Jeder gefällte Baum ist ein Segen für den Klimaschutz!

Mit Herrn Püttmann hat sich zum ersten Mal ein offizieller und hochrangiger Vertreter des Landesbetriebs Wald-und-Holz zur Zerstörung des Brinkmannswaldes geäußert. Besonders interessant wird das Schreiben Püttmanns dadurch, dass er die Fällungen der 250 Altbuchen damit begründet, dass dies das Klima schütze. Forstwirtschaft als Klimaschutz – das die neue und groß angelegte Public-Relations-Kampagne des Landesbetriebs. Ich dokumentiere und kommentiere Püttmanns Schreiben hier: Briefwechsel mit Herrn Püttmann von Wald-und-Holz-NRW

 

Außerdem veröffentliche ich einen Brief an Püttmann, in dem ich begründe, warum es für das Klima besser gewesen wäre, statt der 250 Altbuchen die entsprechende Menge Heizöl zu verbrennen.

Michael Pricking (CDU) sorgt sich um die Bestandsverjüngung

Michael Pricking, CDU-Oberbürgermeisterkandidat in Bottrop, zur Zerstörung des Brinkmannswaldes:

“In der Vergangenheit wurde in diesem Waldstück leider versäumt, entsprechende Nachpflanzungsarbeiten zur Bestandsverjüngung … durchzuführen.  …  Bei einem gemeinsamen Ortstermin mit dem Forstamt wurde … die unzweifelhaft erforderliche Bestandsverjüngung erörtert. Aufgabe der Unteren Landschaftsbehörde muss es in den kommenden Jahren sein, die erforderliche Nachpflanzung und Bestandsverjüngung regelmäßig zu beobachten.” (Hervorhebungen von mir)

Quelle: NABU-Bottrop, Antwortschreiben der CDU

Einleitung der unzweifelhaft erforderlichen Bestandsverjüngung

Johannes Bombeck und Markus Stamm von der ÖDP beklagen zu Recht:

Es gibt in Bottrop eine “de facto Große Koalition aus SPD und CDU, die immer wieder bewiesen hat, dass ihr wirtschaftliche Interessen … wichtiger sind als eine für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger unserer Stadt wichtige ökologisch ausgerichtete Politik.” (Hervorhebungen von mir)

Quelle: Antwortschreiben der ÖDP

Der gläubige Herr Tischler

Stellen Sie sich vor, Ihr Sohnemann kommt nach Hause und erzählt ihnen, dass er heute im Chemieunterricht eine Doppelstunde lang im Internet surfen durfte. Der Lehrer sei reingekommen und habe gesagt, sie sollten mal im Internet nachschauen, was Innovation City bedeute. Dann habe er sich vorne hingesetzt und die ganze Doppelstunde selbst im Internet gesurft. Sie sind befremdet und rufen den Chemielehrer an. Der erzählt Ihnen, dass er die Schüler zu eigenverantwortlichem Lernen erziehen würde. Das selbstorganisierte Beschaffen von Informationen sei eine Kernkompetenz, die er entwickeln wolle. Das Surfen im Internet fördere den kritischen Umgang mit Medien. Glauben Sie dem Lehrer?

nachhaltige Waldbewirtschaftung im Becker-Wald in Bottrop

 

Jetzt stellen Sie sich vor, Sie sind Oberbürgermeister der Stadt Bottrop. Empörte Anwohner erzählen Ihnen von der skandalösen Abholzung von 250 alten Buchen im  Becker-Wald. Sie sind befremdet und rufen den verantwortlichen Förster an. Der erzählt Ihnen, dass er den Wald nachhaltig bewirtschafte. Er wolle seine Funktion im ökosystemaren Zusammenhang sicherstellen. So soll ein vielschichtiger, altersmäßig gestufter Waldbestand entstehen, der sich natürlich verjüngt und dauerhaft Bestand hat. Glauben Sie dem Förster?

Bernd Tischler (SPD) tut es.

Tischler

Zur Position Bernd Tischlers siehe seinen Brief an den NABU-Bottrop: SPD.pdf

 

WAZ: 1.256 Unterschriften gegen weitere Abholzungen

Am 18. Mai 2014 berichtet die WAZ über die Unterschriftenaktion der Anwohner des Becker-Waldes: Anwohner gegen weitere Abholzungen in Bottrop.

Der Leiter des Bottroper Umweltamts, Herr Stefan Beckmann, ist neuerdings über das Vorgehen im Becker-Wald “unglücklich”. Ihm seien “die Hände gebunden”. In einem Schreiben vom 10. April 2014 hieß es noch, bei der “forstlichen Maßnahme” im Becker-Wald handele es sich “um eine normale Durchforstungsmaßnahme, wie sie überall im deutschen Wirtschaftswald durchgeführt wird.”

Beckmann verschweigt, dass im Bottroper Stadtwald von demselben Förster Markus Herber genauso geholzt wurde wie im Brinkmannswald (siehe Zerstörung des Stadtwalds).

Fällen von 70 Altbuchen am Schliehenbankweg im Bottroper Stadtwald

 

“diffamierend, unterstellend und beleidigend”

Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebs Wald-und-Holz-NRW, hat auf keine einzige meiner Fragen geantwortet. Stattdessen droht er mir rechtliche Schritte wegen meiner Berichterstattung über “unseren Forstbetriebsbeamten Herber” und über Wald-und-Holz-NRW an:

Wiebe_1

Wiebe_2

 

Offensichtlich meint man beim Landesbetrieb, dass es strafbar ist zu behaupten, ein Förster erzähle Märchen.

Meine Antwort an Herrn Kranz vom Justitiariat von Wald-und-Holz NRW finden Sie hier: Antwort an Herrn Kranz.