Offener Brief an Dr. Buschmann, den Landesvorsitzenden des NABU Niedersachsen

Am 10. Oktober 2013 habe ich einen Brief an den Landesvorsitzenden des NABU in Niedersachsen, Herrn Dr. Holger Buschmann, geschrieben.

Sehr geehrter Herr Dr. Buschmann,

ich schreibe Ihnen, weil ich mich über den Vorsitzenden des NABU in Bückeburg, Herrn Alfred Matthaei, ärgere. Herr Matthaei ist nämlich nicht nur NABU-Vorsitzender, sondern gleichzeitig Förster beim Fürstlichen Forstamt von Bückeburg. Als Revierleiter ist er zuständig für den Harrl, einen Wald in der Nähe von Bückeburg, der von den Bückeburgern als Naherholungsgebiet genutzt wird.

Seit mehreren Jahren beobachte ich nun mit Sorge den Raubbau an den Buchenwäldern im Harrl. Seit einem halben Jahr dokumentiere ich die Verwüstungen auch auf meiner Webseite:

http://franzjosefadrian.com/?page_id=2719

Im Herbst 2013 haben sich die Einschläge noch einmal zugespitzt. Förster Matthaei verwandelt den Harrl in eine industrielle Holzfabrik, in der tonnenschwere Harvester und Forwarder herrschen.

Ich würde gerne Mitglied des NABU werden und mich im Waldschutz engagieren. Viele Positionspapiere auf Bundesebene wie z. B. das Konzept zur Naturnahen Waldentwicklung 2020 sind ausgezeichnet. Auch Ihre Kooperationsvereinbarung mit den Niedersächsischen Landesforsten von 2012 könnte sich im Wald positiv auswirken. Aber Papier ist bekanntlich geduldig. Was nützen die schönsten Zielvereinbarungen, wenn die Praxis vor Ort dann so aussieht wie im Harrl? Mir ist bewusst, dass Herr Matthaei kein Beamter der Niedersächsischen Landesforsten ist und der Fürst mag seinen Privatwald, der weder Naturschutz- noch FFH-Gebiet ist, bewirtschaften, wie es ihm passt. Meinetwegen mag er ihn mit Fichten und Douglasien pflastern. Aber dass ausgerechnet ein NABU-Vorsitzender die Buchenwälder im Harrl ruiniert, erscheint mir dann doch als Skandal.

Mit der Bitte um eine Stellungnahme grüßt Sie herzlich
Franz-Josef Adrian

Kopie an:
Oliver Tschimpke, Präsident des NABU
Stefan Adler, NABU-Waldreferent

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