Schlammcatchen mit Borkenkäfern

Das Schweigen der Naturschutzverbände

Gegen die Kahlschläge im Nationalpark Bayerischer Wald hatte vor allem Jens Schlüter vom Bund für Naturschutz in Bayern gekämpft: Auf seiner Homepage “Waidlerherz” kritisierte er den Widersinn der Borkenkäferbekämpfung. Auch Greenpeace protestierte: Nationalpark unter Druck.

Gegen die Großkahlschläge im Nationalpark Harz protestiert niemand.

 

BUND

Die Autorin des Artikels über den Nationalpark Harz auf der BUND-Homepage, Ulrike Retzlaff, erwähnt die Kahlschläge mit keinem Wort. Der Artikel ist 5 Jahre alt. Der Satz “Nur wo der Nationalpark an Wirtschaftswälder grenzt, wird der Käfer in einer 500 Meter breiten Pufferzone reguliert.” war auch damals schon falsch.

 

NABU

Auf der Homepage des NABU findet man, wenn man lange sucht, einen bizarren Artikel aus dem Heft “Naturschutz heute” aus dem Jahr 2009: Natur ohne Grenzen – Der Harz ist Deutschlands einziger Ost-West-Nationalpark.

Autor Werner Gigert erwähnt immerhin die “kahlen Bergkuppen” im Norden des Nationalparks. Dann allerdings fährt er im Stile eines Pressesprechers von Nationalparkchef Pusch fort: “Die Nationalparkverwaltung bemüht sich, die Borkenkäfer-Invasion aufzuhalten, indem sie die befallenen Fichtenbestände beseitigt.” Gigert stellt den Sinn der Kahlschläge nicht in Frage. Im Gegenteil: Er zitiert Schneckenexperten Walter Wimmer, den NABU-Geschäftsführer Südostniedersachsen/Harz, von dem Pusch “Unterstützung bekommt”:

“Wimmer warnt vor übertriebener Panik: ‘Die Bergkuppen werden auch künftig nicht kahl sein.’ Er ist sich sicher, dass die Fichten (sic!) die abgeholzten Flächen rasch zurückerobern werden, wenn man sie lässt.”

Dass die Wiederverfichtung der Kahlschläge gerade nicht das Ziel sein kann, ist weder Wimmer, noch Gigert, noch dem Lektor der Zeitschrift aufgefallen.

Auf der Homepage des NABU Sachsen-Anhalt gibt es noch einen Artikel: Der Borkenkäfer – Eine unendliche Geschichte. Er ist wortgleich mit einem Flyer. Autor dieses abstrusen Dokuments ist der promovierte Landwirt Dr. Hans Ulrich Kison. Kison ist der Stellvertretende Leiter des Nationalparks Harz und Leiter des Fachbereichs Naturschutz, Forschung, Dokumentation.

Es gibt in der gesamten Führungsetage des NABU niemanden, der sich eine eigenständige Meinung zur Borkenkäferbekämpfung im Nationalpark Harz zutraut. Stattdessen macht man den Bock zum Gärtner und läßt sich seine Meinung von der Nationalparkverwaltung buchstäblich vorschreiben. (Zu Kison siehe: Kritik an der offiziellen Begründung des Kahlschlags)

 

Greenpeace

Greenpeace äußert sich zum Nationalpark Harz überhaupt nicht.

 

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