Windwurf nach Durchforstung im Virchow-Wald

Bottrop verheizt seinen Stadtwald

Das Grünflächenamt verkauft die insgesamt 474 Fm Holz aus dem Virchow-Wald als Brennholz an Siepmann-Forst (siehe Anlage und Kaminholz und Hackschnitzel von Siepmann-Forst). Es scheint keine Rolle zu spielen, dass der Forsteinrichter dem Eichenholz eine durchschnittliche und dem Buchenholz sogar eine gute Qualität bescheinigt hat. Es wird nicht zu langlebigen Gütern wie Möbel, Holzspielzeug oder zu Sägeholz verarbeitet. Es werden kein Sperrholz- oder Spanplatten daraus gefertigt. Nicht einmal zu Viskosefasern oder Papier wird es verarbeitet. Nein –  der angeblich so wertvolle Rohstoff Holz taugt nur dazu, wie Müll verbrannt zu werden (siehe “Nachhaltig ist es nie, Holz zu verbrennen“, NDR-Interview mit Lutz Fähser vom 2.12.2013).

 

Die Erlöse aus dem Verkauf von insgesamt 13.895,76 Euro sind wie im Fall des Stadtwalds an der Herzogstraße frustrierend niedrig: nicht einmal 30 € pro Fm (siehe Anlage). Nur zum Vergleich: Für eine einzige dicke Eiche, dessen Holz für Furniere verwendet wird, lassen sich Preise bis zu 3.700 € erzielen: 665 € pro Festmeter (siehe Wertholzauktion im Forstamt Osnabrück, Neue Osnabrücker Zeitung vom 2.3.2014). Aber dafür müsste man die Eichen auch 300 Jahre wachsen lassen und es bräuchte eine ununterbrochene Generationenfolge von Förstern, die sich mit Eichenwirtschaft auskennen und Rückgrat zeigen, wenn der Stadtkämmerer sich an der Sparkasse des Stadtwalds vergreifen will.

 

Es stimmt nicht, dass die Forstwirtschaft der Stadt Bottrop “einen kleinen finanziellen Gewinn” erwirtschaftet (siehe Wäldchen bekommt wieder Licht). In Wirklichkeit steckt man tief in den roten Zahlen: Nicht einmal 7.000 € für die fällige Wiederaufforstung des Virchow-Kahlschlags hat das Grünflächenamt. Die 7.259,23 € aus dem Verkauf des Sturmholzes hat Arentz offensichtlich längst ausgegeben. Für die Wiederaufforstung sollen “Fördergelder aus dem Topf des Landesbetriebs Wald und Holz” beantragt werden (siehe Wegen “Ela” bleibt anderes liegen, WAZ vom 29.8.2014).

 

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