Wildverbiss im Sauerland

Im Mittelpunkt meines Adventskalenders standen die riesigen Kahlschläge nördlich von Bestwig im Sauerland. Dass es dort viel zu viele Rehe gibt, kann man mit den Fotos schlecht beweisen: bestenfalls die Abwesenheit von Naturverjüngung zeigt indirekt, dass die Jagd dort völlig versagt. Auch Weisergatter gibt es keine. Nichtsdestotrotz gibt es deutliche Hinweise, dass das hier kein Wald, sondern ein Wildpark ist. Keine 100 m westlich des Parkplatzes Hirschpuff sieht es so aus:

Fichtenverjüngung unter Buchen.

2. Weihnachtstag

“Politiker werfen mit Geld um sich, das sie nicht haben,
wegen eines Problems, das nicht existiert,
um Lösungen zu finanzieren, die keinen Unterschied machen.”

Michael Hart

In diesem Adventskalender war sehr viel vom Klimawandel die Rede. Abschließen möchte ich den Kalender deswegen mit einem Vortrag von Dr. Willie Soon. Meiner Meinung nach ist Soon nicht nur ein brillanter Wissenschaftler, sondern auch ein guter und amüsanter Redner. Der folgende Vortrag erzielte über 1 Mio. Klicks bei YouTube und hat fast 10.000 Kommentare:

Für Wikipedia ist Soon ein sog. “Klimawandelleugner”. Auf diesen Vorwurf reagiert er zu Beginn eines aktuellen Vortrags. Die PDF-Datei zu diesem Vortrag finden Sie hier.

1. Weihnachtstag

Frohe Weihnachten!

Herr Striepen vom Landesbetrieb Wald-und-Holz NRW hat mir ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk gemacht und meinen offenen Brief beantwortet. Seine detaillierten Antworten lassen – fast – keine Fragen zur Naturwaldzelle Rosenberg offen. Das ist wirklich eine schöne Bescherung – und das schreibe ich ohne jede Ironie.

Lesen Sie hier die ausführliche Antwort von Herrn Striepen: Geschichte der Naturwaldzelle Rosenberg.

Adventskalender – 24. Dezember

Eine schöne Bescherung!

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz des Landes Sachsen-Anhalt hat mir geantwortet. Anfang Dezember hatte ich mich bei ihm über den Bürgermeister von Ilsenburg beschwert, weil dieser nicht auf meinen zweiten offenen Brief geantwortet hatte.1siehe Der Bürgermeister von Ilsenburg antwortet nicht

Meine beiden offenen Briefe2siehe Offener Brief an den Bürgermeister von Ilsenburg und Zweiter offener Brief an den Bürgermeister von Ilsenburg an den Ilsenburger Bürgermeister hängen direkt mit dem Thema dieses Adventskalenders zusammen: Auch in Ilsenburg geht es um das Fichtensterben. Kein Wunder, denn Ilsenburg liegt im Landkreis Harz. Und dieser hält einen traurigen Rekord: mit 19.620 ha ist er von 2018 bis 2020 derjenige Landkreis Deutschlands mit dem höchsten Verlust an Nadelwäldern.3Thonfeld, F.; Gessner, U.; Holzwarth, S.; Kriese, J.; da Ponte, E.; Huth, J.; Kuenzer, C. A First Assessment of Canopy Cover Loss in Germany’s Forests after the 2018–2020 Drought Years. Remote Sens. 2022, 14, 562. https://doi.org/10.3390/rs14030562, CC BY 4.0 Deed Auch Sachsen-Anhalt nimmt einen unrühmlichen Spitzenplatz ein: 2018-2020 hat es 17 % seiner Nadelwälder verloren. Damit liegt es auf Platz 3 der Bundesländer – hinter NRW (26 %) und Hessen (20 %).4Adventskalender – 23. Dezember

Hier nun die Antwort des Landesbeauftragten: Weiterlesen

Adventskalender – 23. Dezember

Lörmecke-Tal nahe Bestwig im Sauerland

Wenn Sie irgendeinen beliebigen Förster fragen, warum die Fichten im Sauerland abgestorben sind, dann wird er Ihnen 4 Gründe nennen: Stürme, Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer. Oder in den Worten von NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen: “Grund dafür ist in großem Maße der Klimawandel.1Waldzustand NRW 2023

