt Ilsenburg (Harz), Bürgermeister Denis Loeffke, Harzburger Str. 24, 38871 Ilsenburg (Harz)
  4. Die Abschusspläne in den letzten fünf Jahren sowie im aktuellen Jagdjahr lauten jeweils pro Jahr 22 Stücken Rotwild und 5 Rehe.
  5. Die Abschusspläne werden jeweils mit der Strecke verglichen.
  6. Die Streckenergebnisse der vergangenen Jagdjahre lauteten:

2018/19 Rehe: 0, Rotwild: 21, 2019/20 Rehe: 1 Rotwild: 17, 2020/21 Rehe:
1, Rotwild: 21, 2021/22 Rehe: 3, Rotwild: 21, 2022/23 Rehe: 5 Rotwild: 20

Das Fachamt steht Ihnen für weitere Fragen gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen

Annekathrin Degen
——————————————
Landkreis Harz
Dezernat/ Hauptverwaltung
Stabstelle Kommunikation
Friedrich-Ebert-Straße 42
38820 Halberstadt
Telefon 03941/59 70 63 12
Mobil: 0151/67 03 43 72
Fax 03941/59 70 67 83
E-Mail: pressestelle@kreis-hz.de
Internet: www.kreis-hz.de

Fotos aus dem Forstbetrieb Oberharz

In diesem Beitrag folgen weitere Fotos aus dem Forstbetrieb Oberharz. Sie entstanden auf der Wanderung von Ilsenburg zum Ilsestein. Ich kontrastiere die Fotos mit Regeln für eine moderne Forstwirtschaft. Wer der Verfasser der Regeln ist, verrate ich am Ende des Beitrags. Und nein, der Verfasser ist weder Greenpeace noch der BUND noch der NABU:

“Die Forstwirtschaft muss ohne Kahlschläge auskommen. Kahlschläge führen unter anderem zu Windbruch, beeinflussen das örtliche Mikroklima negativ (Erhitzung von Freiflächen) und sind das Gegenteil von mehrstufigen, klimastabilen Dauerwäldern.”

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Nationalpark Hirsch

Ort: Wanderweg 22A (, x) 50 m vor Paternosterklippe
500 m-Sicherungsstreifen Außengrenze Nationalpark

Irgendwann nach dem Orkan Friederike hat die Nationalparkverwaltung vor dem Borkenkäfer kapituliert und den Borkenkäfer nicht einmal mehr im Sicherungsstreifen konsequent bekämpft. Hätte sie, stünde hier keine einzige Fichte mehr. Die Verwaltung hat recht: “Keiner räumt auf, niemand erntet das Holz.”1Baustelle Natur! Hier baut die Natur die neue Wildnis. Weiterlesen

Baustelle Natur?

Der vor einem Jahr verstorbene Georg Meister hat diese Methode geliebt: Fotos von einem Wald machen und dann nach ein paar Jahren wiederkommen und von genau derselben Stelle wieder Fotos machen. Und dann vergleichen: vorher – nachher.

2018 habe ich den Großkahlschlag an der Plessenburg zum ersten Mal fotografiert. Und nun – 5 Jahre später – wieder. Lesen Sie hier meinen neuen Artikel: Der Großkahlschlag an der Plessenburg – 5 Jahre danach.

Hinweis: Ein Artikel mit Fotos vom Wildverbiss in diesem Birkenwald folgt in nächsten Tagen. Georg Meister hätte sich sehr für diese Fotos interessiert.1siehe Georg Meister über Wildschäden

Frau Baulings Antwort auf Frage 5

Es geht um die Frage, wie hoch der Wert der “flächig beräumten Buchenpflanzung” an der B4 für den Naturschutz ist. Danach verweise ich auf ein Video des Bayerischen Rundfunks zur Hirschjagd in Unterammergau; die Ähnlichkeiten zum Harz sind verblüffend. Nach dem professionellen Video des BR folgt das laienhafte Video von mir zum Zustand der Fläche im Juli 2023:

Den Abschluss des Artikels bildet eine Satire auf den Besuch eines Politikers im Nationalpark. Der Text ist fiktiv. Ähnlichkeiten zu bestimmten Personen sind rein zufällig. Hier geht es zum Artikel: Antwort auf die 5. Frage.

Frau Baulings Antwort auf meine 1. Frage

Gefragt hatte ich nach Strukturpflegemaßnahmen auf der geräumten Fläche an der B4 nahe Braunlage.

Aber mehr als auf dem Schild steht, das damals noch dort stand, habe ich eigentlich nicht erfahren. Lesen Sie hier das neue Kapitel des Artikels über das Scheitern der Waldentwicklung im NLP Harz: Antwort auf die 1. Frage.