Adventskalender – 15. Dezember

Nur, damit ich hier jetzt nichts Falsches schreibe: Beim Verbrennen von Fichtenholz wird weniger CO2 frei als beim Verbrennen von Braunkohle? Und das ist gut für RWE? Und gut für das Klima? Verstehe ich das richtig? Erst sterben die Fichten wegen des Klimas. Dann werden sie verbrannt. Und das ist gut für das Klima. So richtig?

“Hierzu wurden Kalamitätshölzer aus den umliegenden Staatswaldflächen durch externe Unternehmer gehackt und frei Werk an Standorte der RWE Power AG geliefert. Der Holzerlös wurde an den CO2-Zertifikatspreis gekoppelt, den die RWE Power AG durch die Substitution der Rohbraunkohle aufgrund des damit verbundenen vergleichsweise geringeren CO2-Ausstoßes erhält”1Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Nachhaltigkeitbericht 2020/21, S. 64

Adventskalender – 14. Dezember

Habe ich das richtig verstanden? Ein Teil der Fichten wurde verbrannt? Weil sie sonst niemand haben wollte? Weil sie aber gefällt werden mussten, um den Forst zu schützen?

“Darüber hinaus sind anderweitig nicht zu vermarktende sowie forstschutzrelevante Industrieholzsortimente im Rahmen der Zusammenarbeit mit der RWE Power AG einer energetischen Verwendung als Regelbrennstoff im „Co-firing-Verfahren“ zugeführt worden.”1Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Nachhaltigkeitbericht 2020/21, S. 64

Gesche Jürgens und das rumänische Ablenkungsmanöver

Ein Drittel der ZDF-Dokumentation “Die Wahrheit über das Heizen mit Holz” berichtet über das Abholzen der rumänischen Urwälder. Ich halte auch diesen Teil der Dokumentation für sehr ärgerlich und schlecht gemacht. Es führt zu nichts anderem als einer “3-Sekunden-Wut” (Nico Semsrott) und dem diffusen Gefühl „Da müsste man wirklich mal was machen!“. Ich präsentiere Zahlen des Statistischen Bundesamts zu Pelletimporten aus Rumänien, die so gar nicht zu den Behauptungen von Gesche Jürgens von Greenpeace passen wollen. Außerdem veröffentliche ich einen Brief an das ZDF mit Fragen zum Film.

Lesen Sie hier meine ausführliche Kritik: Gesche Jürgens und das rumänische Ablenkungsmanöver.

Verstörende Zahlen zu Greenpeace

Wie hoch ist das Gehalt von Gesche Jürgens, der “Waldkampaignerin” von Greenpeace, die eine Hauptrolle in der Reportage Die Wahrheit über das Heizen mit Holz spielt? Schätzen Sie! Und wie hoch ist Ihrer Schätzung nach das Gehalt ihres Chefs, des “Kampagnengeschäftsführers” Martin Kaiser?

Die Zahlen finden Sie hier: Verstörende Zahlen zu Greenpeace.

Gesche Jürgens und die Pelletheizung ihrer Eltern

Gesche Jürgens ist sogenannte “Waldkampaignerin” bei Greenpeace. Die Wälder, die Greenpeace interessieren, liegen sonderbarerweise immer ganz weit weg im Ausland. Noch nie gab es von Greenpeace eine Waldkampagne für das Ruhrgebiet, den Harz oder den Bayerischen Wald. Jürgens twittert fast ausschließlich über Polen, Rumänien und Indonesien:

Ihr Auftritt im Film “Die Wahrheit über das Heizen mit Holz” war eine Katastrophe. Hier geht es zum ersten Teil meiner Kritik: Gesche Jürgens und die Pelletheizung ihrer Eltern.

