Meinungsmache durch Online-Abstimmung

Frage 5: Umgang mit Douglasie und Spätblühender Traubenkirsche

Douglasie_1Douglasienkahlschlag am Kermeter

Weitere nicht heimische Arten im Nationalpark Eifel, die die Lebensräume stark verändern und beeinträchtigen können, sind die Douglasie und die Spätblühende Traubenkirsche. Sie verändern die Artenzusammensetzung beträchtlich, vor allem durch eine sehr starke Vermehrung und Ausbreitung mit der Folge eines hohen Konkurrenzdrucks, welchem heimische Arten nicht standhalten können und verdrängt werden.

Douglasienverjüngung auf Schlagflächen und angrenzenden Beständen

Im Nationalpark hat die nichtheimische Baumart Douglasie im Jahr 2004 ca. 3% der Fläche eingenommen. Sie breitete sich intensiv aus, insbesondere auf trockenen, sauren und lichten Standorten vorrangig in den Eichen- und Kiefernwäldern im Norden des Nationalparks. Somit konnte sie, anders als die Fichte, in die naturschutzfachlich wertvollen Eichenwälder eindringen und diese verändern. Aus diesem Grund empfahlen die Teilnehmer der Fachtagung “Wald in Entwicklung” 2006 die kurzfristige (10 Jahre) Beseitigung der Douglasien-Altbestände im Nationalpark Eifel. Bis heute sind nahezu alle Waldbestände der Douglasie entfernt worden. Ein Problem, vor dem die Nationalparkverwaltung heute aber steht, sind die jungen Douglasienpflanzen, welche noch auf den Schlagflächen der ehemaligen Mutterbaumbestände stehen. Die Douglasie behauptet sich dabei auch auf Flächen, welche bereits dem Prozessschutz (Zone Ia) überlassen wurden. Bei freier Entwicklung dieser heute noch jungen Douglasien würden sie zunächst die Schlagflächen beherrschen und später – mit ihren Nachkommen – nach und nach die Nachbarbestände aus Eiche erobern und diese mit ihrer starken Konkurrenzkraft auf Dauer vermutlich sogar verdrängen. Diesem Prozess, welcher sich entgegen dem Schutzziel des Nationalparks entwickelt, kann in den kommenden Jahren durch aktive Eingriffe (Umschneiden und Herausziehen der jungen Bäume) begegnet werden.

Frage 5

Wie bewerten Sie das Entfernen der jungen Douglasien bis 2024, um hierdurch die Entwicklung heimischer Laubmischwälder zu unterstützen bzw. sicherzustellen?

  • gut
  • eher gut
  • eher schlecht
  • schlecht
  • Enthaltung

Begründung: Bitte begründen Sie Ihre Meinung!

Wie schon bei der Fichte haben die Großkahlschläge in Douglasienwäldern nichts gebracht. Wenn man nicht ein zweites Mal eingreift, passiert angeblich wieder genau das, was man mit dem ersten Kahlschlag eigentlich verhindern wollte: Die “deutsche” Eiche wird von der “ausländischen” Douglasie verdrängt. Dumm nur, dass die jungen Douglasien nun in der Prozessschutzzone wachsen. Mit der Online-Umfrage möchte man sich einen Persilschein ausstellen lassen, um den Prozessschutz außer Kraft zu setzen. Nach dem Motto: Die Bevölkerung will das so!

Es ist immer das Gleiche: Man greift ein Mal ein. Dann ein zweites Mal. Dann ein drittes Mal. Und immer verspricht man, dass dieses Mal aber nun wirklich der letzte Eingriff sei. Wie ein Alkoholiker, der ein letztes Mal zur Flasche greift. Der Alptraum vieler ehemaliger Nationalparkbefürworter wird Wirklichkeit: Der hektische Aktionismus des Forstamts findet kein Ende.

Wenn das Problem wirklich so dramatisch wäre, wie das Forstamt es schildert, und das Schutzziel des Nationalparks verfehlt wird, dann sollte man nach 10 Jahren so ehrlich sein und das Projekt “Nationalpark” beenden. Man sollte zugeben, dass Forstdirektor Gerhard Ahnert mit der Waldentwicklung überfordert ist und dass all die schönen Managementpläne gescheitert sind.

 

Nach oben
Zurück zur Einleitung
Nächste Seite: Frage 6: Sukzession von Spätblühender Traubenkirsche im Offenland