Wie aber ist es dann möglich, dass in Nordrhein-Westfalen prozentual gesehen 5-mal mehr Fichten abgestorben sind als in Bayern?2siehe Tabelle unten War die Hitze in NRW etwa schlimmer als in Bayern? Hat es in Bayern vielleicht mehr geregnet? Oder haben Frank Thonfeld3Thonfeld, F.; Gessner, U.; Holzwarth, S.; Kriese, J.; da Ponte, E.; Huth, J.; Kuenzer, C. A First Assessment of Canopy Cover Loss in Germany’s Forests after the 2018–2020 Drought Years. Remote Sens. 2022, 14, 562. https://doi.org/10.3390/rs14030562, CC BY 4.0 Deed und sein Team vielleicht die Satellitenbilder falsch ausgewertet und das sind in Bayern gar keine Nadelwälder mehr, sondern bereits die “klimaangepassten Mischwälder”, die in NRW erst noch gepflanzt werden?4Waldzustand NRW 2023

Dieselben Fragen drängen sich auf, wenn man Hessen mit Baden-Württemberg oder Sachsen-Anhalt mit Schleswig-Holstein vergleicht. In der Mitte Deutschlands sterben die Nadelwälder. Im Norden und Süden aber traten Verluste von über 6 % wie in Hessen oder NRW überhaupt nicht auf – schon gar nicht zwei Jahre hintereinander. Und Spitzenwerte wie der Verlust von 12 % in NRW für 2019 sind geradezu astronomisch hoch und außerhalb von NRW völlig unbekannt.5siehe unten

Seit wann ist der Klimawandel auf die Mitte Deutschlands beschränkt? Weiterlesen

Adventskalender – 22. Dezember

Die vier Fotos oben sind – anders als die übrigen Fotos dieses Adventskalenders – nicht von mir. Sie stammen von Frank Thonfeld und wurden in dem folgenden Artikel veröffentlicht:

Thonfeld, F.; Gessner, U.; Holzwarth, S.; Kriese, J.; da Ponte, E.; Huth, J.; Kuenzer, C. A First Assessment of Canopy Cover Loss in Germany’s Forests after the 2018–2020 Drought Years. Remote Sens. 2022, 14, 562. https://doi.org/10.3390/rs14030562, CC BY 4.0 Deed

Leitmedien und Spitzenfunktionäre aus Umweltpolitik und Forstwirtschaft behaupten seit Jahren: “Der Wald in Deutschland stirbt!” Der Artikel von Thonfeld und seinem Team widerlegt diese Behauptung.

1. Fehler: “Der Wald in Deutschland stirbt!”
Der Wald stirbt nicht überall in Deutschland, sondern komischerweise v. a. in ganz bestimmten Bundesländern. Betroffen sind hauptsächlich die Länder in der Mitte: Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt.1siehe Abbildung 10, a. a. O.

Abb. 8: Waldveränderungen (prozentualer Verlust der Waldfläche pro Sechseck) für alle Waldtypen und den Zeitraum Januar 2018–April 2021 (linkes Bild), 2018, 2019, 2020 und Januar–April 2021. Jedes Sechseck hat eine Fläche von ca. 87 km2. Weiterlesen

Adventskalender – 21. Dezember

Forstschutz im Sauerland

Das Adjektiv “forstschutzrelevant” wird im Nachhaltigkeitsbericht 2020/21 von Wald-und-Holz-NRW 17-mal verwendet. Es ist offenbar so wichtig, dass es eigens erklärt wird – im Gegensatz zu vielen anderen forstwirtschaftlichen Fachbegriffen, die im Bericht wie selbstverständlich und ohne jede Erklärung benutzt werden:

“Forstschutzrelevante Hölzer sind im Zusammenhang mit der aktuellen Borkenkäferkalamität Fichten, die akut vom Borkenkäfer befallen sind und unter deren Baumrinde der Käfer in verschiedenen Entwicklungsstadien aktiv ist. Von diesen Fichten geht bei Ausfliegen der Käfer eine Gefahr für die noch intakten sowie noch nicht befallenen Fichtenbestände aus – weshalb sie möglichst umgehend aus dem gefährdeten Wald gebracht werden müssen.”1Nachhaltigkeitsbericht 2020/21, S. 29

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