Schluss: ein Vorschlag
Vielleicht hält sich die polnische Regierung nicht an die einstweilige Verfügung des Europäischen Gerichtshof ((siehe EU-Gericht fordert Abholz-Stopp)) und holzt den Urwald in Bialowieza doch weiter ab. Vielleicht sind Sie dann derselben Meinung wie das Greenpeace-Fördermitglied Björn Ahaus und sagen sich:
“Ich will nicht tatenlos zusehen, wie unsere Umwelt und Zukunft zerstört wird.” ((siehe Werbung für ein Produkt))
Vielleicht aber ziehen Sie daraus eine ganz andere Schlussfolgerung als Ahaus und spenden nicht für Greenpeace und werden auch kein Fördermitglied. Vielleicht haben Sie ja kein “wunderbares Gefühl” dabei, immer nur “im Fernsehen” die “Greenpeace-Aktivisten […] in waghalsiger Aktion” zu sehen.
Vielleicht setzen Sie sich einfach in ein Auto und fahren selbst nach Bialowieza! Vielleicht in das Camp für den Wald. Vielleicht rufen Sie ein paar Gleichgesinnte an und fahren gemeinsam. Und wer weiß? Vielleicht rufen Sie auch in der Ortsgruppe von Greenpeace an und fragen nach, ob ein paar Ehrenamtliche mitkommen möchten. Denn:
“Wenn Du mehr Zeit hast, den Willen zu helfen und vielleicht etwas Erfahrung mit Umweltaktivismus, dann kannst Du Dich uns im Camp anschließen. Die ganze Arbeit wird freiwillig gemacht, vom Patrouillieren über das Kochen, das Saubermachen bis hin zur direkten Aktion.” ((Get involved – Save Bialowieza, aus dem Englischen übersetzt und Hervorhebung von F.-J. A.))
Für gewaltfreien Widerstand braucht man keine professionell gedruckten Plakate und auch keine einheitlichen bunten T-Shirts mit Greenpeace-Logo. Man muss auch nicht für Pressefotografen in halsbrecherischen Aktionen auf Bäume klettern. Man braucht keine professionellen Kampaigner und schon gar keinen Geschäftsführer für Kampagnen. Man braucht auch keine Spendengelder. Ein wenig Geld für Benzin und für Restaurants und Pensionen am Ort reichen:
“Wir empfehlen sehr, sich für lokale Unterkünfte und lokale Restaurants zu entscheiden, um die lokale Gemeinschaft zu unterstützen.” ((Get involved – Save Bialowieza, aus dem Englischen übersetzt von F.-J. A.))
Man muss auch nicht mühsam auf den Kranarm eines Harvesters klettern. Man muss sich einfach hinsetzen.
Wenn Sie dann einmal so alt sind wie Oma Gisela, werden Sie ihrem Enkel einiges über ihre Tage im Urwald von Bialowieza zu erzählen haben! Und ich verspreche Ihnen:
“[Ihr] Enkel wird sagen: Oma [bzw. Opa] hat wenigstens etwas getan.” ((siehe Werbung für ein Produkt))