Rechnet sich die Aufforstung an der Plessenburg für die Stadtkasse?
Lohnt sich die Aufforstung an der Plessenburg? Kann man mit so etwas Geld verdienen? Oder macht die Stadt Ilsenburg nur Verlust? Denn auch, wenn die Aufforstung selbst die Stadt kein Geld gekostet hat – die 22.500€ waren ja gespendet worden -, man hätte ja die Werbetrommel auch für etwas anderes rühren können! Das Geld wäre dann für einen anderen Zweck gespendet worden, der sich vielleicht mehr lohnt. Dazu werden die Meinungen weit auseinander gehen. Ich meine folgendes:
Der Wald an der Plessenburg ist ein Wirtschaftswald. Förster und Waldarbeiter wollen bezahlt werden. Man kann schließlich beim besten Willen nicht ständig für den Stadtwald spenden! Und die Stadt Ilsenburg will mit ihrem Wald kein Defizit erwirtschaften. Sie will vielleicht keine Riesengewinne machen, aber man möchte doch zumindest kostendeckend arbeiten. Auch die Bäume im Wald der Zukunft, der klimastabil und trockenresistent und wärmeliebend und sturmresistent und frosthart usw. etc. pp. sein soll, auch die Bäume in diesem Wunderwald sollen irgendwann einmal gefällt und verkauft werden.
Der Wald ist ein Investitionsobjekt – für die Stadt Ilsenburg wie für die privaten Waldbesitzer. Und jeder Investor fragt sich – und er muss sich das fragen, wenn er nicht bankrott gehen will: Lohnt sich das Investment? Nehmen wir z. B. einen Privatmann, der sich einen Wald kaufen will, um damit Brennholz zu produzieren. Er wird sich fragen, ob sich dieses Investment lohnt, oder ob er nicht lieber das Brennholz beim Händler kaufen sollte. Das müsste man dann genau ausrechnen. Er könnte auch eine Wärmepumpe kaufen. Oder doch eine Erdgasheizung? Das will genau überlegt sein. Genauso muss die Stadt Ilsenburg überlegen: Lohnt sich die Aufforstung an der Plessenburg? Nun – sie hat den Trick mit der Spendenaktion angewandt, aber sie kann das nicht immer machen. Lohnt sich die Kunstverjüngung mit Traubeneiche, wenn die Stadt das selbst hätte bezahlen müssen?
Antwort: Sie lohnt sich nicht! Es gibt lukrativere Investments. Jeder Privatmann, der Geld investieren möchte, weiß das. Niemand käme auf die Idee, sich 1,5 ha Wald zu kaufen, um darauf Traubeneichen zu pflanzen. Als Hobby vielleicht, aber niemand, der damit Geld verdienen will. 140 Jahre warten? 6 Generationen? Damit die Ururururenkel davon profitieren? Wenn die Traubeneichen bis dahin überhaupt überleben! Spätfröste … und vielleicht wird es irgendwann auch mal wieder kälter? Es gibt Investments, die sicherer sind – sicherer als Traubeneichen – und mit denen man mehr Geld in kürzerer Zeit erwirtschaftet – mehr Geld zumindest als mit Traubeneichen. Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie die Sparkasse! Sie könnten auch die Firma ARTUS fragen; die so viel Geld für die Aufforstung gespendet hat. Die 3.500 € wurden sicherlich nicht mit Traubeneichen verdient.
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