Warum das Verbrennen von Holz das Verbrennen von Öl nicht ersetzt

Woche der Holzpellets 2013 (10153208656)

Bereits vor längerer Zeit hatte ich darauf hingewiesen, dass die Verbrennung von Holz nicht klimaneutral ist: Brennholz – Klimaneutralität beruht auf Rechenfehler. Doch selbst, wenn es keinen Rechenfehler gäbe: Das Verbrennen von Holz nützt dem Klima nichts. Denn alle Lobbyisten von Brennholz setzen wie selbstverständlich voraus, dass dadurch weniger Öl verbrannt wird. Diese Voraussetzung aber ist falsch, wie ein neuer Aufsatz von Heiner Flassbeck beweist: Warum Grüne den Neoliberalismus lieben und gesamtwirtschaftliches Denken hassen. Weiterlesen

Der Wald wird gefegt – Der Boom beim Waldrestholz

Vollbaumnutzung im Stadtwald Monschau im Dezember 2013 ((siehe Vollbaumernte im Höfener Wald))

Im Jahr 2010 wurden 73,8 Mio. Festmeter Derbholz – d. h. Holz mit einem Durchmesser von mehr als 7 cm – im deutschen Wald eingeschlagen. Die Experten sind sich einig: Viel mehr geht nicht. Das Ende der Fahnenstange beim Derbholz ist erreicht.

Aber es gibt noch das Waldrestholz: Kronenholz, Äste, Reisig, Holz mit Faulstellen – all dies war früher unverkäuflich und blieb als Abfall im Wald. Die Zeiten sind vorbei: Weil Biomassekraftwerke riesige Mengen an Hackschnitzel brauchen und Privatleute nicht nur Scheitholz, sondern auch Äste im heimischen Ofen verfeuern, wird immer mehr Waldrestholz aus den Wäldern genutzt. Was früher im Wald verrottete und neuen nährstoffreichen Humus bildetet, wird heute verbrannt: Der schon früher notorisch totholzarme Wirtschaftswald sieht nun aus wie gefegt. 2010 wurden 8 Mio. Fm Waldrestholz genutzt.

Und die Brennholz-Lobby will in Zukunft noch sehr viel mehr Restholz aus dem Wald holen. Udo Mantau hält bis zu 42,9 Mio. Fm für möglich. Ich stelle die erschreckenden Zahlen aus der Holzrohstoffbilanz von Udo Mantau vor und zeige, wer sich alles um das Waldrestholz streitet: Der Wald wird gefegt.

Gruselige Zahlen in der Holzrohstoffbilanz

Holz

Wie viel Holz wird pro Jahr im deutschen Wald eingeschlagen? Und wo bleibt das ganze Holz eigentlich? Antworten auf diese Fragen liefert die Holzrohstoffbilanz von Udo Mantau.aus dem Jahr 2012. Diese Studie ist unter Waldschützern viel zu wenig bekannt. Zu Unrecht – denn sie liefert Antworten auf die Frage, warum der Nutzungsdruck auf die Wäldern so stark zugenommen hat. Ein katastrophale Rolle spielt dabei der Boom beim Brennholz. Hier geht es zu meinem Bericht: Gruselige Zahlen aus der Holzrohstoffbilanz.

Brennholz: Klimaneutralität beruht auf Rechenfehler

Scheitholzproduktion in Steinsfeld im Steigerwald

Ein zentrales Dogma von Befürwortern der Holzverbrennung lautet:

“Für einen nachwachsenden Rohstoff wie Holz wird davon ausgegangen, dass bei der Verbrennung so viel CO2 emittiert wird, wie beim Baumwachstum der Atmosphäre zuvor an CO2 entzogen wurde. Insofern gleichen sich Holzwachstum (CO2-Senke) und Holzverbrennung (CO2-Quelle) aus: Holz ist deshalb als Energieträger CO2-neutral.” ((Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.), Wald und Klimaschutz in NRW, Düsseldorf 2013, S. 16, Hervorhebungen von mir))

Aber die Holzverbrennung ist nicht klimaneutral. Die angebliche Klimaneutralität beruht auf einem Rechenfehler. Darauf hatte bereits der Sachverständigenrat für Umweltfragen in seinem Umweltgutachten 2012 hingewiesen: Weiterlesen