Ich habe an Stefan Adler, den Waldreferenten des NABU, einen offenen Brief wegen der Großkahlschläge im Nationalpark Harz geschrieben.
Hier geht es zum Brief …
Sehr geehrter Herr Adler!
Haben Sie vielen Dank für Ihren lesenswerten Artikel “Gepflanzte Einfalt” in der aktuellen Ausgabe von “Naturschutz heute” mit dem Themenschwerpunkt “Wald”! Auch die übrigen Presseerklärungen und Positionspapiere aus der Zentrale des NABU zum Waldthema finde ich häufig sehr hilfreich.
Vor diesem Hintergrund wende ich mich heute mit einem Anliegen an Sie: Es geht um die Großkahlschläge im Nationalpark Harz, die dort seit Jahren angeblich zur Borkenkäferbekämpfung durchgeführt werden. Ich halte diese Kahlschläge wie überhaupt das ganze Konzept der “Entwicklungszonen” für falsch und habe meine Position auf meiner Webseite ausführlich begründet und mit vielen Fotos dokumentiert.
Wenn es um die Kritik an Fehlentwicklungen in deutschen Nationalparks geht, scheint der NABU eine Beißhemmung zu haben. Vielleicht ist es auch eine Form der Schockstarre. Weder zum Nationalpark Eifel, noch zum Harz, noch zum Bayerischen Wald finde ich vom NABU irgendwelche offizielle Verlautbarungen, die gegen die Großkahlschläge der Nationalparkforstämter Stellung beziehen. Ganz zu schweigen von öffentlichen Protestaktionen von NABU-Gruppen vor Ort!
Im Falle des Nationalparks Harz ist es noch schlimmer: Auf der Homepage des NABU Sachsen-Anhalt findet sich ein langer Artikel zur Borkenkäferbekämpfung von einem Herrn Dr. Kison. Kison ist stellvertretender Leiter des Nationalparkforstamts. Der NABU lässt sich also seine Meinung von der Nationalparkleitung buchstäblich vorschreiben. Kisons Meinung ist extrem einseitig und typische Försterpropaganda, die Sie selbst zur Genüge kennen und sonst auch offensiv kritisieren. Wenn der NABU schon die Meinung Kisons veröffentlicht, warum stellt er dieser Meinung nicht wenigstens die eines Knapp oder Bibelriether oder Wohlleben gegenüber?
Über Ihre Antwort bis Ende August 2014 würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße