Naturgemäße Forstwirtschaft und Jagd – Lucas von Fürstenberg

Buchen

Wir fahren durch den Osthang des Reviers. Fürstenberg erklärt: Der ganze Hang hier ist zu fast 100 % mit Buche verjüngt. Buche verjüngt zu kriegen sei gar kein Problem. Früher, da gab mal eine Zeit, wo das noch etwas tolles war, wenn man Buchen in die Verjüngung gekriegt hat. Da hat sein Vater sich dann lange darüber gefreut, wie toll er die Buchen verjüngt. Dummerweise verjüngten sich außer der Buche keine anderen Baumarten, weil er nicht genug Licht gemacht hat. Aber so ist es dann gewesen.

So gut es den jungen Buchen geht, so schlecht geht es den alten. Fürstenberg nennt den Grund: Wenn die frei stehen, bekommen sie Probleme mit der Sonne. Dafür haben sie einfach nicht genug Wasser. Jedes Jahr nehmen sie welche raus, die kaputt gehen. Dann gehen natürlich im nächsten Jahr die nächsten kaputt, weil die dann die Sonne auf den Stamm kriegen.

Esskastanien

Fürstenberg zeigt auf eine ehemalige Eschenfläche. Da wachsen jetzt Baum-Haseln und vorne stehen ein paar einzelne Esskastanien, die er hier mal reingepflanzt hat. Er mag diese Bäume, weil die sehr früh anfangen zu fruktifizieren. Da habe man dann auch noch selber etwas davon. Sonst sei es beim Wald ja immer ein bisschen so, dass man selbst kaum die Erfolge erlebt von dem, was man macht. Aber die ersten Esskastanien, die sie vor 6 Jahren gepflanzt haben, die haben jetzt dieses Jahr das erste Mal geblüht. Bei den Hatzfeldern in Brandenburg haben sie 20jährige Esskastanien, da ist schon Naturverjüngung drunter. „Das ist ein toller Baum!“

Ich frage, was man denn mit dem Holz machen könne. Das Holz sei super. Allerdings muss man da immer so ein bisschen aufpassen, dass die Bäume eine gleichmäßige Belichtung über ihre Entwicklung haben. Denn sonst kriegen die Ringschäle: wenn die Jahresringe sehr unterschiedlich breit sind, dann platzen die auf. Dann kann man es nicht mehr gut verwenden, aber ansonsten ist Esskastanie ein sehr dauerhaftes und gutes Holz. Sie haben jetzt gerade einen Staketenzaun rund um den Teich am Forsthaus gemacht, der ist aus Esskastanie. „Da kann man schon viel draus machen aus der Esskastanie!“

Roteichen

Wir fahren an einem Bestand vorbei, wo Fürstenberg Roteichen gesät hat. Gesät, nicht gepflanzt. Denn letztlich sei Saat immer besser als Pflanzung. Es sei natürlich normalerweise auch mühsamer, aber Roteichen zu säen, funktioniere eigentlich sehr gut. Das Problem ist hier aber, dass sie hier ziemlich viele Probleme mit Hasenverbiss haben. „Da denkt man, man hat das Rehwild im Griff und dann kommt der Hase!“

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