Kahlschläge zwischen Plessenburg und Meineckenberg

Oberer Gebbertsberg – Verbiss

Die kahlgeschlagenen Flächen wurden künstlich mit Buchensetzlinge bepflanzt. Der emeritierte Professor für Biologiedidaktik Gerhard Trommer hält dies für einen Fall von Greenwashing:

Was der Orkan Kyrill im Harz hinterließ, war durch das Gewirr der geworfenen Stämme höchste Strukturvielfalt. Was man jetzt auf den geräumten Flächen erblickt, ist trostlos, einförmig und öde. Kein Wunder, dass man nun bestrebt ist, möglichst schnell die für einen Nationalpark peinlichen Kahlhiebe durch massive Buchenaufpflanzungen zu verbergen. ((Gerhard Trommer, Das Glück ist hin! Holzernte trübt die Freude am Wald, in: Nationalpark Heft 2, 2008, S. 35 f.; Trommer ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des NLP Harz. In dieser Rolle hat er am 20. Juni 2014 den “Waldentwicklungsmaßnahmen” der Nationalparkförster “ausdrücklich” zugestimmt. (siehe Tätigkeitsbericht 2014, S. 42) Am Telefon verweigerte er dazu jede Auskunft.))

Die jungen Buchensetzlinge sind nicht nur wegen des extremen Klimas auf dem Kahlschlag in einem jämmerlichen Zustand; zusätzlich werden sie von den Rothirschen verbissen. 2015 kommen Wühlmäuse hinzu, die sich auf den vergrasten Kahlschlägen massenhaft vermehren. ((siehe Mäuse nagen an neu gepflanzten Bäumen, NDR 30. Januar 2015))

Die Nationalparkverwaltung verleugnet das Problem:

  • Nationalparkleiter Pusch: “Wildverbiss ist […] auf der Fläche festzustellen und Ergebnis arttypischen Verhaltens dieser Wildarten. […] Die Pflanzung von Buchen auf Kahlflächen ist beim Vorliegen bestimmter standörtlicher Voraussetzungen durchaus möglich. Der sehr gute Entwicklungszustand der Buchen am Meineckenberg zeigt das deutlich.” ((Brief vom 29. April 2014, Hervorhebung von mir; der Meineckenberg liegt 500 m weiter östlich))
  • Pressesprecher Knolle: “Die Buchen haben sich befriedigend entwickelt.” ((Brief vom 4. Februar 2015, Hervorhebung von mir))

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