Desinformationsschilder

“Bis 2027 werden in der Entwicklungszone weiterhin Borkenkäferbekämpfungsmaßnahmen durchgeführt. Dies führt dazu, dass heute ein Gebiet kahlgeschlagen wird, um dann morgen in die sogenannte und streng geschützte Naturzone des Nationalparks überführt zu werden.”
Brief der Umweltverbände an Marcel Huber, Staatsminister für Umwelt und Gesundheit ((Brief der Umweltverbände vom 27. Februar 2012))

 

Zahlensalat zur Zonierung

Die Zahlen zur Zonierung im Nationalpark manipulieren den Leser. ((siehe zum Folgenden: Nationalparkverwaltung (Hg.), Waldentwicklung im Nationalpark Bayerischer Wald in den Jahren 2006 bis 2011 – Von Marco Heurich, Franz Baierl und Thorsten Zeppenfeld, Grafenau 2012, S. 7, Tabelle 1; Jahresbericht 2008, S. 5)) So soll die Naturzone angeblich 51 % der Nationalparkfläche ausmachen.

Zonierung

 

Dies stimmt nur, wenn man Altpark (Rachel-Lusen-Gebiet) und Erweiterungsgebiet (Falkenstein-Rachel-Gebiet) addiert. Verschleiert wird dabei, dass der Anteil der Naturzone am Erweiterungsgebiet, in dem dieses Schild steht, auch über 10 Jahre nach der Erweiterung nur 26,3 % ausmacht.

 

 Altpark (ha)Erweiterungsgebiet (ha)
Naturzone9.486 (70,1 %)2.800 (26,3 %)
Entwicklungszone06.184 (57,9 %)
Randbereich3.733 (27,6 %)1.613 (15,1 %)
Erholungszone318 (2,3 %)88 (0,8 %)
Gesamtfläche13.53710.685

Stand: Ende 2008

 

Denselben Rechentrick wendet die Nationalparkverwaltung bei der Größe der Entwicklungszone an, die nur 25 % der Nationalparkfläche betragen soll. Auf so einen kleinen Wert kommt man nur, wenn man den Altpark und das Erweiterungsgebiet in einen Topf wirft: So wird verheimlicht, dass die Entwicklungszone im Erweiterungsgebiet Ende 2008, als das Schild entworfen wurde, nicht 25%, sondern mehr das Doppelte, nämlich 58 % betrug. Den Altpark, in dem es keine Entwicklungszone mehr gibt, einfach mitzurechnen, ist intellektuell unredlich.

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