Wanderung Welyka Uholka

Die Milchsteinhöhle

Die Höhle kommt erst ganz am Ende des Wegs in den Blick. Sie ist durch den mit Moos und Efeu bewachsen Felsen links im Vordergrund verdeckt. Zunächst sieht es so aus, als würde der Weg an der Felswand in einer Sackgasse enden. Doch dann macht er eine scharfe Linkskurve und man steht vor dem Höhleneingang. Die Höhle markiert den höchsten Punkt der Wanderung; sie ist 830 m hoch.

Der Name “Milchstein” (Молочний Камінь, Molotschnyj Kaminj) für die Höhle erklärt sich folgendermaßen:

“Die aus den Kalkfelsen sickernde gesättigte CaCO3-Lösung ist weiß gefärbt und erinnert an Milch, deshalb der Name Milchstein.” ((Brändli, U. -B.; Dowhanytsch J. (Red.) 2003: Urwälder im Zentrum Europas – Ein Naturführer durch das Karpaten-Biosphärenreservat in der Ukraine. Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt WSL; Rachiw, Karpaten-Biosphärenreservat. Bern, Stuttgart, Wien, S. 102))

Die Milchsteinhöhle ist eine Karsthöhle. Die Entstehung solcher Höhlen wird sehr gut auf einer Webseite der Arbeitsgemeinschaft für Speläologie Regensdorf (AGS) in der Schweiz erklärt. Sie beschreibt auch gut die Chemie der Karsthöhlen und korrigiert einen kleinen Fehler des Naturführers: Die aus den Kalkfelsen sickernde weiß gefärbte Lösung hat die Summenformel Ca2+(HCO3)2, (Calciumhydrogencarbonat), und nicht CaCO3. CaCO3 (Calciumcarbonat) ist fester Kalk.

Die Höhle hat streng genommen zwei Eingänge, die durch den Felsen in der Mitte getrennt werden: einen linken Eingang im Westen und einen rechten im Osten.

“Der westliche Eingang führt in eine Sackgasse, der östliche geht in eine 10 auf 15 Meter große und bis zu 15 Meter hohe Halle über. Sie ist durch einen schmalen Gang mit einer weiteren kleinen Halle verbunden.” ((ebd.))

Das Foto oben zeigt die Sackgasse im Westen. Die beiden nächsten Fotos zeigen die Wand der Halle im Osten.

Mein Führer Pawlo leuchtete die stockdunkle Halle mit seiner Handytaschenlampe aus und führte mich auch in die kleine Halle nebenan.

Die Höhle wurde vor 20.000 Jahren über mehrere Generationen von Höhlenbärenjägern benutzt. ((siehe Naturführer, S. 104))

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