Naturgemäße Forstwirtschaft und Jagd – Lucas von Fürstenberg

Käferbekämpfung

Auf der Hinfahrt war ich erschrocken über das Ausmaß der vielen Käferflächen, wo jeder Baum abgeräumt wurde und überhaupt nichts mehr steht. Im Revier Brabecke aber gibt es noch viele gesunde Fichtenbestände. Fürstenberg erklärt: sein Förster und er „bleiben dran“, d. h. sie nehmen jeden Baum raus, der den Käfer hat. Das ist der Grund, weshalb sie noch welche haben. Sie haben noch relativ viele Fichten in mittelalten Beständen. Zwar haben sie da auch Löcher drin und manchmal auch etwas größere Löcher, aber bei ihnen ist es nicht so, dass die ganze Fläche braun ist. Auf diesen leeren braunen Flächen ist auch noch gar keine Vorverjüngung da. Und wenn dann da im Frühjahr die Sonne drauf scheint und die Bodentemperatur 50° ist, dann wird das schwierig, da wieder Wald draus zu machen.

größeres Käferloch, rechts vorne Tuja-Naturverjüngung, im Hintergrund die bereits beschriebene Wiederaufforstung mit Douglasien

Sein Ziel ist deshalb, es zu schaffen, die Käferflächen auf kleinere Flächen zu begrenzen. Denn dann hat man immer noch die Schattenwirkung von der Seite und nicht die volle Sonneneinstrahlung und dann heizen diese Flächen sich nicht so auf. Dann kann man in diesen Löchern schon mal anfangen, Verjüngung oder auch Mischbaumarten reinzubringen und wenn dann auch der Rest der Fichten noch vom Käfer aufgefressen wird, dann haben sie schon überall diese Nester drin, wo schon wieder die nächste Generation steht. Dann kriegt man mehr Struktur in den Bestand und nicht diese komplett einförmigen Flächen in der nächsten Generation.

Und wer kontrolliert jetzt hier, ob irgendwo Käferfraß ist? Machen das die Waldarbeiter? Fürstenberg verneint. Das machen im wesentlichen der Förster und er selbst. Das sei aufgeteilt, dass der Förster im Revier Rüspe, also im anderen Revier, guckt und er selbst hier, im Revier Brabecke. In normalen Zeiten sollte er das alles im Blick haben, auch wenn das Revier 700 ha hat. Denn man wisse ja so ungefähr, welche Bestände gefährdet sind. „Man muss dann halt gucken!“ Man kennt ja die Bestände, wo in den letzten Jahren immer irgendwelche Löcher drin waren und dann muss man dort immer wieder durchgehen.

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