Der Schneelochweg ist ein historischer Wanderweg im Nationalpark Harz, der u. a. von Heinrich Heine gegangen wurde. Die Verwaltung des Nationalparks Harz hat ihn verboten. Wer ihn geht, riskiert ein dreistelliges Bußgeld. Ich halte das Verbot aus mehreren Gründen für völlig überflüssig:
- Der Weg ist nur noch sehr wenigen Menschen bekannt. Auf den Karten ist er nicht mehr eingezeichnet und ausgeschildert ist er natürlich auch nicht.
- Wer durch Einheimische auf den Weg aufmerksam geworden ist und ihn versuchsweise geht, merkt spätestens nach dem alten Holzlagerplatz, auf welchen Höllentrip er sich eingelassen hat. Viele werden dann vernünftig und geben auf. Wer weitergeht und nicht so erfahren wie Jens1Jens ist der – vermutlich – Einheimische, der mir anonym aktuelle Fotos und Videos vom Schneelochweg geschickt hat. ist, begibt sich in Lebensgefahr.
- Der Schneelochweg war einmal ein steiler Weg durch den Fichtenwald hinauf auf den Brocken. Früher war er gepflegt und sogar Steinstufen waren angelegt worden. Nichtsdestotrotz war er auch früher schon sehr anstrengend; Heinrich Heine ist ihn bezeichnenderweise hinuntergegangen und nicht hinauf. Heute gibt es Alternativen, die zwar immer noch anspruchsvoll, aber nicht gefährlich sind.
zugewachsene Steinstufen
- Der Schneelochweg ist keine Abkürzung zum Brocken; der Weg über die Hermannstraße und den Hirtensteig ist praktisch genauso lang.
- Als Aufstieg zum Brocken kommt der Schneelochweg überhaupt nur dann infrage, wenn man von Ilsenburg aus losgeht. Und egal, ob mit oder ohne Schneelochweg – dieser Aufstieg ist mit Abstand der längste Weg zum Brocken; hin und zurück sind es 23 km und 1.000 m Höhenunterschied. Eine solche Tour ist schon ohne den Schneelochweg eine sportliche Herausforderung; mit dem Schneelochweg wird es zu einer Zumutung und Überforderung.
In neuen Kapitel meines Artikels über den Schneelochweg im April 2025 begründe ich noch ausführlicher und mit vielen Argumenten, warum ich das Verbot des Schneelochwegs für überflüssig und den Weg selbst für eine Zumutung halte. U. a. vergleiche ich die von der Nationalparkverwaltung empfohlenen Brockentouren mit den Touren zum Lusen und Rachel im Nationalpark Bayerischer Wald und thematisiere die Brockenbahn. Die Brockentoren halte ich für problematisch, die Preise der Brockenbahn für unverschämt: Das überflüssige Verbot des Schneelochwegs.