Deitermann und die Borkenkäfer
Deitermann vom Umweltministerium läßt die Katze aus dem Sack: Es wird im Süden des Nationalparks keine Windwurf- und Borkenkäferflächen geben wie z. B. am Rachel oder Lusen im Nationalpark Bayrischer Wald.
Deitermann erklärt die gesamte Entwicklungszone 1c zur Sicherheitszone, weil sie an Privat- und Kommunalwälder grenzt. Dort wird das Nationalparkforstamt mit allem Mitteln verhindern, dass es zu einer natürlichen Waldentwicklung kommt. Vom Sturm umgeworfene oder vom Borkenkäfer befallene Fichten müssen hier entfernt werden. Deitermann geht sogar noch einen Schritt weiter: Er plädiert für das Fällen von Fichten, bevor es überhaupt zu Windwürfen und Borkenkäferbefall gekommen ist. Ein “hohes Windwurfrisiko” besteht für praktisch alle Fichten in NRW – für Deitermann die Lizenz zum Großkahlschlag.
Wie so eine professionelle Borkenkäferbekämpfung dann aussieht, kann man sich ebenfalls im Bayrischen Nationalpark anschauen: Auch dort gibt es am Großen Falkenstein und am Lackenberg so genannte “Entwicklungszonen” und in diesen sieht es aus wie auf Truppenübungsplätzen: 2007 nach Kyrill arbeiteten hier z. B. Rückemaschinen, Seilwinden, Traktoren, Lastwagen und 6 Harvester monatelang die Windwürfe auf (siehe Herbert Pöhnl, Der halbwilde Wald, München 2012, S. 186).
Borkenkäferbekämpfung am Lackenberg 2007, Quelle: Jens Schlüter
Der Bund für Naturschutz in Bayern und Greenpeace protestieren seit Jahren gegen diese systematische Naturzerstörung – ohne Erfolg. 2010 wurden dort in den Entwicklungszonen über 140.000 Fm gefällt (siehe Diagramm Borkenkäfer Holzeinschlag). Dagegen sind die Eifeler Förster Waisenknaben.
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