Radio Bamberg dreht ein Werbefilmchen

Bei meinen Recherchen zum Geschützten Landschaftsbestandteil im Steigerwald ist mir aufgefallen, dass ein Großteil der Lokalberichterstattung Public Relation für den Ebracher Forstbetrieb ist: Man lässt Mergner reden und reden und reden. Ein journalistischer Tiefpunkt ist der Film von Radio Bamberg zum Ebracher Naturschutzkonzept, den die Bayerischen Staatsforsten auch nicht besser hätten machen können.

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Hier geht es zu meinem Verriss: Radio Bambergs Werbefilm für den Forstbetrieb Ebrach.

Prof. Fabricius und die Durchforstung im NSG Glindower Alpen

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Waldbauprofessor Fabricius auf dem 1. Deutschen Naturschutztag 1925:

“Aber warum läßt man nicht wenigstens die Bestände älter werden? Nichts vermittelt doch das erhabene Gefühl von lebenschaffender Natur so wie ein Jahrhunderte alter Wald. Nichts verkörpert die Schöpferkraft des ewigen Bodens und Lichtes so wie die Baumriesen, die wir vereinzelt nur noch als Naturdenkmäler in unseren Wäldern antreffen. Doch der Forstwirt muß rechnen: Ein Baum ist ein Kapital; solange er stehen bleiben soll, muß er dieses Kapital durch seinen Wertzuwachs angemessen verzinsen. Dazu ist er aber nur imstande, solange sein Wert gering und sein Zuwachs groß ist. Im Laufe der Zeit aber wird jener immer größer, dieser kleiner, also muß ein Zeitpunkt eintreten, wo die Verzinsung ungenügend wird; und dann spricht der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit das Urteil, der Forstmann ist nur der Vollstrecker dieses Urteils und hat im übrigen nur zu sorgen, daß der Boden dabei nicht zu Schaden kommt. Verschonen kann ihn nur, wer die Zinsen aus seiner Tasche draufzahlen kann, der Staat in Deutschland jedenfalls nicht.” ((Beiträge zur Denkmalpflege Band X (1926), Heft 6, S. 480 – 491, S. 484))

Im Fall der Glindower Alpen müsste zwar nicht der Staat, sondern Johannes Baron von der Osten-Sacken draufzahlen. ((Petzower empört über Rodungen, Märkische Allgemeine vom 9. Februar 2016)) Aber auch ein Baron hat heutzutage nichts zu verschenken.

Zur Aktualität von Waldbauprofessor Ludwig Fabricius

Fabricius_Abb_04140jähriger Buchenbestand, der zu Gunsten des Jungwuchses horstweise gelichtet wird.

Die Abbildung oben mitsamt ihrem Untertitel ist 90 Jahre alt. Sie stammt aus dem Vortrag, den Waldbauprofessor Ludwig Fabricius auf dem 1. Deutschen Naturschutztag 1925 in München hielt. Ich habe die Rede mitsamt den dazugehörigen Bildern eingescannt. Hier geht es zum Download: Ludwig Fabricius, Forstwirtschaft und Naturschutz, München 1925 und Abbildungen zur Rede.

Fabricius war Professor für Waldbau an der Münchener Universität und sein Thema war das Verhältnis von Forstwirtschaft und Naturschutz. Er verteidigt in seiner Rede die Forstwirtschaft gegenüber der Kritik der Naturschützer. Seine zentralen Argumente sind dabei von erschreckender Aktualität. Weiterlesen

Chronologie der Aufhebung des GLB

Ich habe eine Chronologie der Ereignisse geschrieben, die zur Aufhebung des Geschützten Landschaftsbestandteil “Der Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst” geführt haben. Im Wust der Zeitungsartikel bin auf zahlreiche surreale Details und absurde Pointen gestoßen: So ist beispielsweise Dr. Hans Jürgen Fahn, der für die Freien Wähler im bayerischen Landtags sitzt und dort schmissige Reden gegen den GLB und den Nationalpark hält, gleichzeitig Vorsitzender der Kreisgruppe Miltenberg des Bund Naturschutz.

Die drei Landtagsdebatten, die zum GLB stattfanden, waren eine wichtige Informationsquelle. Die Debatten kann man nicht nur nachlesen – man kann sie sich auch alle im Internet anschauen. Unrühmlicher Höhepunkt ist die Rede des CSU-Abgeordneten Steffen Vogel am 27.11.2014.

Pressebild Steffen Vogel, MdL
Steffen Vogel (MdL CSU, Beirat “Unser Steigerwald”)

Hier geht es zu meinem Artikel: Chronologie der Aufhebung des GLB.

