Zu fällen einen schönen Baum
braucht’s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert.
Eugen Roth
Naturverjüngung auf Kahlschlägen
Literaturhinweis: Die folgenden zwei Seiten wurden mithilfe des Kosmos Wald- und Forstlexikons erstellt. Die Lexikonartikel wurden gekürzt. Weggelassen wurden u. a. diejenigen Teile, die sich nicht auf Kahlschläge beziehen. Ein Beispiel: Naturverjüngung ist prinzipiell nicht nur durch Anflug leichter und deshalb flugfähiger Samen (z. B. Birke, Weide), sondern auch durch Aufschlag schwerer und deshalb flugunfähiger Samen möglich, die einfach vom Samenbaum auf den Boden fallen (z. B. Buche, Eiche). Bei einem Kahlschlag aber ist Aufschlag nicht möglich – oder nur auf Umwegen, indem Eichelhäher die Bucheckern oder Eicheln verbreiten (Hähersaat). Deshalb wurde das Thema Aufschlag weggelassen.
Bei der Naturverjüngung entsteht der nachwachsende Wald durch Anflug aus den Samen von in der Nähe stehenden Samenbäumen. Voraussetzungen für eine Naturverjüngung sind:
- geeignete Samenbäume,
- ein günstiges Keimbett mit Mineralbodenanschluss für die Keimlinge,
- ausreichender Licht- und Wärmegenuss für Lichtbaumarten,
- keine hemmende Bodenvegetation
- und ein tragbarer Wildbestand.
Die Naturverjüngung ist die ursprünglichste Methode der Waldverjüngung. Sie wird schon in mittelalterlichen Forstordnungen erwähnt. Bei der Naturverjüngung sind die verjüngten Baumarten standortgerecht; es entstehen keine Kulturkosten.
Naturverjüngung ist sowohl aus ökologischer wie auch aus ökonomischer Sicht erstrebenswert. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Verbiss der Naturverjüngungsspflanzen gegenüber den gut ernährten und deshalb nährstoffreicheren Baumschulpflanzen.
Plackweg nahe Gemeinheitskopf (552 m): eine der wenigen kleinen Stellen mit naturverjüngten Fichten und Birken am Plackweg, dazwischen eine einzige naturverjüngte Buche – vom Wild zu einer “Bonsaibuche” verbissenWiederaufforstung
Pflanzung von jungen Bäumen auf freien Flächen zur Walderhaltung bzw. Waldvermehrung. Man unterscheidet Erst- bzw. Neuaufforstung von Wiederaufforstung:
- Erst- bzw. Neuaufforstungen erfolgen auf vorher waldfreien Flächen (z. B. Ödland, Abbaugelände, Deponien, landwirtschaftlich genutzte Flächen).
- Eine Wiederaufforstung findet auf einer kahlgeschlagenen Waldfläche statt.
Wegen des Freiflächenklimas eignen sich für beide Fälle nur robuste Baumarten, wie Fichte und Kiefer, zu denen sich häufig Pionierbaumarten von selbst hinzugesellen. Andere Baumarten, v. a. frostempfindliche wie Eiche, Buche und Tanne werden oft unter dem Schutz eines Vorwaldes gepflanzt.
Plackweg in der Nähe des Warsteiner Kopfs (557 m)Nach oben
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