Wilde Wälder – Vortrag von Knut Sturm und Torsten Welle

Teil 7 des Vortrags – Zusammenfassung

[Torsten Welle:]
Vielleicht noch eine kurze Zusammenfassung von dem, was wir heute gehört haben:

  • […] Bürger sehen den Wald weniger als Wirtschaftsfaktor bzw. Ressource. […] Das war jetzt nur ein Bestandteil für den Lübecker Stadtwald. Es wäre einmal interessant zu sehen, wie das deutschlandweit ist. Aber durch die aufkeimenden Bürgerinitiativen heutzutage ist – glaube ich – eine relativ große Wahrnehmung bezüglich des Umgangs mit dem Wald in Deutschland auch im Kommen.
  • Anhand der Studie, die wir gerade machen, ist die Situation bzw. der Zustand des deutschen Waldes teilweise bedrohlich.
  • Und diese Bedrohung oder dieses Nicht-Alt-sein des deutschen Waldes hat natürlich auch Einfluss auf [das] Kohlenstoffspeicherungspotential und die Biodiversität. Also wie wollen wir damit umgehen auch im internationalen Kontext? Wenn wir an Klimawandel denken und an […] Deutschlands Stellung in der internationalen Position, wo wir auch immer sagen, wir wollen Vorreiter sein. Das hat sich auch ein bisschen verändert innerhalb der unterschiedlichen GroKos.
  • Dann haben wir gezeigt: [..] Neue Methoden in der Bestandesinventur erlauben ein detaillierteres Bild. Das hat Knut vorgestellt. Mit dem Baumwachstum, dass [..] die Ertragstafeln offensichtlich nicht in allen Bereichen eine Blaupause sind, die man übereinander halten kann, sondern man muss da auch differenziert einfach schauen.
  • Das führt dazu, dass alte Thesen der Forstwirtschaft an Glaubwürdigkeit verlieren oder nicht mehr relevant sind. Das meinte ich gerade mit meinem Ausdruck zur Wissenschaft. Man muss neue Erkenntnisse mit einbauen und versuchen, das irgendwie umzusetzen und nicht stoisch seine Sachen weiterzumachen.
  • Wir haben gelernt: [..] Alte strukturreiche Wälder auf natürlichen Standorten – also Naturnähe ist auch sehr wichtig – sind bessere Kohlenstoffsenken als junge, gleichaltrige Reinbestände.
  • Wichtig ist, dass mit zunehmendem Alter die Biomasse kontinuierlich zunimmt und damit die Kohlenstoffspeicherung steigt. Und je älter die Wälder werden, desto höher ist auch der Strukturreichtum innerhalb der Wälder, die unterschiedlichen Waldentwicklungsphasen. Es kann sich sehr viel entwickeln. Und das bietet Spielraum für die Biodiversität.
  • Und wenn wir uns wirklich nur auf den Kohlenstoff und auf den Klimawandel fokussieren und sagen, Wälder können das alles abpuffern – was auch Quatsch ist -, dann muss man auf jeden Fall trotzdem die alten Wälder berücksichtigen und dort auch Schutzkonzepte entwickeln, dass diese berücksichtigt werden.

Ich bin fertig. (zu Knut Sturm) Willst Du noch etwas sagen?

[Knut Sturm:] Nö!

[Torsten Welle:] Dann danken wir Euch!

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