7. Birken-Ebereschen-Blockwald
Ein “Blockwald” ist ein Wald, der auf einer Blockhalde wächst. Den Blockhalden habe ich bereits ein eigenes Kapitel gewidmet: Frede und die Blockhalden.
Ausgesprochen problematisch ist der “Birken-Ebereschen-Blockwald”, der laut Frede zukünftig auf dem Kahlschlag wachsen soll. Für das Problem gibt es mindestens drei Gründe:
1. Keine Blockhalde
Die einzige Ansammlung von Felsblöcken, die man vielleicht mit viel gutem Willen als Blockhalde bezeichnen könnte, ist nur 20 m2 klein ist. ((siehe Frede und die Blockhalden))
2. Keine Ebereschen
Am Rande des Kahlschlags gibt es vereinzelte, kleine Stellen, wo die Fichten schon vor einigen wenigen Jahren kahlgeschlagen wurden. Dort wachsen im Jahr 2017 kleine, sehr junge Birken-Vorwälder. ((siehe Lexikonartikel Vorwald)) Es fehlen allerdings die Ebereschen.
Birken-Vorwald am südwestlichen Rand des Kahlschlags direkt unten am Höhenweg3. Kein Birken-Ebereschen-Blockwald in Hessen
Ein “Birken-Ebereschen-Blockwald” ist in Hessen unbekannt. Die Hessische Biotopkartierung ((siehe Hessisches Ministerium für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Wiesbaden, Hessische Biotopkartierung – Kartieranleitung, 3. Fassung März 1995)) kennt nur zwei Blockwälder:
- den Traubeneichen-Buchen-Blockwald und
- den Ahorn-Eschen-Blockwald.
Ansonsten kennt die Biotopkartierung noch fünf Blockhaldenwälder:
- den Buchen-Blockhaldenwald,
- den Birken-Traubeneichen-Blockhaldenwald,
- den Edellaubholz-Blockhaldenwald,
- den Eichen-Linden-Blockhaldenwald und
- den Buchen-Blockhaldenwald.
Und zwei Blockschuttwälder:
- den Sommerlinden-Bergulmen-Blockschuttwald
- und den Schuppendornfarn-Bergahorn-Blockschuttwald.
Aber einen “Birken-Ebereschen-Blockwald” gibt es nicht in Hessen. Auch keinen Birken-Ebereschen-Blockhalden- oder -Blockschuttwald.
Birken-Vorwald am südwestlichen Rand des Kahlschlags oben am KellerwaldsteigVereinzelt gibt es auch Ebereschen am Wüstegarten. Es ist eine robuste, anspruchslose Pionierbaumart, die für Kahlschläge wie geschaffen ist. So wäre es eine Überraschung, wenn sie nicht am Wüstegarten wachsen würden. Aber es sind wie die Birken nicht die Bäume, die dort natürlicherweise wachsen würden. Sie sind nicht der Endzustand. Langfristig werden sich Buchen als Hauptbaumart durchsetzen.
junge Ebereschen am nordöstlichen Rand des Kahlschlags oben am KellerwaldturmNach oben
Zurück zur Einleitung
Nächste Seite: Kahlschlag als Mittel zum falschen Zweck