Am 12. September 2014 schwärmte Christian Sebald in der Süddeutschen Zeitung:
“Zwischen Lusen und Rachel entsteht ein Urwald, wie ihn sich kein Laie und kein Experte vorstellen konnte – nicht einmal in seinen kühnsten Träumen. ‘Allein die Fülle an jungen Fichten ist unglaublich’, sagt Leibl. ‘Wir zählen hier bis zu 4.400 Jungfichten pro Hektar Waldfläche.’ Das ist gigantisch.” ((Totes Holz und neues Leben))
14 Tage später besuchte ich den Rachel und fühlte mich von Sebald und Leibl betrogen: 4.400 Jungfichten pro Hektar? Hallo? Ein Urwald? Wo denn? Gab es vielleicht noch einen Rachel und ich war am falschen?
Für Nationalparkgegner ist der Rachel ein Beweis dafür, dass es falsch ist, die Natur Natur sein zu lassen. Heinrich Geier von der Bürgerbewegung zum Schutz des Bayerischen Waldes schimpft:
“Na, es ist ja nichts da, nur Gras und Baumstümpfe, so einfach ist das. Jeder kann sich überzeugen: Gehen Sie […] zur Rachelwiese und […] zum Schutzhaus […]. Tot. Tote Hose. Nichts mehr da außer Baumstümpfe.” ((Susanne Lettenbauer, Nationalpark im Gefahr?, Deutschlandfunk vom 19.8.2005))
Ich habe wochenlang nach Gründen für die mangelhafte Verjüngung am Rachel gesucht und bin schließlich fündig geworden. Meine Ergebnisse habe ich in folgendem Artikel zusammengefasst und mit vielen Fotos illustriert: Herbstwanderung zum Rachel.