Fotos der Naturwaldzelle Rosenberg – Teil 1
Ich bin den Buchen-Wildnis-Pfad entgegen den Uhrzeigersinn gegangen. Ein “Pfad” ist das nun wirklich nicht, sondern eine hervorragend ausgebaute und planierte Forststraße: die Steinbekestraße. Das hätte mich auch nicht weiter gestört, wenn man von dieser Straße aus einen guten Blick auf die Naturwaldzelle gehabt hätte. Hat man aber nicht, denn auf dem ersten Kilometer steht links der Straße eine grüne Wand aus Haselsträuchern. Und die stehen so dicht, dass man vom Buchenwald dahinter nichts sieht.
Wenn man einen Blick auf die Buchen erhaschen will, muss man sich eine Stelle suchen, wo die Sträucher ausnahmsweise einmal eine Lücke lassen, sodass man sich hindurchzwängen kann.
Der Buchenbestand ist ungleichaltrig; teilweise Baumholz, teilweise Altbestand. Andere mitwüchsige Baumarten sind nicht beigemischt. Der Bestand ist voll bestockt und der Schirm geschlossen; ein Unter- und Zwischenstand ist nicht ausgebildet. Der Bestand ist noch in der Optimalphase. Nur eine einzige Buche mit zahlreichen Fruchtkörpern des Zunderschwamms ist zu erkennen. Andere Altbuchen in der Zerfallsphase sind nicht auszumachen, auch keine Hochstubben, stehende Totbäume oder umgeworfene Buchen mit aufgeklappten Wurzeltellern.Weiter in den Buchenwald hinein kommt man hier nicht, denn die Steinbeke versperrt den weiteren Weg. Die ist zwar fast immer ausgetrocknet, aber hinüber kommt man trotzdem nicht, denn die Ufer sind sehr steil und hoch. Wald-und-Holz könnte sich die Mahnung, auf den Wegen zu bleiben, also getrost sparen. Nur sieht man hier vom Weg aus nichts – zumindest nichts von der Naturwaldzelle. Was man aber sehr gut sehen kann, ist der Wald rechts von der Straße. Und da bekommt man wirklich etwas zu sehen – zwar nicht den “Urwald von morgen”, dafür aber den Wirtschaftswald von heute. Aber das gehört nicht hierher, sondern darüber schreibe ich einen eigenen Artikel.
Nach gut einem Kilometer mündet von rechts der Forstweg Große Kuhtrift und danach lichtet sich die Wand aus Haselsträuchern und gibt den Blick frei auf den Waldbestand dahinter. Wo kommen die Stieleichen her? Naturverjüngung? Bei Eichen? Gab es hier vor langer Zeit einmal so wenig Rehe, auf dass sich Eichen natürlich verjüngen konnten? Und wer hat hier die Fichten gepflanzt? Warum fällt ein Förster Buchen und pflanzt dann Fichten? In meinem Offenen Brief habe ich Herrn Striepen danach gefragt. Allerdings – der schmale Uferstreifen zwischen den Einmündungen der Forstwege Große und Kleine Kuhtrift gehört nicht zur Naturwaldzelle.
Dann biegt die Straße links ab zur Römerhütte.Was ist das jetzt für ein sonderbarer Waldbestand? Buchen, Bergahorn, Linden. Ist das natürlich? Ein Auenwald ist das jedenfalls nicht. Denn die Steinbeke ist ja sowieso immer trocken. Vielleicht künstlich angepflanzt? Wer pflanzt hier Linden an? Warum? Und wann?
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