Die Verdopplung der Borkenkäferschutzzone 1997

Karl Friedrich Sinner – die verfolgende Unschuld

In einem Brief aus dem Frühjahr 1999 schildert Hans Bibelriether einen Ortstermin im Nationalpark, der im Dezember 1998 mit dessen neuem Leiter Karl Friedrich Sinner stattfand. An dem Ortstermin nahmen mit Hubert Weinzierl, Hubert Weiger, Helmut Steininger und Georg Sperber führende Vertreter des Bund Naturschutz in Bayern teil:

“Eine Diskussion mit Herrn Sinner über Sachfragen war an diesem Nachmittag praktisch nicht möglich. Irgendeine Einsicht, daß im Vorgehen 1999 etwas verändert werden müßte, war nicht zu erkennen. Er beschränkte sich ausschließlich darauf zu beklagen, daß er ständig ungerechtfertigt angegriffen würde, wie z. B. nun auch durch Frau Henschel von GEO, deren Beitrag einige Tage vorher bekannt worden war. ((siehe Im Bayerischen Wald singen die Sägen)) Das erklärt auch die nicht mehr nachvollziehbare Tatsache, daß er – obwohl von mir mehrfach darüber informiert – immer wieder behauptet, daß das, was 1997 in den Herbstmonaten im Nationalpark geschah, mit meinem Einverständnis erfolgt sei und daß von mir die Planungen für das Jahr 1998 stammen würden! ((siehe Die Verdopplung der Borkenkäferschutzzone 1997)) Da er dies inzwischen auch schriftlich behauptet hat, mußte ((alte Rechtschreibung im Original)) ich zum ersten Mal ebenfalls öffentlich Stellung nehmen. Aus seiner Sicht meinte er sicherlich geschickt vorzugehen, in dem er sich selbst aus der Verantwortung brachte und das Ministerium nicht bloßstellen mußte.”

Die Schilderung ist glaubwürdig. Ich selbst mache 16 Jahre später die gleiche Erfahrung mit Herrn Sinner. In einer Email vom 26. November 2014 schreibt er mir u. a.:

“Die Leserbriefe aus 1998 und 1999 aus GEO kenne ich alle und weiß auch, wie sie entstanden sind, zumal sich einige der damaligen Schreiber bei mir nachträglich dafür entschuldigt haben. Aber warum ist Ihnen bei ihrer Recherche nicht aufgefallen, dass eine meiner ersten Amtshandlungen im Nationalpark die Verkleinerung der Borkenkäferbekämpfungszone im Altpark war? ((Hinweis: Im Sommer 1998 wurde die damals 3 .632 ha große Kampfzone nach Überprüfung durch eine Arbeitsgruppe um 52 ha verringert.  Siehe: Unser Wilder Wald Nr. 4, S. 3)) In Gebieten, in denen Dr. Bibelriether 1997 bekämpfen ließ, herrschte 1998 Ruhe. Wo 1997 schweres Gerät den Waldboden zerstörte, wurde 1998 der Hubschrauber zur Schonung der Böden eingesetzt. Schauen Sie sich doch mal Horst Sterns Film vom Herbst 1997 über die Borkenkäferbekämpfung im Nationalpark an. Sie würden staunen. Und meine Frage auf Grund ihrer Darstellung: War die größere Bekämpfungsfläche Dr. Bibelriethers das richtige Rezept?”

Kein Kommentar.

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