Schlusskapitel: Faktencheck – Trittsteinkonzept

In den letzten Tagen war ich auf der Suche nach einem Schlusskapitel für meine Artikelserie über den Aufsatz von Ulrich Mergner zum Thema: „Waldtrittsteine statt Großschutzgebiete“. ((In Kürze erscheint die ganze Artikelserie auch als PDF-Datei.)) Gleichzeitig habe ich an einer Chronologie der Ereignisse gearbeitet, die zur Aufhebung des 775 ha großen Geschützten Landschaftsbestandteils “Der Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst” geführt haben. Und auf einmal wurde mir klar, was der wahre Unterschied zwischen Waldtrittsteinen und einem Großschutzgebiet wie dem Geschützten Landschaftsbestandteil ist.

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Landrat Denzler auf dem Buchenwaldseminar am 13.9.2014 in Ebrach

Der Unterschied ist der: Weiterlesen

Faktencheck: Umweltverbände

Im letzten Teil meiner Artikelserie über das Trittsteinkonzept des Forstbetriebs Ebrach widme ich mich den Vorwürfen von Ulrich Mergner an die Adresse der Umweltverbände. Bis 2014 war er Sprecher des Arbeitskreises Wald des BUND. Dann wechselt er in die Seiten und wird zu einem scharfen Kritiker der Umweltverbände.

PM-079-15-BUND-Experten-Arbeitskreis-WaldArbeitskreis-Wald des BUND ohne Ulrich Mergner und Arbeitskreis-Naturschutz beim Ortstermin im Steigerwald (Pressefoto des BN)

Hier geht es zu meinem Artikel: Faktencheck – Umweltverbände.

Faktencheck: Politiker

In elften und vorletzten Teil meiner Artikelserie zum Trittsteinkonzept des Forstbetriebs Ebrach widme ich mich den Aussagen von Ulrich Mergner über Politiker. Mergner provoziert ganz bewusst: Nationalparke sind bei ihm Abfallprodukt Wahlen sichernder Kalküle”. Es geht Politkern “immer weniger” um “fachliche Kriterien”. Ich überprüfe, ob das stimmt.

Außerdem schimpft Mergner über “Politker vor Ort”, die im Nationalpark “nur den touristischen Aspekt” sehen. Deshalb untersuche ich die millionenschwere Bautätigkeit der BaySF in Handthal und Ebrach, die selbstverständlich nichts, aber auch gar nichts mit Tourismusförderung zu tun hat. Und ich vergleiche Übernachtungszahlen im Steigerwald mit denen der beiden benachbarten UNESCO-Weltkulturerbestädten Würzburg und Bamberg. Das Ergebnis ist niederschmetternd für den Steigerwald: Würzburg und Bamberg haben dreimal mehr Übernachtungen pro Einwohner.

Nachhaltigkeit_erleben“Nachhaltigkeit erleben” im von den BaySF gebauten Steigerwald-Zentrum

Hier geht es zu meinem Artikel: Faktencheck – Politiker.

Trittsteine im Forstbetrieb Ebrach

Bereits vor zwei Wochen hatte ich mich kritisch mit der Stellungnahme von Ulrich Mergner zum Geschützten Landschaftsbestandsbestandteil (GLB) im Steigerwald auseinandergesetzt. Bei meinem zweiten Artikel konzentriere ich mich auf das Kapitel der Stellungnahme, das Mergner den Trittsteinen im Schutzgebiet widmet.

Es gehört zu den zahllosen Merkwürdigkeiten in der Diskussion um den GLB, dass dieses Trittsteinkonzept zwar in aller Munde ist, aber niemand weiß, wie viele Trittsteine es im GLB eigentlich gibt, geschweige denn, wo die Trittsteine eigentlich genau liegen und welche Bedingungen ein Waldstück erfüllen muss, damit es überhaupt ein guter Trittstein ist. Mit diesen Fragen beschäftigt sich mein neuer Artikel. Unter anderem liefere ich eine Karte und eine Tabelle aller Trittsteine im Geschützten Landschaftsbestandteil, die ich mit Hilfe der offiziellen Webseite der Bayerischen Staatsforsten – so gut es eben ging – erstellt habe. Ich komme u. a. zu dem Schluss, dass sehr viele Trittsteine im GLB viel zu klein und zu jung sind.

Hier geht es zu meiner ausführlichen kritischen Analyse: Trittsteine in der Stellungnahme Ulrich Mergners. Zum ersten Mal biete ich auch eine PDF-Datei an: Die Trittsteine im Geschützten Landschaftsbestandteil – Kritik an der Stellungnahme Ulrich Mergners.

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